Brauchen gebarfte Hunde Vitaminpillen?

Wir sind nun ja quasi am Schluss unserer Barf-Serie angekommen und du hast einiges über Barf gelesen und eventuell gelernt. Alles in allem, wenn man in etwa weiß, wie es geht, ist es gar nicht schwer. Ein paar Gedanken sollte man sich aber schon machen. Denn, wie du jetzt weißt, barf heißt nicht, den Hund einfach mit rohem Fleisch zu füttern, auch wenn es darum geht, den Hund hauptsächlich (jedoch nicht ausschließlich) mit rohen Zutaten zu füttern.

In der Fleischsache steckt auch eh ein kleiner Denkfehler. Der kommt vielleicht auch davon, dass so viele Barf-Anhänger auf der Wolfsache und den sogenannten Carnivoren rumreiten. Was viele nämlich nicht wissen, es gibt die Ordnung der Carnivora und dann gibt es noch die Carnivoren. Hunde gehören zur Ordnung der Carnivora, sie sind jedoch keine Carnivoren. Bist du jetzt verwirrt?

OK, ich erkläre es dir. Hunde gehören zu den Carnivora, nämlich zu den Raubtieren. Dazu gehören z.B. auch die Pandas, die Pflanzenfresser sind. Da der lateinische Begriff sich jedoch tatsächlich aus Carne=Fleisch und vorare=verschlingen zusammen setzt, entsteht hier schnell ein falsches Verständnis.

Merke: Carnivoren sind quasi reine Fleischfresser, so z.B. Katzen, Löwen oder auch fleischfressende Pflanzen. Als Carnivoren werden nach wissenschaftlicher Definition alle Tiere/Pflanzen/Pilze bezeichnet, die sich hauptsächlich oder sogar ausschließlich von tierischem Gewebe ernähren.

Nun ist es heute modern, mit dem Satz: „Hunde sind Carnivoren“ um sich zu werfen. Eigentlich ist das aber falsch. Sie gehören zwar zu den Carnivora (Raubtieren), sind jedoch keine Carnivoren (Fleischfresser). Kapiert?

Und braucht man jetzt zur gesunden und ausgeglichenen Ernährung noch irgendwelche Ergänzungen?

VitaminpillenNein, eigentlich nicht.

Merke: Wenn du alles berücksichtigst, was du hier gelesen hast, ist dein Hund rundum gut versorgt. Und solange er nicht irgendwie erkrankt, ist diese Ernährung völlig ausreichend.

Wenn man es jetzt besonders gut machen möchte, dann könnte man hin und wieder vielleicht z.B. mal eine Kur mit Bierhefe machen. Bierhefe ist sehr reich an B-Vitaminen (die der Hund aber eh selber bildet, bzw. seine Darmbakterien, wenn er ordentlich versorgt ist), welche gut sind für Fell, Haut und einiges mehr. Oder man kann 1- oder 2-mal im Jahr eine Entgiftung machen, diese z.B. mit Zeolith (Naturmineral aus Vulkangestein) oder mit Kräutern (Brennnessel, Löwenzahn, Schafgarbe, Ringelblume) oder auch mit Heilerde. Oder man kann den Darm unterstützen, indem man mal Probiotika gibt.

Alles in allem bekommt dein Hund aber alles, was er braucht durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Hier noch einmal in Stichpunkten, was die Eckpfeiler sind:

  • Etwa 80 % der Ernährung bestehen aus verschiedenen tierischen Komponenten
  • Die tierischen Komponenten sollten abwechslungsreich gestaltet sein, um z.B. auch die Calcium- Versorgung zu berücksichtigen
  • Etwa 20% der Ernährung bestehen aus Obst und Gemüse, welches immer püriert werden sollte, eventuell etwas Getreide
  • Zur Versorgung mit essentiellen Fettsäuren und weiteren Nährstoffen sollte das Futter regelmäßig mit gutem Öl angereichert werden
  • Alle Futterkomponenten sollten aus guten Quellen kommen. Fleisch und Co am besten aus artgerechter Haltung (wenig bis gar nicht belastet mit Medikamenten, Krankheitserregern, Hormonen usw.), Obst und Gemüse am besten Bio oder aus der Region
  • Die Mengen können sich an der 2%, bzw. 4% Regel orientieren, müssen aber trotzdem individuell gestaltet sein, z.B. je nachdem wie aktiv ein Hund ist

Übrigens, falls du deinen Hund mit Fleisch aus konventioneller Haltung fütterst, solltest du mit Innereien generell zurückhaltend sein, denn besonders die Organe wie Leber, Magen oder Nieren sind sehr belastet.

Damit ist zu Barf alles wichtige gesagt. Solltest du noch weitere Fragen haben, kannst du diese in den Kommentaren stellen. Wir werden sie dir gerne beantworten. Ansonsten hoffe ich, unsere Barfserie hat dir gefallen.

Falls du nicht alles gelesen hast, kannst du HIER noch mal anfangen.

Im nächsten Artikel werden wir dir von meinem essbaren Geschenk berichten, das ich heute bekommen habe. Du darfst gespannt sein Brauchen gebarfte Hunde Vitaminpillen?

Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …

Herzliche Pfotengrüße und bis Sonntag

Lucy und Anke


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