Die BPM2014, welche kurzfristig von Haifa/Israel nach Eindhoven/Niederlande verlegt wurde, ist nun vorbei. Obwohl ich natürlich gerne nach Israel geflogen wäre, die Konferenz bzw. das Umfeld in Eindhoven waren ohne große Schnitzer, die TU/e mit der Arbeitsgruppe um Wil van der Aalst war omnipräsent sowie ständig – auch um uns PhDler bzw. teilweise Konferenzneulinge – bemüht und der Stadtkern von Eindhoven tat den Rest.
Einen kurzen Abriss zu Inhalten der ersten Tage habe ich bereits gegeben, nun noch etwas zur zweiten Hälfte.
Dienstag startete mit einer Keynote von Rob High mit einem thematischen Schwerpunkt auf “IBM Watson“, durchaus sehr interessant jedoch für meinen Geschmack etwas zu off-Topic für diese Konferenz. Weiter ging es mit BPM-Kernthemen wie Process Discovery oder Model Matching. Das Ganzen ist nicht unbedingt genau meine Ecke – dass hier der Schwerpunkt liegen würde, wusste ich jedoch bereits vorher.
Der zweite Konferenz-Tag (Mittwoch), offiziell der “Industrie-Tag”, passte mir persönlich am besten. Hier wurde deutlich, dass BPM mehr als nur Modellierung ist. BPM ist schließlich ein holistischer Ansatz und das “M” im Namen steht ja auch für Management. Die Veranstalter organisierten eine interessante Keynote von Keith Swenson zu Adaptive Case-Management. Darin u.a. ein Zitat von Michael Porter “Change brings Opportunities”, etwas dass ich sofort unterschreiben würde. Weiteres von Keith kann übrigens auf seinem Blog social-biz.org gefunden werden, Slides zu seinem Vortrag sind hier ebenfalls verfügbar.
Zum Abschluss des Tages gab es noch eine Session mit zwei industrienahe bzw. -relevante Präsentationen und eine Speed-Dating-artige Demo-Session mit sechs jeweils 10 min dauernden Vorstellungen. Es standen 18 Demos zur Verfügung, der Zuhörer konnte hierbei frei wählen welche Demo er anschauen will und nach 10 min wechseln.
Der letzte Konferenztag war wieder etwas theoretischer aufgehängt. Neben einer Session zu Process Analytics gab es Vorträge zu Resource and Time Management sowie Deklarativen Prozessen in BPM. Letztlich endete die BPM auch bereits am frühen Nachmittag, somit nur ein 3/4 Tag.
Grundsätzlich gab es ein reges Interesse an der Materie, dieses spiegelt sich auch unter den zahllosen Tweets zur Konferenz wieder. Neben kurzen Kommentaren sind eine Vielzahl an Fotos unter dem Hashtag #BPM2014 zu finden. Dieses hatte den Vorteil, dass die Teilnehmer trotz der – teilweise – zeitlichen Überschneidung von Sessions zumindest rudimentäres Feedback aufnehmen konnten.
Ich fand interessant, dass ein großer Teil der Community (verhältnismäßig) jung ist. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht unbedingt gerechnet. Dieser Punkt machte für mich persönlich einen Einstieg jedoch entspannt und unkompliziert. Alle Teilnehmer mit denen ich mich unterhalten konnte, waren stets offen für Gespräche – unabhängig davon, wem man gegenüber stand. Generell war die gesamte Situation auf der Konferenz ausgesprochen angenehm. Hierzu passte dann letztlich auch die Location für das Konferenz-Dinner ganz hervorragend. Es fand im DAF-Museum statt, welches neben einer sehr ungewöhnlichen Umgebung auch die Chance bot alte Trucks, PKWs sowie Mopeds zu bewundern.
Übrigens, besonders schön sind natürlich auch die Aussichten auf die kommenden Jahre – so wird die BPM2015 in Innsbruck/Österreich (Chair ist Barbara Weber) und die BPM2016 in Rio de Janeiro/Brasilien stattfinden.
Falls jemand mit dem Gedanken spielt dort hinzufahren, jedoch derzeit noch unsicher ist – auf jeden Fall machen, es lohnt sich definitiv. Ich freue mich jetzt bereits auf ein Wiedersehen mit den Teilnehmern der BPM2014 und werde garantiert hinfahren.