Breakfast im Arkland Palace Hotel

Am Dienstag schläft Mazungo bis um Neun, zieht sich missmutig an, schon ahnend, dass das Hotelfrühstück nicht so toll sein wird und schlürft an den finster dreinblickenden Jungs im Treppenhaus vorbei zum Frühstücksraum eine Etage tiefer, in welchem fast alle Tische von anderen Hotelgästen besetzt sind, allesamt schwarze Business Leute im Anzug und Krawatte, die geschäftlich "hello, hello" in ihr Handy schreien um den anderen zu bedeuten, dass auch sie wichtig sind.  
Nach ein paar Minuten Wartezeit in African Time, also ungefähr nach einer halben Stunde Weltzeit, bequemt sich eine unmotivierte kenianische Hotelfachangestellte, die wohl Pech beim morgendlichen Losentscheid hatte und den heutigen Frühstücksdienst absolvieren muss, meine kulinarischen Wünsche entgegen zu nehmen. „Hotel breakfast“, sage ich. „Full breakfast“ ? „Yes, please“, antworte ich ohne grosse Erwartungen, aber trotzdem hungrig und verfolge wie die anderen das kenianische Frühstücksfernsehen. Der 65-jährige Yoweri Museveni, seines Zeichen seit 25 Jahren ugandischer Dauerpräsident und zzt. auf Besuch in Nairobi wird von einem kenianischen Reporter im Palmengarten seines Hotels befragt. 
Es geht um die politische Situation in Uganda, die Demokratie im Allgemeinen und um den Oppositionspolitiker Kizza Besigye, ehemaliger Leibarzt Musevenis und jetziger wichtigster Oppositionspolitiker Uganda´s, im Besonderen, der bei der letzten Wahl (18. Februar dieses Jahres) mit 26 zu 65 Prozent Museveni unterlag und bei einer Demo vor ein paar Wochen bei welcher die Menschen gegen die stetig höher werdenden Lebenskosten protestierten, von Sicherheitsleuten übel zusammengeschlagen, einem nassen Sack gleich auf einen Pickup zum Abtransport geworfen, und sich seitdem gezwungen sieht sich zu verstecken, welches Mr. President nun im kenianischen Fernsehen höhnisch kommentiert.
Als der Reporter daraufhin sagt, dass es nicht fair sei im Ausland, also hier in Kenia, über die heimatliche Opposition zu lästern, antwortet der Präsident doch tatsächlich mit diesem bemerkenswerten wenn auch wahren Satz.: „Yes, it is not fair, but that´s the way how we are" (…).Ich musste, genauso wie meine afrikanischen Frühstücksleidensgenossen lachen, diese dreiste Wahrheit  sollte sich mal ein westlicher Politiker bei einem Fersehinterview trauen auszusprechen.
Dann kam das Thema aufs Öl, wie es scheint wurden in Uganda riesige Ölvorkommen gefunden die nun ausgebeutet werden sollen, wohl zur Lasten der Umwelt, aber Musevenis Wiederwahl in 5 Jahren scheint gesichert (...).Endlich kommt mein Frühstück, welches aus 3 Scheiben ungetoastetem Toastbrot besteht, einem ungeschältem hartgekochtem Ei, die untere Hälfte einer durchgeschnittenen Banane, eine Tasse heisse Milch neben der ein Nescafepuderimitat im Beutel darauf wartet, befreit und ertränkt zu werden und ein Glas Mangosaft. Mazungo trinkt den Saft und nimmt sich das Ei und das Banänchen als Wegeproviant mit zurück aufs Zimmer.....

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