Es sind die ganz banalen Alltagsdinge, die dir bewusst machen, dass das Lebenstempo langsam wieder etwas erträglicher wird. Ein paar Beispiele gefällig?
Nun, da wäre zum Beispiel die Mailbox, die nicht mehr so voll ist, weil du endlich mal wieder die Zeit gefunden hast, all die unerwünschten Werbemails zu stoppen. Oder die Tatsache, dass du den Lohn der Putzfrau endlich wieder pünktlich bezahlen kannst, weil du wieder die Zeit findest, dich fünf Minuten hinzusetzen, um den Betrag und die Sozialabzüge auszurechnen. Ach ja, dabei ist es übrigens auch ganz nützlich, zwei volle Druckerpatronen im Drucker zu haben, damit du die Lohnabrechnung ausdrucken kannst. Und siehe da: Es hat Tinte im Drucker. Zum ersten Mal seit etwa drei Monaten wieder. Auch so ein Anzeichen, dass es wieder besser wird, sind die Rechnungen. Wenn die Mahnungen seltener werden, weil du endlich wieder so viel Ordnung halten kannst, dass nicht ständig Einzahlungsscheine verloren gehen, dann weisst du, dass du den Alltag so langsam aber sicher wieder im Griff hast. Natürlich ist es auch beruhigend, dass du den Kühlschrank wieder füllen kannst, ohne auf das ganz praktische, aber sehr abfallintensive Online-Shopping zurückgreifen zu müssen. Schliesslich ist es auch ganz nett, dass du für WC-Papier, Küchenrollen, Paketschnur und Briefmarken einfach nur in den nächsten Schrank greifen kannst und nicht mehr nahezu panisch kurz vor Ladenschluss in die Migros hetzen musst und dabei Kinderwagen überfährst , bloss weil du mal wieder keine Zeit hattest, ans Naheliegendste zu denken. Und das untrüglichste aller Zeichen, dass das Leben wieder etwas beschaulicher wird: Der Terminkalender füllt sich wieder mit Terminen, auf die du dich freust – Gäste, Ausflüge, eine Freundin zum Kaffee, Sommerferien, freie Abende.
Nun ja, es gibt da natürlich auch noch vereinzelte Anzeichen, die darauf schliessen lassen, dass das Tempo durchaus noch mehr gedrosselt werden sollte. Vergessene Arzttermine zum Beispiel, oder die Tatsache, dass wir schon wieder keine Abfallsäcke mehr im Haus haben, oder das Problem der Wäsche, die inzwischen zwar wieder regelmässig gewaschen wird, die aber den Weg in die Schränke noch immer nicht von selbst findet. Aber davon solltest du dich nicht allzu sehr verunsichern lassen. Der Bremsweg ist nun mal länger, je schneller man unterwegs war.