Wochenlang war alles glasklar. „Spiegel“, „Zeit“ und „taz“ hatten sicher herausgearbeitet, wie bestimmte deutscher Hetzerblogs den norwegischen Massenmörder Anders Breivik verbal so lange aufmunitioniert hatten, bis der einfach zur Waffe greifen musste, um zahllose Kinder zu erschießen. Sigmar Gabriel fand, Thilo Sarrazin sei eigentlich verantwortlich, andere deuteten eher in Richtung Henrik M. Broder. Geistige Brandstifter allüberall. Der Einwand, nicht nur Breiviks Handeln, sondern auch das von ihm vorgelegte dicke Manifest zur Tatbegründung spreche wohl weniger für ein fundiertes rechtes Weltbild als für einen außerordentlich gut entwickelten Irrsinn, durfte bei ">Strafe öffentlicher Verdammnis als „Verharmloser“ nicht mehr gemacht werden.
Dabei war er es doch, wie norwegische Rechtspsychiater jetzt festgestellt haben. Vier Monate nach seiner Tat haben sie den selbsternannten Tempelritter Anders Behring Breivik jetzt für unzurechnungsfähig erklärt. Es wird nun nur noch Stunden dauern, dass Sigmar Gabriel mit einem Gutachten um die Ecke kommt, nach dem die fortgesetzte Lektüre von Sarrazin, Broder und der gesamter PI-Truppe Menschen nicht nur ideologisch verseucht, sondern klassische klinische Krankheitsbilder produziert.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich wird anschließend sofort reagieren und Irrsinn mit einer Verbotsverfügung unter Strafe stellen. Dem Versuch des CDU-Mannes, die Gelegenheit zur Einführung der umstrittenen Vorratsdatenspeicherung, einer bundesweiten Zentraldatei für Wahnsinnige, psychisch Auffällige und ihre Kontaktpersonen und zur Einrichtung einer Bundeszentralstelle zur Bekämpfung des Wahnsinns zu nutzen, wird Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger allerdings energisch widersprechen.
Paranoia mit Parallelen