Posted by Marlene on September 27, 2016 · Schreibe einen Kommentar
Letztens hatte ich mich schon einmal darüber ausgelassen, wie schwer es doch ist, für kleine Jungen schöne bunte Wäsche zu finden. Viele von euch haben mir zugestimmt, aber auch Tipps gegeben. Und kurz darauf fiel mir bei unserer grünen Blogparade „einfach. nachhaltig. besser. leben.“ dieser Beitrag (daher auch der Titel) von Kleenes Notizbuch auf. Die „Kleene“ hat sich daran gewagt, selbst Boxershorts aus Stoffresten zu nähen und hat behauptet, das gehe sehr fix und einfach.
Ich hab etwas gezögert, auch, weil das zugehörige Schnittmuster von Wetterhexchen auf DaWanda 8 € kostet (und ein neues Paar Bio-Boxershorts auch – und was, wenn ich’s doch nicht hinkriege oder die Dinger nicht passen?). Aber dann hab ich es doch gekauft und bei mir schlummern viele auch sehr kleine Stoffreste, die teilweise für sowas noch in Frage kamen. Mich hat es daher auch nicht gestört, wenn das Muster des Stoffs manchmal verkehrt herum ist (kann mein Kind es besser sehen und der Stoff ist sinnvoll verbraucht). Bis aufs Bündchen sind bei den bisher entstandenen drei Boxershorts alles Stoffreste. Bei den gelben Boxershorts auf dem Titelbild ist die rechte Seite der Ärmel eines T-Shirts, der noch übrig geblieben war von einem anderen Upcycling-Projekt.
Das Nähen ging tatsächlich recht schnell und einfach, wenn man das Prinzip einmal verstanden hat. (Ehrlich gesagt hab ich etwas gebraucht zu verstehen, dass die ganze Boxershorts nach innen gefaltet werden muss, um das rückwärtige Mittelteil darauf festzunähen. Aber manchmal muss man die Anleitung ganz präzise befolgen, auch wenn man den Sinn der Maßnahme noch nicht versteht…)
Warum ist das jetzt nachhaltig?
Vor kurzem kam im kleinen Kreis der Organisatoren von „einfach. nachhaltig. besser. leben.“ die Frage auf, wann denn ein Blogpost noch etwas nachhaltiges behandelt. Was ist nachhaltig an diesem und jenem Rezept und an diesem und jenem Nähprojekt? Brauchen wir den gefühlt 100. Post zur Verwendung von Stoffresten? Hab ich mich auch gefragt, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass alles seine Berechtigung hat. Wenn nur Neues erlaubt wäre, wäre die grüne Blogparade bald halbtot. Was für den einen was ganz neues und ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist, hat der andere vielleicht schon ganz fest in seinen Alltag integriert – und wieder andere haben noch nie über die Sache nachgedacht. Wenn Kleenes Notizbuch nicht über ihr Schlüppi-Stoffresteprojekt gebloggt hätte, hätte ich vermutlich erstmal weiter neue Unterwäsche eingekauft. Die hätte ich zwar nachhaltig gekauft, aber so haben die Stoffreste eine sinnvolle Verwendung gefunden, Ressourcen wurden gespart – und Geld auch noch. Daher gebe ich den Post zur aktuellen Runde von „einfach. nachhaltig. besser. leben.“