Gegenüber einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2010 ist damit das Vertrauen in die Polizei um 6 bis 8 % gestiegen. Das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber seiner Polizei ist aber immer noch erschreckend hoch. 53,5 % der Befragten geben an, dass die Polizei die Bürgerrechte nicht respektiert. Bei den nicht-weißen Bürgern sind 54,5% der Meinung, dass die Polizei bei Aktionen auf der Straße ihre Rechte nicht respektiert, bei den Weißen sind nur 47,2% dieser Meinung.
Gegenüber 2010 ist der Anteil der Bürger, die befürchten einem tödlichen Überfall zum Opfer zu fallen, gesunken. Statt 78,6% geben nur noch 62,4% an, sehr viel Angst zu haben, ermordet zu werden. Die Angst Opfer eines bewaffneten Überfalls zu werden, belastete 2010 73,7% der Befragten, jetzt waren es nur noch 62,3%. Vor Hauseinbruch fürchteten sich nur noch 61,6% gegenüber 68,7% im Jahr 2010. Dafür stieg die Angst vor Aggressionen auf der Straße von 48,7% auf 54,5%.
Wen wundert das Misstrauen der brasilianischen Bürger gegenüber ihrer Polizei? Der Menschenrechtsrat der UNO hat sich Ende Mai 2012 mit der Situation der Menschenrechte in Brasilien befasst und hat dem Land die Auflösung der Militärpolizei vorgeschlagen. Die Empfehlungen des Menschenrechtsrates konzentrierten sich auf das Polizeiproblem und deren Straflosigkeit. Dänemark empfahl "die Abschaffung des getrennten Systems der Militärpolizei, indem wirksamere Maßnahmen zur Reduzierung von außer-justiziellen Exekutionen ergriffen werden. Damit sind die Todeskommandos, die sich oft aus Militärpolizisten oder ehemaligen Polizisten zusammensetzen, gemeint. Denen können die Brasilianer in der Tat kein Vertrauen entgegen bringen.
Informationsquelle:
Maioria dos brasileiros não confia na polícia - BrasilAtual
Conselho da ONU sugere fim de Polícia Militar no Brasil