Book of Kells

Trinity College, Dublin mit Book of Kells Banner

Trinity College, Dublin mit Book of Kells Banner © Catchpenny / Foter / CC BY-ND

Wie richtig vermutet, geht es um ein Buch. Das Evangelium der Iren, so wird es auch genannt und als ein großes Beispiel der insularen Buchmalerei angesehen. Sie ist ein Begriff der Christianisierung, die im sechsten Jahrhundert in Irland ihren Anklang fand und von Northumbrien gebildet wurde.

Die insulare Buchmalerei entwickelte sich während der Zeit, als die Antike und die merowingische Kunst in der Völkerwanderungszeit ineinander übergingen. Das Book of Kells ist eines der wichtigsten mittelalterlichen Bücher, das es in der Welt gibt.

Der Ursprung

Über das Entstehen des Buches herrscht Uneinigkeit. Es wird vermutet, dass es um 800 vor Christus im Kloster Iona in der schottischen Westküste von irischen Mönchen hergestellt wurde und zur Zeit der Wikingereinfälle nach Irland wanderte, weshalb es gerade diesem Land sehr zugeschrieben wird.

Im Jahre 1006 wurde es dann aus Kells Abbey in der Grafschaft Meath gestohlen und einige Monate später etwas entfernt gefunden, allerdings ohne goldenen Einband. So verblieb es dann bis 1654 in Kells und kam daraufhin einige Zeit später, im 17. Jahrhundert, in den Besitz des Trinity College in Dublin, wo man es auch als großes Original besichtigen kann. Zwei der Seiten sind sogar in einer Vitrine in der Bibliothek des College ausgestellt und können im dortigen Museum besichtigt werden.

Was lesen wir im Werk?

Gerade dann, wenn wir so alte Werke in den Händen halten, verspüren wir oftmals eine große Mystik, ein zurückversetzt sein in eine andere Zeit. Das Buch ist auf dem Umschlag und in den Inschriften so aufwendig und eindrucksvoll verziert, dass es von Elfen gemacht sein müsste und ein Geheimnis der Behutsamkeit enthält.

Im Buch sind vier Schriften aus dem Evangelium zusammengefasst und das Schriftbild ist sehr aufwendig gestaltet als auch verziert. In feinen Mustern und leuchtenden Farben macht das Stück Lust auf mehr und auf Spannung. Als Materialien wurde Orpiment, ein Arsen-Schwefel-Mineral verwandt. Spiral- und Flechtenmuster finden sich auf dem Werk, ebenfalls Motive aus Tieren und Menschen. Typisch sind wohl die keltischen Muster, die gerade für die Iren eine sehr große Bedeutung aufweisen und den besonderen Effekt präsentieren.

Aussehen

Book of Kells könnte man auch den christlichen Bestseller aus der Antike nennen, denn es sieht nicht nur so aus, sondern trug den Effekt und die Wirkung auch in sich. Magische Momente entstanden, sobald der Einband in die Hände genommen wurde. Die Schriften der Kelten und Texte der Evangelien von Markus, Matthäus und Lukas wie Johannes sind hier enthalten.

Auf 680 Seiten finden sich über 2000 verzierte Buchstaben, die nicht nur magische Worte aufweisen, sondern auch Geheimnisse der Kunstfertigkeit und beeindruckende Resultate aus der damaligen Zeit beherbergen. Auf Seite 201 ist die Figur des heiligen Lukas in einer 10-fachen Vergrößerung zu erkennen. Hier wurde bis ins Detail gearbeitet. Und das schließlich mit zehn verschiedenen Farben in Gold- und Kupferpigmenten, die sich eindrucksvoll sehen lassen.

Book of Kells Buch-Rückseite

Book of Kells Buch-Rückseite © Photo credit: _dakini_ / Foter / CC BY

Weggefährten

Oft verirren wir uns nicht in keltische Schriften, es sei denn, wir interessieren uns für Gnome oder Märchen oder Sagen und sind mittendrin. Dann wollen wir mehr über ein solches Buch wissen, über die Wirkung und die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Über die Entstehung eines Konzeptes, das es möglich macht, sich in eine andere Zeit zurückzuversetzen.

Fazit

Mit dem Buch sollte durch die Inschriften eine besondere Mission zum Ausdruck gebracht werden und der Höhepunkt der irischen Mönchskultur sollte direkt darin gipfeln und zu einem breiten Konzept zusammenfinden – was dieses Meisterwerk auch geschafft hat.

Gerade die Dekoration der Buchkunst steht im Vordergrund und nicht nur die Regierungszeit, die das Buch um 1661 nach Dublin brachte und dazu führte, dass seine Schriften und Zeichen immer wieder neu gedeutet wurden. Eine unbeschreibliche Fülle und Durchschnittlichkeit wurde hier gezeigt. Der Berühmtheit wegen ist das Buch sogar in Silber und Bronze geprägt.


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