Böser Engel von Timothy Carter

Als schwuler Teenager hat es Stuart in der streng religiösen Kleinstadt, in der er aufwächst, alles andere als leicht. Hier geht jeder brav am Sonntag zur Kirche und meidet alles, was auch nur im Entferntesten nach Sünde riecht - nach außen hin zumindest!
An einem ganz normalen Sonntagmorgen wird der Kirchenbesuch für Stuart zum Höllentrip: In der Jugendgruppe wird die "Sünde des Onan" besprochen und aufs schärfste gegeißelt. Zu dumm nur, dass Stuart sich an jenem Morgen unter der Dusche eben diesem sündhaften Laster hingebungsvoll gewidmet hat und zu allem Übel dabei von seinem kleinen Bruder überrascht wurde. Der hat natürlich nichts Besseres zu tun, als Stuart öffentlich als Sünder zu brandmarken. Damit kommt ein Stein ins Rollen, der Kräfte ungeahnten Ausmaßes hervorruft.
In dem herannahenden Unglück könnte Stuarts ungewöhnliches, geheimes Hobby die einzige Chance sein, ihm im wahrsten Sinn des Wortes die Haut zu retten. Denn schon längst sind Mächte auf dem Plan, die die Grenze zwischen Gut und Böse kaum mehr erkennen lassen ...
(Quelle: http://www.amazon.de/B%C3%B6ser-Engel-Roman-Timothy-Carter/dp/342650698X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1349598907&sr=1-1 )
 "Böser Engel" besticht nicht nur durch seine coole und inspirierte Geschichte, sondern auch durch die freche, schnelle und direkte Art, mit der Timothy Carter schreibt. Er erzählt den Roman aus der Ich-Perspektive von Stuart, aufgeweckt, sarkastisch und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die 270 Seiten lesen sich praktisch flüssig in einem Rutsch. Carters Idee, warum Engel tatsächlich fallen und was sie auf der Erde treiben, überzeugt und ist mir so noch nicht unter gekommen. Großes Lob gebührt Timothy Carter außerdem dafür, wie herrlich unkompliziert er mit Stuarts Homosexualität umgeht. Ihm gelingt es, ehrlich mit der Thematik umzugehen. Sie ist präsent, dominiert aber weder das Geschehen, noch ist sie einfach Coloeur und wird nach einmaliger Erwähnung totgeschwiegen. Stuart beweißt, das schwule Teenager selbstbewusst, nicht verweichlicht und cool sein können ' und Carter erlaubt seiner Hauptfigur sogar ein paar Momente, in denen es mit einem Mitschüler knistert. Das alles aber so unaufdringlich und normal, dass es auch ein heterosexuelles Publikum nicht vergrault. Für humoristische Einlagen und Action sorgt Stuarts unfreiwilliger Helfer, der Dämon Fon Pyre.
Nein, auch bei DIESEM Buch habe ich den Kauf nicht bereut und möchte es daher sehr gerne weiterempfehlen. Von was die Geschichte handelt, naja, habe ich teils angesprochen und zum Teil kann man sich den Rest denken: von Problemen mit der eigenen Sexualität und Engel und Dämönen.
Böser Engel von Timothy Carter

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