Der Botanische Garten Istanbul (İstanbul Üniversitesi Alfred Heilbronn Botanik Bahçesi) wurde im Jahr 1931 von dem deutsch-türkischen Botaniker Alfred Heilbronn (1885–1961) in Istanbul gegründet. Sein Bestand ist zur Zeit (2018) gefährdet.
Heilbronn war der Sohn eines Fürther Fabrikanten und erstudierte in Bayern Naturwissenschaften. Bis zu dem Verbot 1933 war Heilbronn Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei. Im September 1933 wurde ihmaufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums die Arbeitserlaubnis entzogen. Es gelang ihm, einen Ruf an die Universität Istanbul zu erhalten, wo er von 1935 bis 1955 an dem von ihm gegründeten pharmakologisch-botanischen Institut tätig war. Heilbronn wurde 1941 aus dem Deutschen Reich ausgebürgert. In Istanbul plante, gründete und leitete er den Neuen Botanischen Garten der Universität. Nachdem sein Antrag auf Einbürgerung 1939 noch abgelehnt worden war, erhielt er 1946 die türkische Staatsangehörigkeit. Der Botanische Garten am Goldenen Horn ist ein Kleinod im trubeligen Istanbul und ein Schatz für Botaniker. Die ersten Pflanzen setzte Alfred Heilbronn in den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Seitrund 80 Jahren gibt es die Anlage mit seinen inzwischen rund 5000 Bäumen, Gräsern, Kräutern, Sträuchern und Büschen. Sie ist eine der wenigen grünen Flecken im Zentrum der Millionenstadt Istanbul.