von Hans-Peter Schröder
„Was niemand schafft, der Cowboy schafft es!“ – „Bilderbuchlandung auf dem Mars, damit der Blechkumpel weiter blecht.“
Obama: „Wieder hat Amerika eine Spitzenposition unter Beweis gestellt. Die perfekte Illusion haben wir der Quantencomputertechnologie und unseren Freunden in Hollywood zu verdanken.“
Wir wären stolz auf unsere medialbesessenen Klatschaffen, hätten sie zumindest eine einzige anregende Überschrift dieser Art verbrochen. Stattdessen enthemmter Jubel allerorten. Cui bono?
Der schwarze Mann, der schwarze Mann….. .
Leider gehen nüchterne Stimmen im Rauschen kritikloser Jubelheuler zumeist solange unter, bis Ernüchterung eintritt, Zweifel aufkommen und daraufhin entweder ein Massaker stattfindet oder gefälschte Bilder zur Untermauerung der Erstfälschung nachgeschoben werden. Masters of deception.
Erstes Foto vom Landeplatz
http://www.nasa.gov/images/content/667372main_MSL%20EDL%20rev-2900.jpg
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Mars
Ich verfolge das Treiben fast von Anfang an. Wie oft sind sie erfolgreich auf dem Mars gelandet? Zu oft. Wieviel Geld wurde dafür verbraten? Antwort: Mit den in schwarzen Projekten versteckten Summen, oder ohne? Was wurde über den Mars herausgefunden? Was liefern die NASA- und JPL-Jungs ab?
Das Mars-Wasser musste man quasi aus euch herausprügeln, auf die Mars-Wetterberichte warten wir immer noch. Wo bleiben die optisch hochauflösenden Nah- und Fernaufnahmen für die Normalos? Bitte nicht mit HiRISE kommen, da kommt nichts High Resolution mäßiges, sondern immer wieder dieselben einförmigen Wüsten. Wo bleiben die Ergebnisse des Bodenradars, wo die Extremnahaufnahmen der Monde Phobos und Deimos? Und den saisonalen Anstieg und Abfall der Methananteile in der Marsatmosphäre mit Emanationen aus Meteoriten zu erklären, das ist der letze Schrei von Schwachsinn in der Sache.
Und jedesmal fällt ein wichtiges Aufklärungsinstrument aus, mal ist es ein Spektrometer, eine Wärmebildkamera, ein Instrument zum Nachweis organischer Verbindungen gibt den Geist auf oder „widersprüchliche Ergebnisse“ ab, oder ein Mikrophon kann plötzlich nicht eingeschaltet werden, da Computerprobleme auftreten könnten. Könnten.
Unnötig darauf hinzuweisen, daß das Mikrophon des Phoenix uns einen dynamischen Mars geoffenbart hätte, wir hätten das Rauschen des marsianischen Windes und das Prasseln des Regens nicht nur gehört, sondern empfunden, als Folge davon wäre der totrote Propagandamars im Orkus der Vergangenheit verschwunden.
Die Farbaufnahmen des Mars mit ihrem saisonalen Wechsel des Landschaftsbildes, wo bleiben die? Die Filmaufnahmen des blauen Himmels mit seinen ziehenden Wolken. Wer führt die sich zu Gemüte? Und lässt die Allgemeinheit dafür zahlen? Mein Instinkt sagt mir, es ist dasselbe Gesindel, das für den amerikanischen Way of Massenmord verantwortlich ist.
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Lunatics
Ich habe mir den Mondrover angeschaut, mit dem euere Jungs angeblich auf dem Mond herumgekurvt sein sollen, mit dem sie angeblich Temperaturgefälle von 250 Grad gequert haben sollen, in felsigem Gelände, in absoluter Unterdruckatmosphäre. Ihr habt das hingestellt wie einen etwas abenteuerlichen Campingausflug und Millionen sind euch auf dem Leim hängengeblieben.
Der Mondrover, dieses Bettgestell mit seinen Klebe- und Klettbandstellen ist noch nicht mal in der Lage einen Ausflug zum Strand von Norderney zu überstehen. Die Technik euerer Kapseln war voll dicker Kabelbündel, voll mit schweren mechanischen Relais und ihr hattet angeblich nur einen Computer im heutigen Taschenrechnerformat an Bord und einige Leute mit Rechenschiebern für all die ultrakomplizierten Manöver in der Hinterhand. Und ihr musstet die Vorräte samt Energiequellen mitnehmen. Effiziente Solarpaneele? Fehlanzeige. Raumanzüge? Starr und schwer und nie zuvor unter Mondbedingungen getestet.
Zur Erinnerung: Start von der Erde, Einschwenken in Umlaufbahn, Trennung des Mondschiffs, Austritt aus der Erdumlaufbahn, Flug zum Mond, Eintritt in die Mondumlaufbahn, Abtrennen der Abstiegseinheit, während ein Mann weiterhin den Mond umkreist, Ausschwenken der Abstiegseinheit aus der Mondumlaufbahn, Bremsmanöver und sanfte Landung, Ausstieg und Ausladen des Mondrovers, lustige Trips auf der Mondoberfläche mit spassigen Unterhaltungsstücken, wie Golf- oder Frisbeespielchen für die Daheimgebliebenen, Nachts zum Schlafen in das Mondcamp und irgendwann dann tschüß, Abtrennung der Starteinheit vom Landemodul, Aufstieg und zielgerichtetes Einschwenken in die Umlaufbahn des dritten Mannes, Koppelungsmanöver mit Umsteigen, Ausschwenken aus der Mondumlaufbahn, Rückflug vom Mond zur Erde, einschwenken in die Erdumlaufbahn, Trennung und Abstiegsmanöver und Wasserlandung. Und diese Wunder habt ihr nicht einmal, nein das habt ihr sechs mal vollbracht, und bis auf den ungültigen Actionstreifen Apollo 13, ohne Blessuren. Wißt ihr was mir dann den Rest gab?
