Unsere erste Kreuzfahrt ab Bremerhaven mit der Norwegian BLISS fand im April 2018 statt und da wollten wir natürlich die Gelegenheit nutzen, um vorher Bremerhaven zu entdecken. Wir waren zwar schon oft in Bremerhaven und haben auch schon die SAIL besucht, aber sind noch nie hier abgefahren, um auf Kreuzfahrt zu gehen. Als wir auf Instagram unsere Follower gefragt haben, wer von Ihnen schon einmal in Bremerhaven war, waren wir überrascht. Immerhin 42% waren schon einmal in der Seestadt und 58% noch nicht. Dabei wird Bremerhaven ein immer wichtigerer Kreuzfahrthafen in Deutschland und wird von Schiffen aus der ganzen Welt angelaufen. Außerdem gibt es in Bremerhaven viel zu entdecken. Es gibt zum Beispiel den Deich zum Spazieren, den Containerhafen mit seinen imposanten Frachtern und den Fischereihafen mit seinen Restaurants und Fischläden. Und es gibt noch viel mehr.
Wir hatten einen Nachmittag und eine Nacht vor unserer Abfahrt mit der Norwegian Bliss Zeit, um Bremerhaven zu erkunden und haben uns die Havenwelten Bremerhaven näher angesehen. Die Havenwelten liegen zwischen der Wesermündung und Bremerhaven City und bieten unglaublich viel für Besucher. Für Entdeckerinnen und Entdecker gibt es nicht nur den Zoo am Meer, ein Themenzoo mit nordischen und wasserbezogenen Tierarten und das Klimahaus, in dem ihr die Welt umrunden könnt. Auch das Deutsche Auswandererhaus, in dem ihr die Zeit der Auswanderung in die USA erspüren könnt und der Museumshafen des deutschen Schiffahrtsmuseums sind tolle Attraktionen. Außerdem gibt es das große Mediterraneum zum Shoppen. Also für jeden ist etwas dabei.
Hier sind Sie also unsere Top 5 für die Havenwelten in Bremerhaven:
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Das Klimahaus 8 Grad Ost
Was bietet sich da besser an, als direkt damit anzufangen, die Welt zu umrunden? Wir hatten schon so viel darüber gehört, wie es ist, auf dem 8. Längengrad einmal um die Welt zu reisen. Es soll heiß sein und ganz kalt und es gibt viele Tiere zu sehen. Also nichts wie rein ins Abenteuer Klimahaus!
Beim Betreten des Klimahauses lernt man als erstes die Geschichte der Entstehung kennen. Axel Werner reiste von Bremerhaven über 5 Kontinente auf dem 8. Längengrad, um die Klimazonen der Erde und Ihre Bewohner besser kennen zulernen. Auf dieser Reise drehte er viele kleine Filme über die Menschen, die er in der jeweiligen Klimazone traf. Beim Besuch des Klimahauses erlebt man diese Reise nach und sich auch die Filme ansehen. Die Reise beginnt direkt nach dem Vorfilm. Es öffnet sich eine Tür und alle Besucher können über Bahngleise in die Schweiz laufen. Das ist wirklich urig und stimmt einen direkt auf eine außergewöhnliche Reise ein. Am Ende der Gleise kommt man im Isenthal in der Schweiz an.
Von dort fliegt man in einer Gondel nach Sardinien, um in verschiedenen Hinterhöfen das Leben in Italien zu erkunden. Ein kleiner roter Fiat 500 ist hier dem Klima ausgesetzt. Im Niger und in Kamerun wurde es richtig warm. Echter Sand fehlt natürlich auch nicht und auf Liegen kann man die Sterne im Himmel beobachten.
Nach diesen 4 Stationen geht es zum Verschnaufen auf die Dachterrasse. Hier hat man einen großartigen Blick über den historischen Hafen von Bremerhaven und die ganze Stadt. Danach führt der Weg in die Arktis. Im König-Maud-Land geht man über einen Eisweg bei Temperaturen unter Null Grad durch eine Forschungsstation.
Aufwärmen kann man sich dann im traumhaft schönen Samoa. Kleine Hütten, ein Boot und Sand laden zum Träumen ein. Die fantastische Unterwasserwelt mit vielen verschiedenen Fischen verzaubert alle Besucher. Die großen Aquarien laden mit Bänken zum Verweilen ein.
