Die Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien kommen nur stockend voran. Die Kosten explodieren und die Termine werden nicht eingehalten. Jetzt hat sich der brasilianische Rechnungshof (TCU) mit dem Thema befasst. Sein Bericht ist wenig erfreulich, weder für die Veranstalter noch für den brasilianischen Steuerzahler.
Der Rechnungshof bemängelt, dass die Städte, die als Austragungsorte vorgesehen sind, mit Planungsmängeln kämpfen, die Arbeiten bisher erst auf dem Papier stehen und die Kosten bereits jetzt gegenüber den geplanten Beträgen ins Unermessliche steigen. Der Rechnungshof befürchtet, dass bei der WM die selben Fehler gemacht werden, die auch bei den panamerikanischen Spielen 2007 in Rio de Janeiro gemacht wurden. Damals führte eine verfehlte Planung zu einer panikartigen Verschwendung öffentlicher Gelder kurz vor Beginn der Veranstaltung.
Besonders schlecht sieht es beim Projekt des neuen Maracanã-Stadions in Rio de Janeiro aus. Dort soll das Endspiel stattfinden. Eigentlich sollte der Neubau für 600 Millionen R$ (ca. 266 Millionen Euro) über die Bühne gehen, inzwischen ist der Neubau aber nicht mehr unter 705 Millionen R$ zu haben. Der Rechnungshof sieht irreguläre Vorgänge bei den Ausschreibungen. "Es gibt keinerlei Sicherheit, dass Kalkulationen für die Vertragsunterlagen, die von einem Basis-Kostenvoranschlag ausgehen, die wirklichen und wahren Kosten des Projekts abbilden", beschreibt der Bericht des TCU die Situation.
An den andern 12 Austragungsorten sieht es auch nicht viel besser aus. Bei der Hälfte der Stadien gab es bereits eine Kostenüberschreitung von einer Milliarde R$. Bei einigen Stadien, die ohne öffentliche Gelder finanziert werden, ist das Problem, dass die Ausführung der Arbeiten bereits erheblich verzögert ist. In Porto Alegre und Curitiba haben sie noch gar nicht begonnen.
Dem brasilianischen Steuerzahler wird da schwarz vor Augen: "Wir marschieren mit großen Schritten auf den Zeitpunkt zu, an dem infolge der Verzögerungen und Vertragsänderungen der Notstand ausbricht und die öffentlichen Kassen gestürmt werden", schreibt Blogger Fabio Mayer.
Informationsquelle:
Folha.com - Esporte - TCU aponta erros e diz que Copa pode repetir fracassos do Pan - 11/02/2011