Börse: Goldman warnt vor überbewerteten Kursen

Die Anleger seien derzeit zu optimistisch, so Goldman Sachs. Zwar werden die Kurse weiter steigen. Aber langsamer als angenommen – und ohne fundamentalen Grund: Die Kurse seien schon jetzt „aus allen Blickwinkeln“ überbewertet.
Fünf Jahre nach der großen Krise kehrt auch wieder die Nervosität zurück an die Wall Street. Und inzwischen warnt auch die wahrscheinlich einflussreichste Wall-Street-Bank von allen vor einem Einbrechen der Börsen. „Die Kurse sind überbewertet“, so die Botschaft – ausgesandt von Goldmans Chefstrategen, David Kostin, am Wochenende. Der wichtige S  &  P-500-Index sei „aus allen Blickwinkeln erhaben bewertet“, schreibt Kostin in einem diplomatischen Ton. Weiterhin steigende Aktienkurse wären nur durch eine Erhöhung der Profite zu erreichen. Dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis sich in naher Zukunft noch verbessern werde, glaubt Goldmans Analyst nicht. Errechnet man das operative Ergebnis (Ebit) pro ausgegebener Aktie der US-Firmen im S  &  P 500, dann sei der Index sogar um 30 Prozent überbewertet.

Kurszuwachs nur mehr von rund 20 Prozent in den nächsten drei Jahren erwartet?

Die Goldman-Analysten gehen aber nicht von einem baldigen Einbruch der Kurse aus. Sie erwarten in den kommenden Jahren weitere „moderate Anstiege“. Im Jahr 2014 sehen sie den S  &  P 500 weiter klettern und erwarten, dass er Ende des Jahres bei rund 1900 steht – was quasi einer Seitwärtsbewegung entsprechen würde. Ende 2015 soll der Index dann bei 2100 Punkten stehen – und Ende 2016 bei 2200 Punkten – was einem Kurszuwachs von rund 20 Prozent in den nächsten drei Jahren entsprechen würde.
Goldman ist mit seiner Ansicht, die Börsen seien bereits überbewertet, nicht allein. Auch JP Morgan stellte zuletzt fest, dass US-Aktien auf Basis des erwarteten KGV (Kurs/Gewinnverhältnis) heute teurer sind als im Oktober 2007 – also kurz vor Beginn der großen Krise.
Und Bill Cross, Chef des weltgrößten Anleiheninvestors, Pimco, und allgemein als „Bond König“ bekannt, twitterte gegen Ende vergangener Woche: „Das Zeitalter des schnellen Reichtums ist vorbei.
(Quelle: Die Presse)
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