Booba: „Lunatic“

Booba: „Lunatic“Booba ist so etwas wie der bessere Bushido aus Frankreich. Da beide zu den kommerziell erfolgreichsten Landesvertretern ihrer Sparte zählen, wundert es kaum, dass es für Bushidos kommendes Album zu einem ersten Gipfeltreffen der beiden Straßenrapper kam. Der fünfte Streich von Booba heißt Lunatic – genau wie seine frühere Rap-Crew, die er zusammen mit dem Halbmarokkaner Ali formte. Die Arbeit an seinem Album verglich der Rapper mit senegalesischen Wurzeln mit dem Gestaltungsprozess eines neuen Ferraris. Beteiligt haben sich an der Konstruktion bekannte US-Zulieferer wie P.Diddy und Akon, weshalb dem Sound des Ferraris auch geschuldet ist, dass er bewusst tiefer gelegt klingt. Düstere Synthesizer umrahmen das Beatgestell von Lunatic, doch leider ist auch der nervige Verzerreffekt Autotune nicht weit, wenn Rapper wie T-Pain gefeatured werden (Reel). Allgemein klingt die von T-Pain eingesungene Hookline, die aus Wavin’ Flag von K’Naan geborgt ist, wenig innovativ. Besser klappt das bei Jimmy Deux Fois und dem von B2OBA gespitteten Part. Inhaltlich schießt der straßengeeichte Skandalrapper wie immer seine staatsfeindlichen Salven ab und eckt nach gewohnter Manier an. Wirklich authentisch wirkt der mittlerweile in Miami lebende Booba mit solchen Texten nicht mehr so sehr und auch den rauen Asphalt kennen die Gummireifen seines Ferraris inzwischen ausgiebiger. Trotzdem haben die meisten der äußerst eingängig produzierten Lieder Ohrwurmcharakter und das hat in den französischen Charts bereits ausgereicht um selbige zu erklimmen.

Andreas Margara (26. Mai 2011)



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