… hieß es heute in Düsseldorf…, sogar nur circa einen Steinwurf von unserer Redaktion entfernt. Ich gebe es zu: interessiert hat mich das Ganze nie so wirklich. Auch nicht, wenn ich es liebe, Radfahrern, die neben (!) einem Radweg auf der Fahrbahn fahren ein: „Biste Jan Ulrich? Ne? Dann runter von der Straße!“ zuzurufen.
Heute lief jedoch auch hier in Düsseldorf alles unter dem Motto: „Allez! Allez! Allez!“. Schon relativ früh war der öffentliche Nahverkehr lahmgelegt, ein TV-Hubschrauber kreiste über unseren Köpfen. Einmal „Nabel der Welt“ sein. SO muss es sich anfühlen.
Gegen 10 Uhr wurde es langsam voll auf den Straßen. Besonders (gefühlt) dort, wo man sich eventuell das ein oder andere „Geknubbel“ erhoffte. Immerhin gab es ja gestern schon zwei Ausfälle, bei denen uns das Herz ein wenig geblutet hat. Was muss es für ein Gefühl sein, monatelang zu trainieren, um dann nach einem Sturz während der ersten Etappe kurz vor dem Karriereende zu stehen?
Die einzelnen Städte, nicht nur Düsseldorf, hatten sich super vorbereitet. Fanaktionen, Grillen mit den Nachbarn, selbstgemachte Limo verkaufen… ich liebe das Rheinland. Irgendwie finden wir doch immer einen Grund zum Feiern… und wenn es die Tatsache ist, zwei Stunden auf 196 Radfahrer zu warten, die in Sekunden an einem vorbeirauschen. Dennoch: die Party nach der Tour, nach dem letzten Auto, einer Ente, die durch die Straßen bretterte, als würde Louis de Funès persönlich fahren, ging natürlich noch weiter. Jetzt noch stehen Nachbarn grillend an der Straße und freuen sich -nach all dem Gemecker- darüber, dass es die Tour doch einmal wieder in unsere schöne Stadt geschafft hat.
Sogar das Verkehrschaos hielt sich in Grenzen. Klar: viele mussten ihre Autos stehen lassen, sogar das Krankenhaus war schwer zu erreichen. Dennoch kann alles als „gelungen“ bezeichnet werden: der musikalische Auftakt von Kraftwerk, die Stimmung an der Strecke und dieses ganz besondere Flair, das einen sogar vergessen lässt, dass die Tour mittlerweile bei vielen schon als „Dopingveranstaltung“ zerrissen wurde.
Wir glauben noch an das Gute, den ehrlichen Sport… und sind ehrlicherweise auch gespannt darauf, ob wir enttäuscht werden.
Für alle sportlich Interessierten hier noch das Tagesergebnis aus Lüttich/ Belgien:
- Marcel Kittel (Quick-Step Floor)
2. Arnaud Demare (FDJ)
3. André Greipel (Lotto Soudal)
4. Mark Cavendish (Dimension Data)
5. Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo)Das Gelbe Trikot trägt weiterhin Geraint Thomas (Sky).
Bildeindrücke der Tour de France 2017/ Düsseldorf Gerresheim
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