Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Teil 2)

Machen wir einmal weiter in unserer Berichterstattung zu unserem Bootsurlaub Berlin zur Müritz.

Wer unseren ersten Teil schon verfolgt hat, kann jetzt die Fortsetzung unserer Reise von Rechlin über Waren bis hoch nach Parchim lesen.

2.6. Rechlin nach Waren / Müritz

Heute hatten wir nur 10 Kilometer vor uns, da wir von der „Kleinen Müritz“ über die Müritz nach Waren gefahren sind.

Völlig unspektakulär verlief die Fahrt über den riesigen See.

So waren wir auch sehr früh im Hafen von Waren, wo wir auch heute Nacht bleiben, da wir unsere Wasservorräte wieder auffüllen müssen.

Deshalb blieb heute auch einmal Zeit, ein kleines Timelapse-Video zusammenzuschneiden. Zudem haben wir heute mal 220 Volt Landstrom.

Dieser Streckenabschnitt hat uns bis jetzt absolut am Besten gefallen.
Hinzu kommt noch, dass wir insgesamt 7 Schleusen zu meistern hatten. 

Eine Frage, die uns nicht gehört, gehört: „War es das beste VPN, das Deutschland zu bieten hat? Die Fachleute unter r-tech24.de Verantwortungsinformationen zu helfen.

2.7. Waren/Müritz zum Plauer See

Wir haben heute mit dem Hafenmeister von Waren gesprochen.

Er hat ein die „Hoffnung“ auf eine kleine Abkühlung genommen….“wenn Unwetter angesagt sind, dann zieht das immer an der Müritz vorbei. Die Müritz ist einfach zu warm“.

So sind wir heute nur ne kleine Tour zum Plauer See gefahren, wo wir jetzt ankern.

Allerdings war die Durchfahrt unter der A 19 wegen Bauarbeiten gesperrt, sodass wir vor der Brücke für 2,5 Stunden ankern mussten.

2.8. Plauer See nach Parchim

Der Ankerplatz auf dem Plauer See war klasse.
Da es im Umland kaum Lichtquellen gab, leuchtete der Sternenhimmel fast wie in Namibia….Fantastisch !!

Nach einer kurzen Diskussion über weitere Stationen unserer Reise, wir haben unser Ziel “ die Müritz“ schließlich erreicht, haben wir uns spontan entschieden über die „Elde“ bis nach Parchim zu fahren.

Schließlich war ja die Ursprungsroute über die Elde geplant.

So können wir wenigstens einen Teil der Strecke fahren.

Wir erreichen die Stadt nach 10 Stunden Fahrt.

Wir sind froh die fantastische Tour gemacht zu haben.

In der kleinen verschlafenen Stadt, mit ihren vielen Fachwerkhäusern, vertreten wir uns ein wenig die Beine.

Ansonsten zieht hier gerade wo wir schreiben ein Gewitter auf.

Mal schauen, hier so runter kommt.

2.9. Parchim zum Plauer See

Das angekündigte Unwetter hat uns nur am Rande in Parchim getroffen.1 Stunde Regen, hunderte Blitze und dicke schwarze Wolken haben wir überstanden.

…Nur sind 10 Grad Temperaturunterschied innerhalb weniger Stunden nicht gerade schön.

Gestern noch textilfrei, heute mit dickem Pullover….

Der Sturm hat aber am Ufer der Müritz-Elde-Wasserstrasse ordentlich zugeschlagen.

Zweimal mussten wir umgefallenen Bäumen ausweichen, die im Fahrwasser lagen.

Aber wir haben die Strecke und auch die Schleusungen hervorragend gemeistert !

Nach über 25 passierten Schleusen hat sich eine gewisse Routine bei den Abläufen eingestellt, obwohl der Respekt immer noch vorhanden ist.

Wir haben heute nach 7,5 Std. unseren „alten“ Liegeplatz auf dem Plauer See wieder erreicht und genießen den Abend und die Ruhe in dicken Klamotten.

2.10. Plauer See zum Müritzarm

Parchim war unsere entfernteste Station.
Wir haben zwar noch 10 Tage vor uns, werden aber so langsam die Rückfahrt antreten, damit wir noch 2 Tage Luft haben sollten unerwartete Dinge passieren….Und so sollte es heute auch gleich kommen.

