Immer auf der Suche nach Neuem, haben wir Paradieskörner entdeckt.
Paradieskörner auch unter dem Namen Guinea- oder Meleguetapfeffer bekannt, sind heute etwas in Vergessenheit geraten; im Mittelalter wurden sie gerne, wegen ihres niedrigeren Preises, als Pfefferersatz verwendet.
Paradieskörner gehören zu den Ingwergewächsen.
Soweit zur Theorie, jetzt mussten wir doch mal den Geschmackstest machen.
Hierzu haben wir ein Rezept von der Seite Kochmeister.com des Autors Rowenna verwendet.
Auf der Seite Mittelalterlich kochen findet man diese Anmerkung:
„Das Rezept in dieser oder ähnlicher Form ist ein Klassiker der französischen Rezeptbücher aus dem Mittelalter. Es ist schon in dem Viandier des Taillevent, einer Handschrift aus der Bibliothek des Vatikans, enthalten. Auch vom Autor des Ménagier des Paris wird es erwähnt – er erläutert, dass der Begriff „bourbelier“ das Rückgrat (Kamm) des Wildschweins bezeichnet.“
Zutaten:
- 750 g Wildschweinbraten vom Hals
- 180 ml Rotwein, trocken
- 90 ml Weißweinessig
- 90 ml Verjus *)
- 40 g Landbrot, getoastet
- 1/2 TL Ingwerpulver
- 1/2 TL Zimt
- 1/2 TL Paradieskörner, im Mörser zerstoßen
- 1 Prise Nelkenpulver
- 6 g Salz
*) Verjus ist der Saft von grünen, unreifen Trauben; er ist zwar sauer, aber milder als Essig.
Zubereitung:
Rotwein, Essig, Verjus, Gewürze und Salz in einer Schüssel mischen. Das Brot zerbröseln und in der Marinade einweichen. Mit dem Stabmixer pürieren.
Das Fleisch auf dem Grillspieß fixieren, evtl. binden, oder, wie wir, in ein Stück Rollbratennetz stecken.
Zunächst bei 220 Grad 45 grillen, dann die Temperatur auf 160 Grad reduzieren und weitere 45 Minuten grillen.
Das Fleisch während des Grillens häufig mit der Marinade einstreichen.