Gambell in Alaska und die Hallig Langeneß in Deutschland sind die letzten beiden Stopps auf der Reise um die Welt. Es ist ein wirklich einzigartiges Abenteuer. Insgesamt brauchten wir ungefähr 3,5 Stunden im Klimahaus. In dieser Zeit ist es zwar nicht möglich sich alles anzusehen, aber es macht Spaß, die Welt zu umrunden und man kann viele Eindrücke aufnehmen. Der dargestellte Klimawandel stimmt einen auch nachdenklich und man kann viel lernen. Definitiv ist das Klimahaus mehrere Besuche wert, denn es gibt einfach zu viel zu entdecken. Besondere Kleidung braucht man nicht. Bequeme Schuhe solltet ihr aber tragen, ihr wollt ja die Welt umrunden.
Hier noch ein paar allgemeine Infos:
Die Adresse des Klimahauses ist Am Längengrad 8 und der Zugang erfolgt über den Plaza im Mediterraneum. Es hatte bei unserem Besuch von 9-19 Uhr geöffnet. Ein Ticket für Erwachsene kostete 16 Euro. Am besten ihr informiert euch vor dem Besuch auf der Webseite vom Klimahaus über die aktuellen Öffnungszeiten, Preise, Aktionen und eventuelle Sonderausstellungen.
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Ein Spaziergang auf der Promenade Am Strom
Wer in Bremerhaven ist, muss unbedingt einen Spaziergang auf der Promenade Am Strom machen. Wir sind hier im strahlenden Sonnenschein schon oft entlang gelaufen, aber auch bei Wind und leichtem Nieselregen macht es Spaß. Der Blick auf die Weser ist einfach fantastisch und die gut ausgebaute Promenade bietet neben der Aussicht eine tolle Gelegenheit Seeluft zu schnuppern und Schiffe zu beobachten.
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Ein Abendessen im Restaurant STROM
Bei diesem Besuch haben wir den Hafenbereich rund um die Havenwelten nicht verlassen und waren Abends im Restaurant STROM. Das STROM hat riesige Glasfronten und bescherte uns daher einen fantastischen Blick auf die einbrechende Nacht in Bremerhaven. Klarer Sternenhimmel und vorbeifahrende beleuchtete Schiffe trugen zur perfekten Abendatmosphäre bei. Besonders interessant am STROM ist schon der Gruß aus der Küche. Eine schlichte Kartoffel kommt mit frischem Quark und überrascht. Dazu gab es verschiedene gesalzene Varianten Butter und Brot mit einem Salzspray. Einfach aber unglaublich lecker.
Als Hauptgericht probierten wir die Lachsforelle mit rote Beete und Meerrettich und den Pannfisch von Nordseefischen mit Bratkartoffeln, Gurkensalat und Senfsauce. Alles war sehr lecker. Im Restaurant STROM wird übrigens viel Wert auf regionale Küche und frische Zutaten gelegt. Ab und zu gibt es hier auch viele Büffelgerichte, zum Beispiel einen Wasserbüffelburger. Denn nicht weit entfernt vom Hotel befindet sich die Luneplate, das größte Naturschutzgebiet im Land Bremen. Es wurde geschaffen als Ausgleich für den Hafenbau und bietet knapp 30 Wasserbüffeln Platz zum grasen. Immer wenn eines dieser Büffel geschlachtet werden muss, gibt es im Restaurant STROM frische Gerichte vom Wasserbüffel. Das erklärt auch, warum es auf der Karte nur manchmal solch ein besonderes Gericht wie Wasserbüffelburger gibt. Leider gab es an dem Abend unseres Besuches keine Möglichkeit den berühmten Burger zu probieren. Aber vielleicht haben wir beim nächsten Mal Glück!
