Kernkraftwerk Grohnde geht für zwei Wochen vom Netz
Entgegen einer telefonischen Auskunft in dieser Woche, werden nun doch 20 Brennelemente gewechselt! Am Telefon sagte man den Atomkraftgegnern, es würden leere Castoren geliefert und keine Brennelemente gewechselt. Interessant nun die offizielle Meldung vom Land Niedersachsen. Scheinbar weiß die Landesregierung mehr, als der Betreiber selbst. Aber was will man schon von EON erwarten, wenn die von Transparenz und klaren offener Informationspolitik sprechen?
Sehr interessant wäre zu wissen, ob hier auch MOX-Brennstäbe getauscht werden…
In der Zeit ist mit sehr hohen radioaktiven Ablassen aus dem Abzug vom Reaktorbehälter zu rechnen. Siehe die Informationen und Studie u.a. von IPPNW:
Kinderkrebs um Atomkraftwerke
http://www.ippnw.de/atomenergie/artikel/32caa2ddc0/kinderkrebs-um-atomkraftwerke.html
Hier eine sehr lesenswerte Broschüre als PDF zum Herunterladen und verteilen
http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/atomkraftwerke_machen_kinder_krank.pdf
Wohl kann man auch davon ausgehen, dass wieder einmal billige Lohnarbeiter eingesetzt werden. Im Spiegel war dazu im Sommer zu lesen „In deutschen Atommeilern gibt es offenbar eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, erledigen Tausende Leiharbeiter viele Aufgaben etwa bei Wartungsarbeiten“
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,766776,00.html
Folgend die Pressemitteilung des Niedersächsisches Umweltministerium (Nr. 88/2011)
Am Sonnabend wird das Kernkraftwerk Grohnde für etwa zwei Wochen vom Netz genommen. Im Mittelpunkt des geplanten Kurzstillstands steht die Inspektion sämtlicher Brennelemente, um auf dieser Basis über ihren weiteren Einsatz im folgenden Zyklus zu entscheiden.
Hintergrund ist, dass in der regulären Anlagenrevision im Mai/Juni diesen Jahres an den Abstandhaltern der Brennelemente Schäden festgestellt wurden, die in zwei Fällen zur Schädigung jeweils eines Eckbrennstabes geführt hatten. Daher hatte die Betreiberin als Vorsorgemaßnahme einen Kurzzyklus von sechs Monaten vorgesehen und dafür den Beladeplan komplett geändert.
Nach den Planungen der Betreiberin werden 20 der insgesamt 193 Brennelemente gegen frische getauscht. Auch wird der Kurzstillstand für routinemäßige Instandhaltungsmaßnahmen an nuklearen und konventionellen Anlagenteilen genutzt werden.
Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft.