In Washington platzt eine Bombe: US-Präsident Donald Trump feuert FBI-Direktor James Comey.
Der hatte zuletzt Untersuchungen im Skandal „Kremlgate“ durchgeführt. Die Bombenenthüllung wurde von Trump-Sprecher Sean Spicer verkündet: Der Schritt wäre erfolgt aufgrund einer Empfehlung von Justizminister Jeff Sessions.
Kurios jedoch: Sessions hatte sich von allen Untersuchungen über Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam zurückziehen müssen, da er ein Treffen mit einem russischen Botschafter verheimlicht hatte.
Kommentatoren auf CNN sprechen bereits von einem „Coup“ – Trump hatte mit dem Feuern von Comey „autoritäre Züge gezeigt“, sagte Experte Jeffery Toobin: „So etwas passiert nicht in einer funktionierenden Demokratie“, so Toobin. Das Verhalten erinnere ihn an Watergate-Präsidenten Richard Nixon.
Das Weiße Haus veröffentlichte einen eigenartigen Brief von Trump an Comey: Darin verwies Trump explizit, dass er sich dafür bedanke, dass ihm Comey dreimal versichert hätte, dass gegen ihn persönlich „nicht ermittelt“ werden würde. Das Schreiben schien zu verdeutlichen, dass der Rauswurf von Comey im Zusammenhang mit dem Kremlgate-Skandal stehen könnte.
Das Weiße Haus behauptet jedoch, dass Comey wegen angeblichen Fehlverhaltens während den Untersuchungen über Hillary Clintons E-Mail-Skandal gefeuert worden wäre.
Das Timing jedoch ist suspekt: Die Untersuchungen gegen Clinton waren schon vor den Wahlen im Herbst des Vorjahres eingestellt worden. Comey hatte sich bloß während eines Kongress-Hearings am Donnerstag einen Fehler erlaubt, als er sich bei Zahl weitergeleiteter E-Mails geirrt hatte.
Experte Toobin erhob schwere Anschuldigungen gegen Trump: Das Feuern von Comey sei eine Scharade, die einzigartig in der US-Gecshichte wäre. Als Grund für Comeys Absetzungen vermutete Toobin, dass der FBI-Chef Trump offenbar zu nahe gekommen wäre bei den Ermittlungen. Den offiziell angegebenen Grund – Fehltritte bei der Hillary-Causa – nannte Toobin als „glatte Lüge“.