Braunschweig trug den Beinamen „Fotostadt“, als hier noch die Firmen Voigtländer und Rollei ihren Sitz hatten. In einem zweiteiligen Ausstellungsprojekt mit Mitgliedern, Freunden und Gästen des Museums für Photographie wird untersucht, was heute noch von diesem vergangenen Ruhm erhalten ist und inwieweit fotografische Vorbilder in der Region nachwirken und den heutigen fotografischen Blick prägen.
Projekt- und Ausstellungsbeschreibung
Als früherer Firmensitz und Produktionsstätte der optischen Manufakturen „Voigtländer“ und “Rollei“ wird Braunschweig gerne als „Fotostadt“ betitelt. Doch was ist heute noch von diesem vergangenen Ruhm erhalten?
Das Ausstellungsprojekt »Das regionale Gedächtnis« sucht nach der Bedeutung der Fotografie in der Region Braunschweig und Niedersachsen. Statt eines Verweises in die Vergangenheit der fotografischen Technik übersetzt das Projekt die These der „Fotostadt“ in die Gegenwart. Auf den Fährten wichtiger in Niedersachsen agierender Fotografen des 20. und 21. Jahrhunderts haben Mitglieder des Museums, Freunde und eingeladene Gäste neue Arbeiten angefertigt, die sich auf bildliche Spurensuche historischer-kultureller Ereignisse und Traditionen in der Region begeben. Sie interpretieren fotografische Vorläufer neu, erörtern in ihren künstlerischen Kommentaren wichtige Ereignisse, Momente und Orte der kulturellen Identität der Region und stellen bildlich ihre Sichtweisen und Statements vor.
Als erste Ausstellung des zweiteiligen Ausstellungsprojekt (Teil 1 der Ausstellung findet vom 23.01. – 22.02.2015, Teil 2 der Ausstellung vom 10.12.2015 – 17.01.2016 statt) bietet das Projekt einen ersten Ein- und Überblick über die aktive fotografische Szene der Region Braunschweig und des Landes Niedersachsen.
Parallel zu den beiden Ausstellungen wird eine projektbegleitende Webseite (www.dasregionalegedaechtnis.de) den fotografischen Dialog über das kulturelle Erbe der Region vertiefen. Als digitale Plattform wird die Webseite ein digitales Gedächtnis der Fotografie aufbauen, welches die Fotografie als sinnstiftendes Moment für die Ausbildung von kultureller Identität in der Region erfahrbar macht und über das inhaltliche Bezüge sichtbar werden. Das Webarchiv wird hierbei um weitere historische Positionen aus dem Bestand des Museums und Sammlungen externer Projektpartner ergänzt.
Das digitale Archiv »Das regionale Gedächtnis« erinnert somit einerseits an bereits existierende historische Positionen und setzt diese andererseits in Bezug zu den zeitgenössischen Fotografen. Es stellt mit den eigens angefertigten neuen Arbeiten die agile Fotografenszene der Region vor. Das Webarchiv richtet so ein dauerhaftes fotografisches Gedächtnis der Region ein, das kontinuierlich erweitert werden soll. Ab 2016 lädt das Projekt in einer offenen Ausschreibung Fotografen dazu ein, Arbeiten einzureichen. Eine Fachjury wird dabei jedes Jahr über die Neuaufnahme eingehender Bewerbungen entscheiden. Die Bewerbungsmodalitäten werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Mit dem Aufbau eines fotografischen Gedächtnisses der Region Braunschweig und des Landes Niedersachsens zeigt sich das Museum für Photographie Braunschweig e.V. nicht nur als Ort des Dialoges über die künstlerischen Neuentwicklungen des fotografischen Mediums, sondern wird selbst Teil des Gedächtnisses der Region.
Mit Arbeiten von Karl-Christian Amme, Thomas Blume, Andreas Bormann, Jürgen Duske, Michael Ewen, Andreas Gießelmann, Axel Grüner, Birte Hennig, Jörg Hennings, Timo Hoheisel, Ulf Jasmer, Henrike Junge-Gent, Helge H. Paulsen, Gert Schneider, Vivien Slopianka, Siegfried Trogisch und Ernst Wagner.
Wann und wo
Museum für Photographie Braunschweig
Torhäuser
Helmstedter Straße 1
38102 Braunschweig
23. Januar bis 22. 2015