Wir starten also morgens von unseren Ankerplatz auf den Plauer See und fahren weiter über die Müritz bis zum Müritzarm, wo wir ankern wollen.

Der Wetterbericht sagt wechselhaftes Wetter mit Windstärken von 27 – 32 Km/h ( in Böen bis 70 Km/h) für den Bereich um die Müritz voraus.

Na, da waren wir gespannt, was uns erwartet.

Nach dem Passieren der Schwenkbrücke in Malchow und auf der Binnenmüritz ist alles super.

Das Wetter ist zwar wechselhaft mit einzelnen kleinen Regenschauern, aber ansonsten ist alles gut.

Kaum sind wir auf die Müritz eingefahren, geht es auch schon los mit den Wellen.

Der Wind weht ordentlich von West / Südwest und wir Fahren einen Kurs von 150 Grad.

So bekommen wir die Wellen von Steuerbord (rechts).

Dementsprechend schaukelt das Boot und wir müssen ganz schnell lose Gegenstände sichern.

Es rumpelt trotzdem ganz schön.

Das kurze Video zeigt euch was so los war.

Bilder gibt es dann später noch.

Wir überstehen die Überfahrt gut, müssen nur eine umgekippte Kaffeetasse beklagen.

Nach 3 Stunden schaukeliger Fahrt wollen wir uns ein gemütliches Plätzchen im Müritzarm suchen.

Laut Wasserstrassenkarte gibt es einen schönen Ankerplatz im südlichen Bereich.

Wir tuckern mit 9 Km/h vor uns hin.

Plötzlich wird das Boot langsamer, obwohl niemand Gas weggenommen hat.

Eine Sandbank !!!

Der Echolot zeigt eine Tiefe von 90 cm unter dem Boot an. Trotzdem sitzen wir fest.

Alle Versuche uns mit Motorkraft zu befreien scheitern.

Wir messen kurz die Wassertiefe mit dem Bootshaken am Bug.

Ca. 50 cm Wasser sind hier !!

Wir bringen den Buganker seitlich aus und wollen mit Hilfe der Ankerwinde versuchen das Boot seitlich von der Sandbank zu ziehen.

Der Versuch scheitert kläglich, das sich der Anker einfach durch den weichen Sand zieht, ohne dass sich das Boot auch nur einen Zentimeter bewegt.

Also gehen Bibo & Birgit ins Wasser, schnappen sich die Bugleinen und versuchen das Boot von Hand zu ziehen.

Mit Hilfe eines anderen Bootsführers schaffen wir es dann, das Boot frei zu ziehen.

Puuuhhh, das war ein Akt !

Insgesamt hat diese Aktion über 1 Stunde gedauert.

Wir suchen uns einen Ankerplatz in der Nähe, sind völlig platt und klettern so früh wie noch nie in die Kojen.

Leider gibt es von der „Bergungsaktion“ keine Fotos, da in solch einer Situation keiner dran gedacht hat.

2.11. Müritzarm zum Großen Peetschsee

Nach dem aufregenden Tag gestern lassen wir es ruhiger angehen.Wir fahren 30 Kilometer mit nur einer Schleuse und ankern schon gegen Mittag auf dem „Grossen Peetschsee “ bei bestem Wetter.

…Es ist immer noch ein Erlebnis in einer kleinen Bucht an der frischen Luft zu schlafen.

2.12. Großer Peetschsee nach Fürstenberg/Havel

Wieder sind es nur ca. 30 KM, die wir zurücklegen. Diesmal machen wir aber im Yachthafen Fürstenberg fest, da wir unsere Vorräte wieder auffüllen müssen.

Natürlich darf auch Spaziergang durch Fürstenberg / Havel nicht fehlen.

Und am Abend lassen wir uns mal bedienen und essen im Restaurant des Yachthafens.

Ansonsten ist es auf dem Wasser einfach nur entspannend

2.13. Fürstenberg/Havel nach Zehdenick

Wir heißt es immer so schön….“Wenn einer eine Reise tut, dann hat er was zu erzählen…..“

So ein Tag soll heute sein.

Fangen wir aber vorne an….

Wir mussten feststellen, das Übernachtungen in einer Marina zwar angenehm und komfortabel sind, aber ist doch nicht so unser Ding.

