Der Zuckerhut in Rio de Janeiro, auf dem auch schon James Bond war
Brasilien ist mit 8,5 Mio. km² knapp 24 mal größer als Deutschland. Nach der Fußball-Weltmeisterschaft rückte das Land in diesem Jahr durch die Olympiade und die Paralympics wieder in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Aber Brasilien hat neben dem den großen Städten, in denen die Fußballspiele ausgetragen wurden, dem berühmten Zuckerhut, der Copacabana und der riesigen Jesusstatue in Rio, wo die Olympiade stattfand, noch mehr zu bieten. Nun wollen wir 10 Orte vorstellen, die man fernab des Sporttourismus unbedingt sehen muss.
1. Petrópolis
Die kühle Bergstadt Petrópolis im atlantischen Regenwald ist rund 65km von Rio de Janeiro entfernt. In der brasilianischen Geschichte spielt sie als Sommerresidenz der portugiesischen Kaiserfamilie eine wichtige Rolle. Einige prächtige Relikte wie ein ehemaliger Palast und Straßen, die von wunderschönen Kolonialvillen gesäumt sind, sind erhalten geblieben. Neben verschiedenen Outdooraktivitäten reizt hier vor allem die 30km lange Trekkingroute in die schöne Stadt Teresópolis. Von dort gelangt man auch in den Nationalpark Serra dos Órgãos, der mit seiner einzigartigen Flora und Faune punktet.
2. Tiradentes
Das verschlafene Tiradentes gehört zu den malerischsten und fotogensten Kolonialstädten Brasiliens und liegt knapp 500km nördlich von Sao Paolo. Neben seinen alten Gebäuden und dem fantastischen Bergpanorama verzaubert der Ort mit seiner edlen Sterneküche. Um sich einmal kulinarisch verwöhnen zu lassen, ist man hier genau richtig. Eines der Restaurants hat sogar eine Speisekarte über 32 Seiten und lässt so keinen Wunsch unerfüllt.
3. Ilha de Santa Catarina/ Florianópolis
Küste bei Florianopolis ( © Ministerio do Turismo, Christian Knepper-Embratur)
Florianópolis ist das Tor zur Ilha de Santa Catarina. Wunderschön gelegen, schmiegt sich die Stadt an die Baía Sul und bietet tolle Ausblicke auf die Berge im Westen der Insel. Hierher zieht es jedes Jahr viele Besucher aus den Nachbarländern Argentinien und Uruguay und auch viele Einheimische, da die Ilha de Santa Catarina nur unweit der Metropole Curitiba entfernt liegt. Auf der Insel kommt jeder auf seine Kosten, denn hier kann man nicht nur Surfen, Baden und Wandern. Die großen Sanddünen bei Praia da Joaquina laden auch zum Sandboarden ein. Und die friedvollen Kiefernwälder und Dünen auf der einen Seite der Insel und die von atlantischem Regenwald überwucherten Berge auf der anderen Seite überzeugen jeden Reisenden von ihrer Schönheit.
4. Ilha do Mel
So süß wie der Name Ilha do Mel (Honiginsel) ist auch Paranás kleiner Urlaubsort. Die Insel liegt direkt an der Mündung Baía da Paranaguá und erwartet ihre Besucher mit ausgezeichneten Stränden, tollen Brandungen und schönen Küstenwanderwegen. Autos sind auf dem kleinen Eiland Tabu, so beschränkt sich der Verkehr auf Boote und Fahrradfahrer. Einen traumhaften Blick auf die Umgebung hat man vom Leuchtturm Farol das Conchas östlich von Nova Brasília.
