Brasilianische Alkoholiker fangen jung an

Brasilianische Alkoholiker fangen jung an

In Brasilien haben laut einer Erhebung des Zentrums für Alkohol, Tabak und andere Drogen (Cratod São Paulo) 40% der alkoholabhängigen Jugendlichen vor ihrem 11. Lebensjahr mit dem Trinken angefangen. Die Mehrheit hatte ihren ersten Kontakt mit alkoholischen Getränken innerhalb der Wohnung oder in Gegenwart von Familienangehörigen.
Zwei Beispielfälle: Johnny berichtet: "Ich trank eine Flasche Wein pro Tag, dann wechselte ich aber zum Zuckerrohrschnaps. Ich rauchte viele Zigaretten und nahm auch Drogen. Bevor ich mit dem Alkohol anfing, war ich der beste Schüler der Klasse. Dann hörte ich auf zu studieren. Mein Leben wurde zur Hölle. Ich habe mich entschlossen, eine professionelle Hilfe anzunehmen als mir klar wurde, dass ich sterben könnte". Madalena trank literweise Zuckerrohrschnaps täglich und wurde so zu einer Erwachsenen mit Alkoholproblemen. Durch den Missbrauch verlor sie ihren Ehemann und die beiden Kinder, die aus der Stadt wegzogen und keinen Kontakt mehr zu ihr haben. Nach einem Selbstmordversuch wurde ihr klar, dass es an der Zeit war, Hilfe zu suchen. Sie ist in einer Intensivtherapie, die 40 Tage dauert.
Am meisten zu denken gibt die Tatsache, dass die Jugendlichen bereits als Kinder angefangen haben zu trinken. Nach der Erhebung war bei 39% dieser Fälle bereits der Vater ein exzessiver Trinker; bei 19% war es die Mutter und bei 11% der Stiefvater. Aus der Erhebung ergibt sich auch, dass nach dem Kontakt mit Alkohl und Tabak, die Hälfte der Abhängigen mit dem Haschisch-Konsum anfing. Der "Vorbild-Effekt" ist prägend für die Kinder sagen die Fachleute: "Das Kind ahmt das nach, was der Erwachsene macht. Und der Jugendliche trinkt weiter, weil er glaubt dann ein Erwachsener zu sein." Aber die Grundeinstellung zum Alkohol ist in Brasilien auch zu nachsichtig. Die Alkoholwerbung im Fernsehen ist exzessiv und die Regierung tut nichts dagegen. Dabei weiß man, dass die sozialen Schäden durch die Werbung erheblich sind. Ein Fachmann meint dazu: "Für die Regierung ist es schwierig, in den Kampf gegen den Alkohol zu investieren wie es beim Tabakkonsum war, denn das alkoholische Getränk belästigt ja nicht die Person, die neben dem Trinkenden steht".
Der brasilianische Blogger Fabio Mayer kommentiert das für uns: "Auf Grund der von der Zeitung "Estadao" geschilderten Umstände wundert es mich nicht, wenn die Gewalt außer Kontrolle ist. Brasilien ist viel zu nachsichtig gegenüber dem Alkohol und noch mehr gegenüber den Eltern, die den Alkoholkonsum ihrer Kinder zulassen. Wenn durch ein Wunder irgendein Vormund oder sogar die Polizei ein alkoholisiertes Kind oder Jugendlichen aufgreift und die Eltern ruft, dann passiert nichts. Niemand wird verhaftet, niemand kommt vor das Gericht. Es bleibt eine Unterhaltung unter Idioten, voll mit Klischees von Frieden, Liebe, Zuneigung, Verantwortung usw... Da niemand gefangen genommen wird, niemand bestraft, dauert es nicht einmal 15 Minuten bis das Kind wieder auf der Straße ist und sich mit Alkohol besäuft, wohl wissend, dass die Wahrscheinlichkeit verhaftet zu werden, nicht mehr vorhanden ist. Was soll's, in einem Land, wo die Mehrheit der Bevölkerung es für lustig hält, das Kleinkind am Bier kosten zu lassen, kann man nichts besseres erwarten."
Dos jovens viciados em álcool, 40% começaram a beber antes dos 11 anos - vida - Estadao.com.br



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