Da ist es alleine auf einem See doch viel entspannter und ruhiger.

Wir starten gegen 08.00 Uhr nach einem Frühstück mit frischen Brötchen.

Alles läuft super bis zur Schleuse Bredereiche.

Ganze 13 Kilometer…….

Nach der Schleuse reagiert das Ruder nur noch stark verzögert.
Zum Anfang denken wir noch an eine Plastiktüte oder Kraut, was sich im Ruder verheddert hat.

Aber das „Spiel“ am Lenkrad wird immer mehr und wir können kaum noch steuern.

Zum Glück können wir das Problem schnell lokalisieren.

Das Gestänge im Boot hatte sich gelöst.
Wir konnten es vor der nächsten Schleuse von Hand reparieren.

Puhhh, das ist ja nochmal gut gegangen.

Also geht die Fahrt weiter……für ganze 10 Kilometer….

Bibo kommt das Auspuffgeräusch komisch vor.
Eine kurze Nachschau ergibt……aus dem Auspuff kommt kein Kühlwasser aus dem Seewasserkühlkreislauf.

Schöne Scheisse….

Mitten in der Walachei, auf dem schönsten Stück der Havel haben wir keine Kühlung mehr und die Temperaturanzeige steht bei 100 Grad.

Also schnell Motor aus und Anker geworfen.
Wir testen den Kühlkreislauf und stellen fest, dass der Impeller (Wasserpumpe) nicht mehr funktioniert.

Unser Skipper hat zwar einen Ersatz dabei, der aber an Bord unauffindbar ist.

Zum Glück kommt nach 20 Minuten ein Boot vom WSA ( Wasser- & Schifffahrtsamt ) vorbei.
Leider dürfen die nicht abschleppen.

Aber wir haben Glück.

Weitere 5 Min. später passiert uns die Schute einer Privatfirma und nimmt uns an die Leine.

So schleppen sie uns für 2,5 Stunden in Richtung Zehdenick, wo wir erst einmal im Stadthafen anlegen wollen.

Leider müssen sie uns 1 KM vor dem Hafen losmachen, da sie hier arbeiten müssen.

Und wieder liegen wir im Nirgendwo…..so kurz vor dem Ziel….

Aber wir haben wieder Glück….

Ein anderer Bootsführer, mit dem wir vor ein paar Tagen in einer Schleuse nett geplauscht haben, nimmt uns noch den letzten Kilometer im Paket mit zur Marina.

Erleichtert machen wir um 16.45 Uhr im Stadthafen Zehdenick fest.

Wir erkundigen uns beim Hafenmeister nach einer Servicestation in der Nähe.

Nicht weit entfernt gibt es tatsächlich einen Teilehandel.

Wir laufen mit unserem defekten Impeller dort hin und haben heute zum 4. Mal Glück.

Den Impeller, den wir brauchen, haben sie da ….

Was soll man sagen ?

Trotz der Pannen sind wir Glückskinder…

Um 17.45 Uhr ist der neue Impeller eingebaut und der Motor läuft wieder einwandfrei.

Wir genehmigen uns jetzt noch ein Bierchen, bevor wir noch einen kleinen Spaziergang durch Zehdenick.

Nach den wirklich entspannten Tagen war heute Action und Aufregung angesagt.

Wir genießen noch den Abend und schauen, wie es weiter geht.

2.14. Zehdenick zum Niederneuendorfer See

Nach dem gestrigen aufregenden Tag geht es heute entspannt weiter.Das Wetter ist heute so lala….

…Aber wir sind wieder fast alleine unterwegs.

An den Schleusen müssen wir kaum warten und alles läuft wie geschmiert.

Wir genießen einfach die Ruhe auf dem Voßkanal und der Havel.

2.15. Niederneuendorfer See nach Potsdam

Wir haben die Nacht in Ruhe auf dem Niederneuendorfer See verbracht und stürzen uns heute wieder die Hektik der Großstadt Berlin.Bis zur Schleuse Spandau ist noch alles entspannt.

…Da die Berufsschifffahrt an den Schleusen Vorrang hat, müssen wir erst einmal 2 Ausflugsschiffe passieren lassen, wodurch die Schleuse voll ist.