Die Begegnung mit dem Astronauten Alan Bean, zusammen mit Charles Conrad Mitglied der Landungscrew von Apollo 12 im November 1969, hat die letzten Zweifel ausgeräumt. Der Anlass war eine Veranstaltung in einem Museum, in deren Verlauf Mr. Bean einen Vortrag über seine Monderlebnisse halten sollte. Ausserdem war eine Frage-(viertel)-stunde angekündigt.
2010: Der Apollo 12 Mondastronaut Mr. Bean im Museum
Mr. Bean ist ein bekannter und talentierte Hobbymaler, ich kannte seine Mondbilder und dachte naiv, so von kleinem Kollegen zu großem Kollegen könnte ich ihm eine bestimmte Frage stellen, die mich interessiert. Der Eintritt betrug 45 Euro. Ich war zwei Stunden zu früh und konnte dadurch die Pressetermine miterleben, von denen das Foto stammt. Ein freundlicher, älterer Herr mit Charme.
Der Vortrag war lebendig, aber nicht aussagekräftig, in Erinnerung bleiben mir seine Beschreibung der Situation in der und aus der sich das Apolloprogramm entwickelt hat. Sie waren alle Militärs, Piloten und Testpiloten und jung. Sie wollten fliegen, möglichst schnell, sie wollten keinesfalls aus dem Programm fliegen, es gab girls, girls, girls und jedes Jahr das neueste Modell von GM vor die Haustür. Kostenlos versteht sich. Sie waren weder dumm noch hoch intelligent. Sie waren ehrgeizig und cool. Wenig Skrupel. Ein leichtes Opfer für Versprechungen. Sie wollten fliegen. Möglichst schnell.
Im Zuschauerraum saßen einige Leute mit Anfangsverdacht, die primär an der Fragemöglichkeit interessiert waren. Wir hoben die Hände. Die Frager wurden ausgewählt, die meisten kamen aus einem bestimmten Bereich in den vorderen drei Reihen. Harmlose Fragen von ausgesuchten Personen. Es gab weder kritische noch Hinter-Fragen und nach kurzer Zeit wurde das Ganze abgebrochen, Mister Bean abgeschirmt durch den Hinterausgang hinauseskortiert.
Meine Frage?: „Mr. Bean as a painter, you always have to deal with colour and light. You`ve been on the surface of the moon, how does the moon really look like? Which are the moons own colours, as you have had perceived them?”
Auf youtube fand sich ein Filmausschnitt, in dem Mr. Bean gefragt wird, wie die technischen Herausforderungen gemeistert worden sind, um die Van Allen-Gürtel unbeschadet zu durchqueren. Antwort sinngemäß. Van Allen belt, what`s that?
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Lunatics on Mars?
900 Kilogramm Curiosity sollen heute auf dem Planeten Mars gelandet sein. Dabei kam ein neues Verfahren zur Anwendung, der sky crane, das Abseilen der mobilen Landeeinheit, des Rovers, nach der Trennung, aus ca. 20 Metern Höhe. Die komplizierten Landungschritte, die dem Abseilen vorausgegangen sein müssen, veranschaulicht die NASA/JPL Graphik.
http://www.nasa.gov/mission_pages/msl/multimedia/msl5.html
Deutlich sind in der letzten Phase zwei verschiedene Vorgänge zu unterscheiden, das Abbremsen der Abseileinheit („Powered Descent“) durch 4 Bremstriebwerke und das Abseilen des Rovers via „Sky Crane“. Beide Bewegungen verlaufen gleichzeitig Richtung Marsoberfläche. Alles spielt sich in mehr als 200 Millionen Kilometer entfernt ab, die Funkverbindung während des Abstiegsmanövers ist unterbrochen, würde aber sowieso nichts nützen, da die Befehle der Bodenstation ca. sechseinhalb Minuten benötigen, um den Mars zu erreichen. Zu lange, um auf Unvorhergesehenes zu reagieren. Es scheint alles darauf hinzudeuten, daß bei amerikanischen Marsmissionen keine Fehlschläge vorkommen und es nichts unvorhergesehenes gibt, außer….. daß man noch viel, viel besser ist als geplant….. .
Die letzten Schritte
Danach kommt noch das Ausklinken und das Wegfliegen der Abstiegseinheit, um Kollisionen zu vermeiden.
Zur Erinnerung: Auf dem Mars gibt es eine Atmosphäre, Luftdruck und Luftverdrängung und Winde unterschiedlichster Stärke, -die irdische Masse, das „Gewicht“ des Rovers beträgt 900 kp, die Auftreffgeschwindigkeit im Idealfall, vorausberechnet 0,75 m/sec = ca. 2,7 km/h. Der Oberflächengrus liegt locker. Selbst bei gefrorener Oberfläche und beim Aufsetzen unter Idealbedingungen (gleichmäßiger Abstieg, gleichmäßige Verzögerung, keine Turbulenzen) ist beim Aufsetzen derartig großer Massen, selbst im reduzierten Schwerefeld des Mars
- eine seismische Erschütterung zu erwarten,
- ein seitliches Verziehen zu erwarten,
- ein Nachfedern zu erwarten
und/oder das Aufwerfen eines seitlichen, bzw. vollständig um die Aufsetzpunkte der Räder herumlaufenden Schüttkegels und ein umlaufendes seitliches Wegblasen, verursacht von der nach den Seiten entweichenden, verdichteten Luftsäule, unterhalb der sich herabsenkenden Fläche der Roverunterseite.
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