Ich neige dazu, an fremden Orten in hübsche, kleine Gässchen zu gehen, weil sie so einladend sind. So laufe ich von einer zur nächsten Gasse, sehe die übernächste… und lande dann im Nirgendwo. Oder aber an einem tollen Ort, an den ich nie gekommen wäre, hätte ich mich nicht dorthin verlaufen. So kam ich auch zum Borough Market.
Während eines Ausfluges zur Tower Bridge in London verlief ich mich also ausnahmsweise mal wieder. und stand vor dem Eingang in einen Hallenkomplex, in den massig Menschen pilgerten. Da musste also irgendwas Tolles sein. Mein Mitreisender und ich nickten uns kurz zu, und los ging die Borough Market Party! Wir wussten ja nicht was da los war, und was es in dieser geheimen Halle überhaupt gab. Von draußen sahen wir Obststände, und in einem offenen Bereich saßen Menschen, die aßen. Hungrig waren wir auch, also hätte der Besuch zumindest einen Zweck, auch wenn es in der Halle blöd war. Ich selbst ging mehr von einem Wochenmarkt aus, so war ich umso mehr überrascht, als ich sah, dass wir in einer Super-Foodhalle gelandet sind.
Ich spazierte durch die Hallen, schaute mir die Stände an und probierte mal hier, mal da eine Kleinigkeit. Es gibt wirklich alle, was man sich nur vorstellen kann. Von Obst über Fisch, Meeresfrüchte, Pilze, Käse und Wurst, Salami in zig Variationen bis hin zu Planzen, Topflappen und Organic Skincare. Mein ganz persönliches Highlight waren kandierte Tomaten. Sie schmecken zwar nicht, weil sie zuckersüß sind, aber wer kann schon behaupten kandierte Tomaten gegessen zu haben?
Ansonsten taten mir die Hummer ziemlich leid. Ich sehe nicht gerne ganze, tote Tiere. Aber sie hatten eine äußerst beachtliche Größe, findet ihr nicht? Die möchte ich nicht im Meer treffen, mit den Zangen können sie sicher ganz fest in den Allerwertesten pieken.
Mein Fazit: Auf dem Borough Market bekommt ihr definitiv alles was das kulinarische Herz begehrt. Es gibt ein ordentliches, warmes Mittagessen für ca. 5 Pfund, je nachdem was ihr möchtet. Ich empfehle jedem einen Besuch der hungrig ist, noch kulinarische Mitbringsel braucht, oder einfach nur über den Markt schlendern will.