Titel: Boyhood
Regie: Richard Linklater
Drehbuch: Richard Linklater
Musik: —
Produktionsland: USA
Dauer: 163 Minuten
Erscheinungsdatum: 2014
Altersfreigabe: FSK 6
Log-Line:
Mason (Ellar Coltrane) lebt gemeinsam mit seiner älteren Schwester Samantha (Lorelei Linklater, die Tochter des Filmemachers) bei seiner allein erziehenden Mutter Olivia (Patricia Arquette). Mit dem Schuleintritt beginnt ein neuer Lebensabschnitt für ihn, er wird vom träumerischen Kind zum komplizierten Teenager – begleitet von seinem Vater Mason Sr. (Ethan Hawke), der immer wieder und nicht immer erfolgreich versucht, der beste Dad der Welt zu sein, und einigen Stiefvätern, mit denen sich Mason meist nicht besonders gut versteht …
Meine Meinung:
Für 6 Oscars nominiert, natürlich musste ich mir auch diesen Film ansehen, mit einem Zwicken im Hinterkopf (ein 2. “Tree Of Life”? *schauder*).
Natürlich, die Art und Weise, wie dieser Film zustande gekommen ist, ist beachtlich. 12 Jahre für einen Film, das gab es so noch nie! Wir sehen zu, wie der Protagonist MASON erwachsen wird, Jahr für Jahr. Der Film wirkt authentisch, fast so, als wäre man in einer dokumentarischen Reise eines Lebensabschnittes – doch das ist wirklich nur gespielt. Und als der Abspann gekommen ist (nach fast 3 langen Stunden) … da zog ich meine Lippen zusammen und zuckte kurz mit der Schulter – tja, das war’s. Der Film, auch wenn die herangehensweise noch so beachtlich sein mag, hat mich einfach nicht berührt! Ich konnte diesem Jungen nicht die Sympathie und Aufmerksamkeit schenken, was wahrscheinlich vom Zuseher (also von mir) aufgrund dessen erwartet wird. Aber warum?
Die Erzählstruktur ist solide, aber die Spannung fehlt doch. Natürlich kann man sagen “es soll doch real sein!”, aber nichts desto trotz zieht mich der Film nicht in seinen Bann. Die Figuren an sich sind eigentlich auch gut ausgearbeitet (allen voran Mutter OLIVIA, gespielt von der dafür mit einem Oscar ausgezeichneten Patricia Arquette), aber ausgerechnet die Kinder Mason und SAMANTHA wirken aufgezogen. Man erkennt, dass der Regiseur und Projektleiter versucht, uns Masons Träume und Sehnsüchte zu vermitteln, aber irgendwie sind sie auf halber Strecke abhanden gekommen. Was hat ihn eigentlich dazu gebracht Fotograf zu werden?! Was war der Auslöser? Samantha ist bei mir in Sachen Symphathie (auch wenn es bewusst ein “arschiger” Charakter sein soll) komplett durchgefallen.
Natürlich, 12 Jahre in fast 3 Stunden zu komprimieren ist ein Kraftakt, aber dennoch (zumindest aus meiner Sichtweise) wirkt er einfach zu langatmig. Stilistisch gesehen birgt dieses Projekt keine Höhepunkte, auch die Schnitte wirken eher willkürlich.
Fazit:
Ein ausergewöhnliches Projekt, auch wenn es schlussendlich (zumindest bei mir) nicht so richtig gezündet hat. Aber Respekt für diese Idee und für die lange Arbeit. Aber für den Regie-Oscar reichte dieses Konzept alleine nicht. Kein schlechter Film, aber mal abgesehen von der Art und Weise, wie dieser gemacht wurde, plätschert er einfach vor sich hin.
Und dank “Boyhood” geht mir “Family Of The Year – Heros” nicht mehr aus dem Kopf … danke! -_-
Mein Rating:
5/10
http://www.imdb.com/title/tt1065073/
http://www.rottentomatoes.com/m/boyhood/
http://de.wikipedia.org/wiki/Boyhood_%28Film%29