Bond und das Casino – eine echte Liebesbeziehung

Von Chrimarx @christophmarx2

Casino Monte Carlo, Sara Rosado, flickr.com

Es gehört zu Bond wie der Aston Martin und geschüttelte Martinis: das Spielcasino. Schon in den Romanen und fast in allen Filmen gehört ein Besuch im Casino zu den festen Bestandteilen eines Bondfilmes. Eine Reise durch die  Casinos der Filme. 

Ein Film trägt den Begriff Casino sogar im Titel. Casino Royale. Königliches Casino. Aber der Film von 2006 war nicht nur der Film, der Daniel Craig als Bond inthronisierte und wie ein Hammerschlag das Bond-Universum ins 21. Jahrhundert katapultierte, sondern vor allem auch die ernste erste Verfilmung von dem ersten Bond-Roman von Ian Fleming (1953). Hier wie im Film treffen sich Le Chiffre und Bond als Höhepunkt am Casinotisch, um bei einem hochdotierten Pokerspiel die Klingen zu kreuzen. Nachdem Bond im Film zunächst das ganze Staatsgeld und dann sogar fast sein Leben am Casinotisch gelassen hat, dreht sich am Ende natürlich das Blatt und Le Chiffre muss draufzahlen.
Schon immer spielten wichtige Szenen von Bond-Filme im Casino, weil sie einerseits so gut zu den glamourösen Accessoires des Bon-Universums passen: Geld, Luxus, Spiel, Abenteuer. Aber eben auch Ian Fleming liebte das Spiel und machte Chemin-de-fer, eine besondere Variante des Casinospiels Baccarat, zu Bonds Lieblingsspiel.

Der Bond-Anfang im Casino

So ist es auch nicht verwunderlich, dass das Casino auch der ikonische Ort für die wohl ikonischte Szene eines Bondfilms überhaupt ist: die Eingangssequenz von dem ersten Bondfilm „Dr.No“, in der sich Sean Connery als Bond, James Bond vorstellt. Im fiktiven Casino Le Cercle Casino in London spielt mit der verführerischen Trench, Sylvia Trench, Karten. Nachdem er sich in Rauchschwaden namentlich zum Erkennen gegeben hatte, lädt Bond mit Geldscheinen in der Hand kurz vor der Verabschiedung auf einen Schlaftrunk auf sein Zimmer ein. Eine prototypische Bondszene.

Casinos in Bondfilmen

Aber auch in späteren Filmen war immer wieder das Casino Zentrum handlungsentscheidender Szenen. Im „Feuerball“ (1965) etwa gab es im Nassauer Casino eine denkwürdige Szene, in der sich Bond mit dem Schurken Largo beim Kartenspiel duellierte. Und Bond dadurch gewinnt, dass er Largos Gespielin ausspannt. In „Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) traf er im portugiesischen Casino Estoril mit der Contessa Teresa di Vicenzo zusammen, die später kurzzeitig seine erste und einzige Ehefrau werden sollte, bevor sie dramaturgisch notwendig den Abgang machen musste. Zwei Jahre später war es dann wieder Sean Connery, der sich im fiktiven Casino Whyte House in Las Vegas mit Plenty O’Toole vergnügte. 1974 ging es dann für Roger Moore in „Der Mann mit dem goldenen Colt“ nach Macao, dem Eldorado für Casinos in ASien. Bond folgt der hübschen Andrea Anders ins Casino, wo sie die schicken goldenen Patronen für ihren ungeliebten Geliebten abholt. Satte 38 Jahre später, in „Skyfall“ zieht es Bond alias Daniel Craig in einer wirklichen spektakulären Szenerie nach Macao. Für viele gehören die Szenen im echten Floating Dragon Casino in Macau zu den betörendsten der Serie. Und auch im Gespräch mit der Filmschönheit Sévérine fällt zum ersten Mal der Satz, den Bond immer dann sagt, wenn es besonders bondig ist: Bond. James Bond. Und wieder im Casino.

Bond und das Casino der Zukunft

Wie wird es weitergehen mit Bond in Casinos? Wenn er mit der Zeit gehen will und mit der Zeit ist Bond eigentlich immer seit den 1960er-Jahren gegangen, dann müsste er ins Internet-Casino gehen. Denn auch für diese Branchen liegt im Netz die Zukunft. Eins ist sicher: James Bond will return – in Casinos.

Christoph Marx

Der Münchner Christoph Marx ist Publizist und Lektor und lebt in Berlin. Er arbeitet als Autor und Redakteur für viele namhafte Verlage und veröffentlichte bzw. verantwortete inhaltlich zahlreiche Werke, v.a. zu historisch-politischen, gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Themen.Referenzliste unter Autor und Redakteur/Lektor.

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