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Eine Nacht im ATLANTIC Hotel Sail City
Zum Übernachten vor einer Abfahrt aus Bremerhaven bietet sich das ATLANTIC Hotel Sail City mit seinem fantastischem Blick auf die Weser und die Stadt an. Mitten in den Havenwelten kann man sich hier bereits auf die Kreuzfahrt einstimmen. Die moderne Lobby ist schlicht gehalten mit einem besonders schönen Detail. Denn es gibt im Eingangsbereich eine kleine Verkaufsecke mit besonders schönen maritimen Souvenirs. Beispielsweise gibt es derzeit einen selbstgemachten Fruchtaufstrich zu kaufen. Und zwar die Jubiläumsedition Waldfrucht mit Amaretto, denn das Hotel feiert 10 Jahre Bestehen. Wir lieben ja kleine Läden in Hotels, deshalb waren wir sofort davon begeistert.
Mit dem Aufzug geht es hoch auf die 7. Etage. Das Zimmer 709 befindet sich in einer Ecke des Hotels. Beim Betreten des Zimmers kann man nur „WOW!“ sagen, denn der Panoramablick ist einfach unglaublich. Abends sieht man die vielen bunten Lichter vom Klimahaus und dem Containerhafen. Morgens wacht man auf mit einem fantastischen Blick auf das Meer und sogar den Schiffsanleger. Schöner geht es wohl kaum. Wenn das Ziel der Reise eine Kreuzfahrt ist, sieht man hier morgens schon das Kreuzfahrtschiff im Hafen liegen. In unserem Fall war es die Norwegian Bliss. Da kommt Vorfreude auf!
Das wirklich großzügig eingerichtete Zimmer ist sehr einladend und mit schönen hellen Beige- und Blautönen dekoriert. Ein Schreibtisch und eine Sitzecke fehlen natürlich auch nicht. Das Badezimmer ist sehr modern mit schwarzen Fliesen und schön groß, um sich morgens in Ruhe fertig zu machen. Wir lieben große Waschbecken und ebenerdige Duschen. Zwar hat diese Dusche noch eine kleine Stufe, aber das Wohlbefinden ist genauso gut.
Das Bett ist riesengroß und super bequem. Hier kann man wunderbar einschlafen und von der nächsten Reise träumen. Also wir fanden das Hotelzimmer großartig und das Atlantic Hotel Sail City können wir für eine Übernachtung wärmstens weiterempfehlen.
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Frühstück mit Weserblick im STROM
Frühstück gibt es ebenfalls im Restaurant STROM, welches sich rechts neben dem Eingangsbereiches des Hotels befindet. Auch hier genießen wir wieder einen fantastischen Panoramablick auf das Meer, wie schon im Hotelzimmer. Das Restaurant STROM erstrahlt in sonnigen Farben und man hat direkt Lust auf ein richtig leckeres Genießerfrühstück. Und genau das bekommt man hier auch.
Neben Kombucha, Säften, Kaffeespezialitäten und Wasser, gibt es hier auch Sekt zum Frühstück. Der Tag kann also gefeiert werden. Perfekt für den Beginn einer tollen Kreuzfahrtreise. Zur Begrüßung gibt es einen Smoothie. Wir genießen den Blick auf die Uferpromenade und das Meer also mit einem Smoothie, einem Latte Macchiato und einem Glas Sekt. Besser geht es nicht. Es gibt eine große Auswahl an Brötchen, Brot und natürlich viele kalte und warme Speisen. Sogar der berühmte Seestadthonig, ein Naturprodukt von den Dächern Bremerhavens, ist mit dabei.
Die Dächer Bremerhavens kann man übrigens wunderbar vom Atlantic Hotel Sail City bestaunen, denn oben auf dem Hotel gibt es eine tolle Aussichtsplattform mit Blick über ganz Bremerhaven. Die Plattform befindet sich in 86 Meter Höhe und kostet für Erwachsene 3 Euro Eintritt.
Insgesamt war es eine wunderbare Zeit in den Havenwelten Bremerhaven. Es gibt aber noch viel mehr zu entdecken. Das nächste Mal gehen wir vielleicht in den Zoo am Meer oder besuchen eine der anderen Attraktionen. Vielleicht zieht es uns auch in den Fischereihafen. Auf jeden Fall lohnt es sich diesem neuen deutschen Kreuzfahrthafen Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken. Zu schade wäre es die Stadt zu verlassen, ohne eine der vielen Sehenswürdigkeiten zu besuchen oder etwas frischen Fisch zu kosten. Wir kommen auf jeden Fall wieder und stechen auch gerne wieder von hier in See.