Regenbogen über den Iguazu-Wasserfällen auf der brasilianischen Seite
5. Foz do Iguacu
Das gewaltige Rauschen von 275 Wasserfällen, die an manchen Stellen über 80 Meter in die Tiefe stürzen, ist ein Erlebnis, das niemand so schnell vergisst. Um das ganze Ausmaß der berühmten Cataratas von Iguazu zu erleben, sollte man auch die argentinische Seite der tosenden Wassermassen besuchen. Ein weiteres Highlight, abseits der Touristen, ist das Dreiländereck von Brasilien, Argentinien und Paraguay. Hier kann man außerdem eine Wanderung durch die dichten Wälder Paraguays unternehmen oder den Itaipú Staudamm besichtigen, eines der größten Wasserkraftwerke der Welt.
6. Parque Nacional da Chapado dos Veadeiros
220km nördlich von Brasília befindet sich der spektakuläre Nationalpark Chapada dos Veadeiros. Hier tummeln sich bei strahlendem Sonnenschein Mähnenwölfe, riesige Ameisenbären und 2 Meter große Nandus, während Canyons, Wasserfälle und Honigpalmenhaine sich zu einer sagenhaften Landschaft vereinen. Besonders sehenswert ist hier der Berg Morro da Baleia, dessen Gipfel man mit einer 2,5 stündigen Wanderroute besteigen kann. Von oben hat man dann einen wunderbaren Ausblick auf die vielfältige Natur des Parks.
7. Lencois
Lencois ist einer der schönsten von den alten Diamantenminen-Städten und liegt fast 400km östlich von Salvador da Bahia. Der Ort selbst ist zwar sehr hübsch und es gibt viele imposante Bauten, dennoch ist die eigentliche Attraktion die wunderbare Landschaft ringsum. Unmengen von Höhlen, Wasserfällen und Hochebenen, die einen atemberaubenden Panoramaausblick bieten, warten darauf entdeckt zu werden. Bei einer Vielzahl an wunderbaren Trekkingrouten fühlen sich vor allem Wanderer wohl.
Rafting auf dem Rio Formoso (© Beto Garavello/LUME)
8. Bonito
Bonito ist ein Ort im Südosten Brasiliens nahe der Grenze zu Paraguay und ist umgeben von spektakulären Naturwundern. Die Stadt ist Mittelpunkt des Ökotourismus und lockt mit kristallklaren Flüssen und unterirdischen Höhlen. Zahlreiche Aktivitäten rund um Bonito bieten dem Besucher ein einmaliges Erlebnis der einzigartigen Natur. So kann man neben Abseiltouren, Raftings und Vogelbeobachtung auch Ausritte und Bootsrundfahrten die Umgebung besser kennen lernen.
9. Belém
Die wohlhabende Stadt Belem in Nordbrasilien hat kulturell einiges vorzuweisen, obwohl sie von der Außenwelt stark abgeschnitten ist. Der Reichtum Beléms kommt von ihrer Funktion als Tor zum Amazonas. Denn egal ob Holz oder Sojabohnen, Produkte jeglicher Art passieren zuerst die Stadt, bevor sie auf den Markt kommen. Mittlerweile lebt die Stadt auch vom Tourismus, der es ermöglichte, einige Gebäude zu restaurieren und die Stadt so attraktiver zu gestalten. Hier kann man nun über eine mit Mangobäumen gesäumte Straße schlendern und dabei die Ruhe genießen oder die Kunst und Musikszene der Stadt besser kennen lernen. Belém hat mit seinen 1,4 Mio. Einwohnern mehr zu bieten, als die meisten anderen Großstädte Brasiliens.
10. Santarém
Viele Reisende hetzen zwischen Belém und Manaus hin und her, und verpassen dabei das, was sie eigentlich sehen wollen: den Amazonas. Ein Besuch der Flussstadt Santarém ist nur eine ersehnte Pause von einer langen Bootsfahrt, sondern gibt auch die Möglichkeit, den Regenwald und die dort lebenden indigenen Völker etwas genauer kennen zu lernen. Santarém ist eine entspannte lässige Stadt, in der man gerne ein wenig länger verweilt.
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