Borderlands 3 in der PC-Review: Jeder Weltuntergang ist auch ein Neuanfang

Borderlands 3 in der PC-Review: Jeder Weltuntergang ist auch ein Neuanfang

Alte Bekannte im neuen Gewand

Borderlands lebt seit jeher von den wilden Schießereien, den kruden Charakteren und dem wirren Humor, doch ganz ohne Handlung läuft die Serie nie. So ist auch das Drittlingswerk keine Ausnahme, auch wenn man hier auf viele neue Gesichter trifft, denn Handsome Jack und Co. sind abgeschrieben, dafür steigen vier neue Helden in den Ring und laden zum munteren Reigen im Kugelhagel ein.

Dabei sind Amara, die als Sirene des dritten Teils in einem indischen Stil daherkommt und ihren Kampfstil mit magischen Effekten vermischt und sie so zum Paradenahkämpfer in der Gruppe macht. So kann sie mit magischen Armen Gegner festsetzen oder die Kraft zum Verstärken der eigenen Angriffe nutzen. Klingt nach Superheld und so ist es auch, denn Amara war unter ihrem Alias in ihrer Heimatstadt wohl bekannt.

FL4K, der große Roboter, ist als Beastmaster eine kleine Überraschung, denn der mechanische Held hat einen guten Draht zur Natur und bringt mit verschiedenen Tierchen, die ihm als Helfer unter die Arme greifen mit. Dabei können die ganz flexibel als Tanks oder als zusätzlicher Schadensgenerator eingesetzt werden, wodurch der Beastmaster vor allem eine interessante Klasse für Solospieler und Fernkämpfer anbietet.

Der dritte Vault Hunter ist Moze, die man am besten als verrückte Version von D.VA aus Overwatch bezeichnen kann, denn die Kriegsveteranin hat als Sonderfähigkeit ihren Mech Iron Bear, den sie mit verschiedenen Waffen und sogar einer Option für autonomen Kampf ausstatten kann.

Der letzte im Bunde ist Zane, der Operative bedient den klassischen Agententyp, der sich durch Hologramme und Drohnen einen ziemlich flexiblen Approach ermöglicht und sich mit seinem australischen Akzent für keinen doofen Spruch zu schade ist.

Dabei bringt jeder Charakter drei einzigartige Skill-Trees mit, auf denen man frei mischen kann, um einen ganz individuelle Klasse nach eigenem Gusto zusammenzubasteln. Der Clou ist, dass man bestimmte Actionpoints einfach on-the-fly wechseln kann. Will man Beispielsweise die Bewaffnung von Mozes Mech anpassen, kann man das im Skill-Tree machen ohne dafür an einer Customization Station zu sein.

Gemeinsam verbünden sich die Charaktere mit einigen altbekannten NPC gegen die Children of the Vault, die Lilith ihre Sirenen-Fähigkeiten rauben konnten und arbeiten sich so von einem verrückten Auftraggeber zum anderen. Darunter fallen übrigens auch alte Bekannte wie Claptrap und Moxxi!

Dabei erhält der Spieler auch Zugriff auf die Sanctuary, ein Raumschiff das als Hub für die verschiedenen Planeten fungiert und so dem ganzen Spiel einen Space Opera-Charme verleiht, denn hier trifft man auch auf seine Crew, die stets einen dummen Kommentar parat hat, aber doch gemeinsam auf das Ziel hinarbeitet es den Children of the Vault heimzuzahlen.

Das Gunplay sitzt

Borderlands bietet zwar einige RPG-Elemente, aber im Herzen ist die Reihe ein Shooter und da muss das Gunplay sitzen. Hier liegt sicherlich Borderlands größter Vorteil, denn ballern macht einfach Spaß. Solange die Waffen auf einer ähnlichen Stufe wie die Gegner sind spucken sie teilweise irre Effekte auf die Feinde und lassen die in wildem Geschreie und dusseligen letzten One-Linern in die Luft gehen. Dabei kann man nahtlos zwischen verschiedenen Waffen wechseln, dazwischen Granaten schmeißen, über Geländer springen und auf dem Weg nach unten noch dem letzten Gegner einen Nahkampfangriff verpassen. Am Ende fühlt man sich wie ein Held, lässt kurz den Schild nachladen und stürzt sich ins nächste Gefecht. Hier wird man immer wieder in bester Weise an ikonische Shooterpassagen aus Klassikern wie Halo erinnert.

