Die Erkenntnis kam an einem kalten Dezembertag. Mit dem Ende des Jahres kamen nämlich auch die Überlegungen wohin es nächstes Jahr in den Urlaub gehen soll. Neben der Tatsache, dass ich der Fashion Week unbedingt einen Besuch abstatten wollte, stand auch ein außer europäisches Land auf der Liste, angeführt von der USA.
Dank meines Nebenjobs müsste das doch drin sein, oder? Ein Blick auf mein Konto verriet mir jedoch das Gegenteil: 10. Dezember und nur noch Restbeträge drauf. „Wo zur Hölle ist das Geld schon wieder hin?“, schoss es mir durch den Kopf. Die Abbrechnungen zeigten mir, dass der Übeltäter wohl in meinem Schrank und Schminktisch zu finden sind. „Dann muss ich wohl den Rest des Monats etwas kürzer treten.“, dachte ich mir, während ich mich durch die neusten Trends auf Vogue.de klickte und dabei günstigere Alternativen auf Zalando raussuchte. Während sich der Warenkorb also weiter füllte und der Urlaub in immer weitere Ferne rückte, klingelte mein Handy. Luisa, eine gute Freundin, berichtete mir, dass sie im Herbst auf die Malediven fliegen wird. „Malediven woow, da will ich auch hin...“ , seufzte ich. „Annso sparen lautet die Devise: SPAREN“ entgegnete sie mir.Die Worte blieben hängen, den restlichen Tag verbrachte ich nämlich damit mit Milchmädchen Berechnungen wie ich mir denn den Urlaub UND die neue Tasche UND die neuen Schuhe leisten kann. Traurige Erkenntnis- gar nicht, wenn ich denn nicht auf etwas verzichtete, oder etwas verkaufen würde.Mein Weg führte in mein Ankleidezimmer in welchem sich die Regale unter den Klamotten biegen und man nicht mehr unterscheiden kann zwischen oben und unten. Ich fing an mich durchzuwühlen und fand neben älteren Kinderklamotten auch einige neue, ungetragene Teile. Warum ich die nicht zurück geschickt habe, obwohl sie mir A) nicht passten B) nicht standen oder C) unpraktisch waren, war mir ein Rätsel. Genauso bei meinen Schminksachen. Wieso besitze ich 23 rote Lippenstifte und 7 Lidschattenpaletten mit gefühlt dem selben Inhalt?Und selbst nach dem gnadenlosen Aussortieren merkte ich, dass ich so immer noch viel zu viel besitze. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Auswahl und möchte auch kein 100 Dinge Minimalist werden, doch vorerst reichte es mir. Das war es für Zalando, H&M und Co. Knallhart wurden die Apps von meinem Handy gelöscht. Von jetzt an heißt es kombinieren anstatt neu kaufen, denn bei dem durchprobieren entdeckte ich viele neue Kombinationen für welche ich gar nichts neues mehr brauchte.Das i-Tüpfelchen meines Nichts-mehr-kaufen Vorhabens: NEW YORK CITY HERE I COME!