Book Launch: Das Bildnis des Dorian Gray

Book Launch: Das Bildnis des Dorian Gray
Autor: Oscar WildeFlexibler Einband: 560 SeitenSprache: Deutsch Erscheinungsdatum Erstausgabe: Juli 1890Verlag : Anaconda



Autoren-Porträt von Oscar WildeDer Ire Oscar Wilde, geb. 1854 in Dublin, studierte erst am Trinity College in Dublin, dann in Oxford, wo er sich mehr und mehr einem Ästhetizismus zuwandte, den er nicht nur in der Kunst, sondern auch im Leben zum Maß aller Dinge machte. 1884 heiratete er in London; zwei Söhne wurden geboren. In den folgenden Jahren entfremdete er sich zunehmend von seiner Frau und wurde sich wohl seiner homoerotischen Neigungen deutlicher bewusst. Gleichzeitig nahm sein Ruhm stetig zu; in rascher Folge entstanden Essays, sein einziger Roman 'Das Bildnis des Dorian Gray', die Märchen, Erzählungen und mehrere Theaterstücke. Viele ziehen mit dem Buch und seiner Figur DorianGray eine Verbindung zu seinem damaligen Geliebten John Gray der wohl auch verantwortlich für die Namensgebung der Hauptfigur sein soll. 1895 wurde er wegen seiner Liebesbeziehung zum jungen Lord Alfred Douglas in einen Prozess mit dessen Vater verwickelt, der ihm zum Verhängnis wurde: Wilde wurde zu Zwangsarbeit verurteilt und war nun gesellschaftlich, aber auch künstlerisch erledigt. 1897 aus seiner Einzelzelle entlassen, floh er nach Frankreich, unternahm noch einige Reisen und starb 1900 resigniert in Paris.


Erste SätzeStarker Rosenduft durchströmte das Atelier, und als ein leichter Sommerwind die Bäume im Garten hin und her wiegte, kam durch die offene Tür der schwere Geruch des Flieders oder der feinere Duft des Rotdorns.

KlappentextMit seinem Werk "Das Bildnis des Dorian Gray" wurde Oscar Wilde zum Skandal und Kriminalfall viktorianischer Endzeit. Der unzensierte Text diente als Beweismittel der Anklage, als dem Autor wegen Homosexualität der Prozess gemacht wurde.
RezesionEs gibt Bücher, die kennt man einfach. Man muss sie nicht gelesen haben, um grob zu wissen, worum es geht.
„Das Bildnis des Dorian Gray“ ist so ein Buch, dass man zu kennen meint und es irgendwann auch mal lesen möchte, aber es dann doch irgendwie nie tut. Ich wollte es einfach mal lesen, da ich zuletzt den Film gesehen hatte und gerne das Buch als Vergleich haben wollte.

Beim Lesen des „Dorian Gray“ hatte ich mehr und mehr die Absicht Wildes erkannt, die Figuren in eine bestimmte Schublade zu stecken. Die Figur des Lord Henry, der Gray nach und nach in seine dekadente Welt der Lasterhaftigkeit einführt, steht für den typischen dekadenten Gentlemen: Reich, sehr gebildet, ein Ästhet, gelangweilt und mit lockeren Moralvorstellungen, die den strengen Sitten der gerade verfallenden Viktorianischen Ära provokant gegenüber stehen. Dabei ist er jedoch stets wortgewandt und selbstironisch. Steht er vielleicht auch ein wenig für das Böse, oder sogar den Teufel?


Als er nun den jungen und naiven Dorian Gray kennenlernt ist er nicht nur von dessen außergewöhnlicher engelsgleichen Schönheit beeindruckt, sondern auch von dessen Reinheit und Naivität. Dorians Charakter ist anfangs unverdorben und zugleich ohne erkennbare Charaktereigenschaften (abgesehen von einer ersten Neigung zur Egozentrik.) Lord Henry ist bei der Fertigstellung des "meisterhaften" Gemäldes von Dorian dabei und ab hier nimmt er auch bereits Einfluss auf ihn – macht ihm glaubhaft, dass nur Jugend und Schönheit wirklich erstrebenswert sind und das Gemälde ihm somit etwas voraus habe.
Angestiftet von Henrys Denkweise und verflucht Dorian sein Bildnis und seine eigene vergängliche Schönheit. Doch es erscheint kein Teufel oder böser Geist, wie man es in Gruselfilmen erwarten würden, sondern es passiert zunächst nichts. Dorian nimmt das Gemälde in sein Haus und beginnt einen lasterhaften Weg einzuschlagen.
Der vorsichtige Basil Hallward ist ein Künstler, der in Dorian seine Muse sieht. Er vergöttert Dorian und seine jugendliche Schönheit. Er ist eifersüchtig auf alle, die etwas mit Dorian zu tun haben, fast schon als wäre er verliebt in Dorian. Später distanziert der Maler sich von Dorian und ist schockiert über dessen wahres Ich.
Mich hat es von nun an sehr überrascht und beeindruckt, wie Wilde völlig auf Gruselelemente und mystische Elemente verzichtet und ganz logisch und kühl eine Verbindung von äußerer Schönheit und seelischer Reinheit zieht. Dorian scheint nach der Erkenntnis, dass seine Handlungen keine Folgen für ihn haben werden, erst so richtig in Fahrt zu kommen.
Eigentlich ein genialer Gedanke!
Wie würden wir uns verhalten, wenn unser Verhalten keine körperlichen und seelischen Folgen hätte?
Im Falle Dorian Gray muss es es natürlich in einer Katastrophe enden.
Fazit
Mit „Das Bildnis des Dorian Gray“ gelingt es Oscar Wilde, dem Leser auf eindrucksvolle Weise die allzu oft unterschätzten Gefahren des Genusses am Beispiel des unverdorbenen jungen und außerordentlich schönen Dorian aufzuzeigen, dessen unersättlicher Drang nach immer neuen Vergnügungen sein Leben beherrscht. Unfähig, seine Sucht zu zügeln und dem schädlichen Einfluss, den sein zynischer Freund Lord Henry Wotton auf ihn ausübt, zu entkommen, taumelt Wildes Protagonist schließlich wie ein Getriebener durch das Leben. Befreit von der warnenden Stimme des äußerlichen Verfalls, gibt es nur einen Spiegel seines wahren Gesichts: sein an seiner Stelle alterndes Porträt. Als sein Gewissen verbannt er dieses aus seinem Leben und bleibt der engelsgleiche Junge, der er vorher war – äußerlich. Innerlich zerfressen, holt ihn jedoch bald die Last seiner Sünden ein.  Ein wunderbarer Klassiker, oftmals etwas langatmig zu lesen, aber dennoch durchauseine "Sünde" wert. :)     


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