Der Andrang an Sportbooten ist enorm und teilweise werden richtige Kämpfe um den besten Platz ausgetragen, obwohl es auch hier heißt : hinten anstellen…..

Von Ruha auf dem Wasser ist hier nichts mehr zu spüren.

Wir müssen gut 1 Stunde warten, bis wir schleusen dürfen und die Kammer ist gerammelt voll.

Aber alles geht gut.

Nachdem sich die Schleusentore dann wieder geöffnet haben, wird die Havel plötzlich zur Autobahn.

Solch eine Hektik, überholen, drängeln haben wir die letzten 13 Tage niemals erlebt.

Scheinbar haben es hier alle plötzlich auch wieder unheimlich eilig.

Mit unseren 9 Km/h kommen wir uns wie ein Verkehrshindernis vor.

Aber die Fahrt über die Havel ist trotzdem klasse.

Alleine schon den Grunewaldturm, das Schloss Babelsberg und viele andere Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus zu sehen und unter der Glienicker Brücke durchzufahren sind der Hammer.

Wir fahren bis nach Potsdam, wo wir mit Blick auf die St. Nikolaikirche Potsdam ankern und die Nacht verbringen werden.

2.16. Potsdam nach Werder und zurück

Mit einem tollen Sonnenaufgang über Potsdam starten wir heute nur eine kleine Runde.Diesmal geht es über leere Seen bis nach Werder / Havel, wo wir gemütlich frühstücken.

…Leider ist hier das Baden aufgrund eines dicken Grünalgenteppichs nicht möglich.

Wir genießen einfach die Sonne und machen uns gegen Mittag wieder auf den Rückweg zur „Vorderkappe“ in Potsdam.

Morgen geht es dann auf unsere letzte Etappe über den Teltowkanal bis zum Heimathafen.
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   2.17. Potsdam zur Großen Krampe

Manchmal kommt es anders…..Wir hatten ja angekündigt, dass es heute unsere letzte Etappe durch den Teltowkanal sein wird.

…So war auch die Planung.

Wir starten nach dem Frühstück ganz entspannt in Potsdam und fahren Richtung Teltowkanal.

Ganz entspannt und easy.

Wir wussten gar nicht, das eine Kanalfahrt sooooo interessant sein kann.

Das liegt wohl auch daran, dass Bibo in Berlin-Steglitz aufgewachsen ist und viele Ecken des Kanals vom Land aus kennt.

Wir hätten auch mit wesentlich mehr Industrie und nicht mit so viel Grün gerechnet.

Wir fahren über Kleinmachnow, Teltow, Lichterfelde, Lankwitz, Tempelhof, Neukölln, Schöneweide und Köpenick.

Auf dem Müggelsee und dem Seddinsee müssen wir dem Motor mal so richtig frei blasen, da er doch durch die niedrigen Drehzahlen ordentlich „zugerotzt“ ist.

Und so hängen wir noch eine Nacht ran und Ankern auf der „Grossen Krampe“ vor Berlin-Müggelheim.

   2.18. Große Krampe zum Heimathafen

So die letzten Stunden auf dem Boot sind angebrochen….Nach einer unruhigen Nacht auf der Grossen Krampe Dank einer Party am Ufer machen wir uns auf den Weg in den Heimathafen.

…Leider muss das morgendliche Baden ausfallen, da die komplette Krampe, sowie die Dahme mit einem dicken Blaualgenteppich bedeckt sind.

Wie eine dicke Schicht grüner Quark sieht der Teppich aus und riecht auch nicht besonders gut.

Über die Dahme geht es Richtung Norden.

An der Regattastrecke Grünau haben wir Glück, dass wir noch passieren dürfen, da dort an diesem Wochenende das 25. Motorbootrennen stattfindet.

Gegen 09.20 Uhr vollziehen wir unser letztes Anlegemanöver.

So geht ein schöner entspannter Urlaub auf deutschen Gewässern für uns zu Ende.

Wir hatten eine tolle Zeit auf dem Boot !

3. Etwas Statistik

4. Unser Fazit zum Bootsurlaub Berlin zur Müritz

Weitere Reiseberichte in dieser Reihe:

Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Planung)

Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Teil 1)

Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Teil 2)

Bootsurlaub – Berlin zur Müritz (Teil 3)

Liebe Grüße

Bibo & Tanja

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