Die Waffen selbst haben eigene Werte und können mit verrückten Fähigkeiten ausgestattet sein, so gibt es auch SMGs, die wie Flammenwerfer funktionieren. Da das aber noch lange nicht irre genug wäre, verwandelt sich die Waffe beim nachladen in einen kleinen Roboter, der für kurze Zeit selbstständig weiter auf die Feinde losgeht und mit einer hohen Piepsstimme Gegner verhöhnt.

Dazu kommen ein paar kleine, aber feine Neuheiten. So haben viele Waffen nun alternative Schussmodi. Gleich zu Beginn bekommt man zum Beispiel eine Pistole, die per Knopfdruck auch Rakete abfeuert. Abgerundet wird das Ganze mit vielen einzigartien Nachladeanimationen, die jeder Waffe einen eigenen Charakter verleihen. Und wem das immernoch zu wenig ist, der kann seine Waffen auch zusätzlich mit Skins ausstatten, die man kaufen oder in der Welt finden kann.

Dabei ist man nicht nur auf den Kampf zu Fuß angewiesen. Wie schon in seinen Vorgängern sind die Level in Borderlands 3 ziemlich großflächig, da sie eine offene Welt simulieren. Um dort für etwas mehr Tempo zu sorgen, gibt es wieder Fahrzeuge, die allein oder im Team befahren werden können. Neben dem altbekannten Buggy gibt es diesmal aber noch ein paar Fahrzeuge mehr und erstmals in der Reihe auch die Möglichkeit die Gefährte nach seinen Wünschen anzupassen. Neben dem Farbanstrich unterscheiden sich die Fahrzeuge der Gegner nämlich durchaus vom eigenen Startfahrzeug, der Clou an der Sache? Man kann dem Gegner seine Karre abluchsen und in der eigenen Garage einscannen lassen, um Zugriff auf die Ausstattung des Gegners zu erhalten. So ergaunert man sich eine gute Handvoll an verschiedenen Waffen, Panzerungen und Reifen.

Optisch und akustisch ein reines Feuerwerk

Borderlands ist zwar nicht das erste Spiel, das Cel-Shading benutzt hat, aber der Erstling war maßgeblich am Erfolg des Artstyles beteiligt und auch der dritte Teil hat diesen comichaften Look, allerdings auf eine krude und schmutzige Art. Und das funktioniert, Borderlands ist nicht nur bei CosPlayern eben wegen seines einzigartigen Looks so beliebt. Und der wirkt auch im nunmehr vierten Spiel der Serie absolut unverbraucht. Unterstützt wird die chaotische Optik dann mit einem wahren Feuerwerk an Effekten, denn jede Waffe bringt eine eigene Optik mit, verschießt häufig bunte Geschosse, wackelt und dampft vor sich hin, Gegner zerplatzen bei kritischen Treffern, ebenso wie die überall in den Leveln verteilten, explosiven Fässer und dann liegen auch noch Zahlen über allem Schaden, um die Hektik komplett zu machen. Aber eben dieses Gefühl wollen die Entwickler einfangen. Die PC Version lief butterweich, auch mit vier Spielern und Bosskämpfen, die Konsolenversion konnte im Rahmen dieser Review leider nicht überprüft werden.

Doch der heimliche Höhepunkt der Technik bei Borderlands ist definitiv der Sound. Die Waffen krachen auch sounddesigntechnisch genauso wild, wie ihre Optik es erwarten lässt, aber richtig chaotisch und wild wird das Spiel erst durch die permanenten Kommentare von allen Seiten. Gegner beleidigen den Spieler, während einem der Questgeber erklärt, dass es doch eine gute Idee Dixieklos mit Powergeneratoren zu betreiben und dann ist gleichzeitig der eigene Charakter auch nicht um einen passenden One-Liner verlegen. Was die Synchronsprecher hier leisten ist schlicht überragend! Egal ob der altbekannte Psycho-Robo Claptrap, ein gelangweilter Barista-Bot oder einer der wahnsinnigen Bosse; Jeder hat eine eigene Stimme, groben Quatsch zu verzapfen und trägt das dermaßen überzeugend und mit perfektem Timing vor, dass man als Spieler ab und zu einfach laut loslachen muss. Einen Wermutstropfen gibt es aber schon, denn Charaktere, die unter einem Damage over Time-Effect leiden, schreien wie am Spieß, so verkommen Bossfights zeitweise statt lustigen One-Linerduellen zu reinen Schreikrämpfen.

Summary

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