Brandrodung in Kambodscha mitten in der Stadt

In Sihanoukville wird ein ungenutztes Grundstück abgebrannt.Auf der anderen Straßenseite, gegenüber dem Haus, in dem wir wohnen, befindet sich ein Hügel, an dessen Hang einige unbebaute Grundstücke liegen. Im tropischen Klima Kambodschas sind die ungenutzten Flächen natürlich mit einem üppigen Pflanzenteppich übersät. Uns gefällt das sehr gut, weil wir von der Terrasse genau drauf schauen aber einige Kambodschaner scheinen mit dem Bewuchs ein Problem zu haben. Also wurde das Grundstück, welches sich genau zwischen der Moschee und dem großen Apartmenthaus befindet, ein Mal im Jahr kurzerhand abgebrannt.

Obwohl in den vergangenen Jahren einige der Anwohner die Brandrodung von der Straße aus besorgt beobachteten, ging dabei bisher immer alles gut. Derjenige, der dafür verantwortlich war, schien zu wissen, was er da machte, die Fläche brannte ab und das war es dann. Nicht so in diesem Jahr, denn dieses Mal geriet das Feuer außer Kontrolle, was in unserer Straße zu einem unglaublichen Spektakel führte. Denn offensichtlich sollte nicht nur das eine Grundstück abgebrannt werden wie sonst auch, sondern gleich der ganze Hügel.

Das Feuer ist bei der Brandrodung außer Kontrolle geraten.Schon am Vormittag konnte man oben auf der Hügelkuppe die Flammen züngeln sehen, zu diesem Zeitpunkt hat sich wohl auch noch niemand Gedanken um das Feuer gemacht. Erst am späten Nachmittag, als aus dem Apartmenthaus schräg gegenüber ein markerschütternder Schrei einer Frau ertönte, wurde es lebhaft in der Straße. Da hatten sich die Flammen bereits in breiter Front den Hügel runtergefressen und waren nicht mehr weit von dem kleinen Schulgebäude, der Moschee, einigen Baracken und den daneben liegenden privaten Wohnhäusern entfernt.

Auch zur anderen Seite hin, also in die Richtung des Apartmenthauses brannte es weiter, sodass sich einige Mieter veranlasst sahen, mit dem nötigsten unter dem Arm, auf die Straße zu flüchten. Überall rannten nun Menschen umher, konnten aber nichts tun, weil sich dieses Feuer nicht mehr mit ein paar Wassereimern oder einem Gartenschlauch löschen ließ. Hier konnte nur noch die Feuerwehr helfen. Die hätte man nämlich schon viel früher rufen sollen, aber wahrscheinlich musste erst noch geklärt werden, wer die Kosten für den Feuerwehreinsatz trägt.

Endlich kamen dann zwei Löschwagen mit Sirenen und Blaulicht die Straße runter und hinter ihnen im Schlepptau mindestens 50 Motorräder und etliche Pkws mit Schaulustigen. In Windeseile verwandelte sich unsere sonst recht ruhige Straße in einen Hexenkessel. Die Feuerwehr musste ihre längsten Schläuche auspacken, um dem Feuer entgegenwirken zu können. Nach einiger Zeit gelang ihnen das auch an den meisten Stellen, sodass das Schulgebäude, die Moschee und auch das Apartmenthaus außer Gefahr waren, aber neben der Moschee in Richtung zum Gefängnis loderten die Flammen noch in beträchtlicher Höhe.

Es dauerte noch eine Weile aber dann hatten die Feuerwehrleute auch diesen Brand unter Kontrolle und es wurde wieder ruhig in unserer Straße. Ob die Verantwortlichen daraus gelernt haben, dass es keine gute Idee ist, in bewohnten Stadtgebieten Brandrodung zu betreiben, wird sich wohl erst zeigen, wenn wieder alles bewachsen ist.


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