Boy Nobody von Allen Zadoff – Rezension
Genial und faszinierend
Sie wollten den perfekten Soldaten: Einen, der in jeder Situation zuschlagen kann, einen, der seine Gefühle kennt.
Einen, der sein Zielobjekt jederzeit schnell und effektiv aus dem Weg räumen kann.
Sie bekamen mich – Boy Nobody. Ich bin 16, habe keinen Namen und keine Geschichte.
Ich bin gut, ich bin der Beste. Bis mir ein Fehler passiert, ein unverzeihlicher Fehler: Ich habe begonnen, mich zu verlieben … (Klappentext)
Schon der Klappentext ist sehr ungewöhnlich und klingt so gar nicht nach Jugendbuch … und hat mich mich total neugierig gemacht. Zu Recht, denn diese Geschichte ist anders und richtig gut. Boy Nobody ist eine interessante Kombination aus eiskaltem Killer und ganz normalem Teenager. Er erzählt seine Geschichte in der Ich-Form und er erzählt im Präsens. Dadurch bin ich sehr nah dran. Nur wenn er in Erinnerungen schwelgt, die mir helfen, seine Situation besser zu verstehen, verfällt er in die Vergangenheitsform. So weiß ich als Leser sofort wo ich bin. Weitere Hinweise gibt es nicht. Die einzelnen, teilweise sehr kurzen Kapitel haben den ersten Satz als Überschrift, was mir so bisher auch noch nicht begegnet ist. Die Sprache ist kalt, knapp und deshalb so genial. Denn sie passt perfekt zu dem Jungen, der mit zwölf Jahren aus seinem Zuhause gerissen und zur Kampfmaschine ausgebildet wurde. Es ist schon schockierend, hautnah dabei zu sein, wenn er seine Aufträge erledigt. Vor allem seine Gedanken gingen mir heftig unter die Haut. Denn auch er hat Wünsche wie alle anderen Jungs in seinem Alter, er kann sie nur nicht so ausleben.
Dann kommt ein Auftrag, der so anders ist als die vorherigen. Und Zach – so sein wirklicher Name – beginnt nachzudenken, was schon der erste Fehler ist. Dadurch kommt eine so spannende Lawine ins Rollen, dass ich kaum noch zum Luft holen kam.
Ich lese sehr gerne Agentenromane. Auch hier bin ich fasziniert von den Methoden der geheimen Kontaktaufnahme, den Kommunikationsmöglichkeiten und den Mordinstrumenten. Und ich bin auch fasziniert von Zach, der mich in sein Innerstes blicken lässt und die Abneigung, die ich auf den ersten Seiten empfunden habe, verwandelte sich langsam in Verständnis und Zuneigung. Und meine Befürchtung, dass es doch noch kitschig enden könnte … hat sich nicht bestätigt. Das Ende ist perfekt und … es nicht nicht das Ende, denn Boy Nobody ist der Auftakt einer Reihe!
Genial anders und gnadenlos spannend – dieser Jugendthriller hat mich von der ersten Seite an fasziniert!
Boy Nobody ist im Bloomoon Verlag erschienen.
Homepage von Allen Zadoff
Meine Rezension bei Amazon und weitere Infos zum Buch findet ihr hier.