Frauen, Jugendliche, Weiße, die denselben Lebensstandard wie ihre Eltern haben, nie gearbeitet haben und immer auf Privatschulen ausgebildet wurden. Das ist das Profil der Mehrheit der kürzlich ausgebildeten Ärzte im Bundesstaat São Paulo nach einer Erhebung des Regionalrats für Medizin von São Paulo (Cremsesp). Die Daten können auch vergleichbar auf Gesamtbrasilien überragen werden.
Nach der Untersuchung sind 51,7%, die einen Abschluss als Arzt / Ärztin machen, Frauen, von denen knapp 34 % zwischen 25 und 29 Jahre alt sind. 73,6% der Studenten sind weißer Hautfarbe. Diejenigen, die sich als Schwarze bezeichnen haben einen Anteil von 2,3%. Die Studenten /Studentinnen geben an, keine Einkünfte zu haben und dass sie von ihren in der Regel wohlhabenden Familien unterhalten werden.
Was bedeutet das nun für das brasilianische Gesundheitssystem? Für Professor Mario Scheffer von der Universität von São Paulo entspricht dies dem Profil einer Elitisierung des höheren Bildungswesen insgesamt. “Andere sehr gut besuchte Kurse haben ein ähnliches Profil. Bei der Medizin kommt hinzu, dass Medizin ein sehr teures Studium ist, zu dem die Personen mit geringem Einkommen nicht den gleichen Zugang haben, auch nicht über die möglichen Stipendien”, erklärt Scheffer. Hinzu kommt, dass das Medizin-Studium wenig mit dem Alltag einfacher Menschen zu tun hat. “Die Studenten kennen die Strategie “Gesundheit für die Familie” nicht und sie haben auch kein Gespür dafür, was öffentliche Gesundheit bedeutet und sie interessieren sich nicht für die Armen, die nicht in der Lage sind einen qualitativ guten Gesundheitsdienst zu bezahlen. Das muss jetzt besser bei der Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte eingebaut werden, damit die Vorurteile endlich verschwinden”, erklärt Joana Carvalho, eine Familienärztin in Rio de Janeiro.
In Brasilien gibt es das Programm “Mais Médicos” (Mehr Ärzte), der dem weitverbreiteten Ärztemangel in nicht urbanen Regionen abhelfen soll. Der Staat will dazu weitere 1.800 weitere Studienplätze einrichten. Für Scheffer ist dies aber nicht geeignet, die Ungleichheit bei der Zusammensetzung der Studenten zu beheben, da diese neuen Studienplätze wiederum nur an privaten Universitäten angeboten werden. So bleibt im Moment nur die Lösung billige Ärzte aus Kuba zu importieren. Für viele Brasilianer mit geringem Einkommen gibt es weiterhin keine Chancengleichheit im Gesundheitswesen.
Siehe auch
Zynismus muss man nicht erklären oder Vorurteile unter dem Deckmantel der Satire
Informationsquelle
Por que Brasil forma médicos para elite
Nach der Untersuchung sind 51,7%, die einen Abschluss als Arzt / Ärztin machen, Frauen, von denen knapp 34 % zwischen 25 und 29 Jahre alt sind. 73,6% der Studenten sind weißer Hautfarbe. Diejenigen, die sich als Schwarze bezeichnen haben einen Anteil von 2,3%. Die Studenten /Studentinnen geben an, keine Einkünfte zu haben und dass sie von ihren in der Regel wohlhabenden Familien unterhalten werden.
Was bedeutet das nun für das brasilianische Gesundheitssystem? Für Professor Mario Scheffer von der Universität von São Paulo entspricht dies dem Profil einer Elitisierung des höheren Bildungswesen insgesamt. “Andere sehr gut besuchte Kurse haben ein ähnliches Profil. Bei der Medizin kommt hinzu, dass Medizin ein sehr teures Studium ist, zu dem die Personen mit geringem Einkommen nicht den gleichen Zugang haben, auch nicht über die möglichen Stipendien”, erklärt Scheffer. Hinzu kommt, dass das Medizin-Studium wenig mit dem Alltag einfacher Menschen zu tun hat. “Die Studenten kennen die Strategie “Gesundheit für die Familie” nicht und sie haben auch kein Gespür dafür, was öffentliche Gesundheit bedeutet und sie interessieren sich nicht für die Armen, die nicht in der Lage sind einen qualitativ guten Gesundheitsdienst zu bezahlen. Das muss jetzt besser bei der Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte eingebaut werden, damit die Vorurteile endlich verschwinden”, erklärt Joana Carvalho, eine Familienärztin in Rio de Janeiro.
In Brasilien gibt es das Programm “Mais Médicos” (Mehr Ärzte), der dem weitverbreiteten Ärztemangel in nicht urbanen Regionen abhelfen soll. Der Staat will dazu weitere 1.800 weitere Studienplätze einrichten. Für Scheffer ist dies aber nicht geeignet, die Ungleichheit bei der Zusammensetzung der Studenten zu beheben, da diese neuen Studienplätze wiederum nur an privaten Universitäten angeboten werden. So bleibt im Moment nur die Lösung billige Ärzte aus Kuba zu importieren. Für viele Brasilianer mit geringem Einkommen gibt es weiterhin keine Chancengleichheit im Gesundheitswesen.
Siehe auch
Zynismus muss man nicht erklären oder Vorurteile unter dem Deckmantel der Satire
Informationsquelle
Por que Brasil forma médicos para elite