Bombenanschlag auf Ariana Grande Konzert in Manchester - Terrorangst vor Anschlag auf Kirchentag in Berlin, Wittenberg etc?

"Pray for Manchester" hieß es gleich mehrfach, als ich heute morgen um 6 Uhr kurz durch meine Timeline ging. Das Solidaritätsbändchen trug Playboy Öhrchen - ein Anschlag auf den Playboy? Nein, ein Ariana Grande Konzert, dass mit bislang 22 Toten und 59 Verletzten endete. (Stand von 8:16 Uhr) - eigentlich wollte der Popstar in den kommenden Wochen in anderen Städten in Europa  weitere Konzerte geben, auch in Deutschland. Laut TMZ sind diese nun bis auf Weiteres abgesagt.
Mein tiefstes Mitgefühl geht an die Angehörigen der Opfer und Verletzten und ich bete für alle, die noch Angehörige suchen, dass sie sie wohlauf sind und sich wieder finden.
Ein Mann hatte sich mit einem selbst gebauten Sprengsatz in die Luft gesprengt - ob es ein Einzeltäter ist oder es sich um ein Netzwerk handelt, ist bislang noch nicht bekannt. Ebenso wenig kennt man bislang Hintergründe des Anschlags, also, ob es einen islamistischen Hintergrund oder Verbindungen zum IS gibt oder die Tat andere Gründe hatte.
"The Dangerous Woman Tour" klingt nun wie blanker Hohn in den Ohren, dass es eine Detonation nach dem letzten Lied zwischen pinken Luftballons eine große Explosion gab, wahrscheinlich im  Foyer des Veranstaltungsortes. Es wird von einen Selbstmordattentat ausgegangen, ein Attentat bei einem Konzert, wo eben größtenteils Jugendliche anwesend waren. Der Attentäter ist unter den Opfern.
Die Attentate in Paris waren damals ein Schock, nun kommt das beängstigende Gefühl hinzu, dass nach Paris, Nizza, Berlin, Brüssel und nun auch Manchester der Terror in Europa langsam zur Normalität wird, zum Zivilisationsrisiko.
Auch eine Userin im Kleiderkreisel-Forum schreibt von ihrem Alltagstrott mit dem Terror in Europa:
Ich muss traurigerweise zugeben, dass mich das ganze nicht mehr so schockiert wie früher. Es kommt mir mittlerweile vor, als ob das einmal im Monat hier in Europa passiert, Facebook-Bildchen werden geändert, der Eifelturm und. co werden in entsprechenden Farben geändert und Politiker verurteilen die Tat und sind aber weiterhin ratlos und es wird nichts getan. Dann geht es wieder zurück zur Normalität. Repeat.
Bereits 2005 und auch Ende März gab es Anschläge mit islamistischen Hintergrund in London.  Erst letzte Woche gab es einen Vorfall mit einem Einzeltäter am Time Square in New York. Die kleineren Anschläge plätschern so vor sich hin, gehen oft sogar im Nachrichtenalltag unter - so, wie es einst mit den Anschlägen in Israel-Palästinenser-Konflikt war. Irgendwann gab es so viele Meldungen, dass sie zwischen den anderen Nachrichten untergingen.
(...) ich bin nächsten Monat auf 2 Festivals, auf denen Justin Bieber Auftritt und da bekommt man schon Angst (...)

Und auch bereits seit letztem Sommer und spätestens seit dem Weihnachtsmarkt-Anschlag von Berlin gibt es sie auch stärker denn je: Die Terrorangst in Deutschland.
Was diesen Anschlag wohl ganz besonders macht, ähnlich wie in Paris, ist, dass viele Kinder und Jugendliche unter den Opfern sind, das Eltern ihre Kinder betrauern müssen, dass ein Anschlag gezielt bei einem Konzert stattfand einer Popikone, die momentan sehr erfolgreich ist und als Vorbild für viele junge Mädchen gilt.
Auf diesem Konzert waren hauptsächlich Kinder. Viel schlimmer geht es langsam fast gar nicht mehr.

Andere User schreien in dem Forum einen Gedankengang, den ich sehr gut nachvollziehen kann - ein Gedankengang, der vielen Menschen nun wohl noch einmal deutlicher im Kopf geistert. Jetzt, wo Sommer ist, es reichlich Festivals, Hafenfeste, Stadtfeste und Urlaubsvorhaben gibt an Touristenhotspots in Deutschland oder Europa.
(...) Und man macht sich schon nen Kopf bevor man auf ein Festival geht. So Misses zumindest bei mir
(...) Dann ist es doch nicht sinnig auf Konzerte und Festivals zu gehen wenn man dabei ein komisches Gefühl hat. Auch wenn es irrational und vermutlich unbegründet ist. Also ich gehe auf keine Konzerte und Großveranstaltungen mehr, einfach weil ich mich nicht wohl dabei fühle. (...)

Die Angst ist in den Köpfen angekommen. Auch bei mir und das nicht erst durch Manchester oder Berlin.
Bereits GESTERN VOR DEM ANSCHLAG beim Packen für den Kirchentag erklärte ich meinem Ehemann, dass ich Unbehagen Gefühle  habe, wenn wir auf dem Kirchentag große Veranstaltungen besuchen - insbesondere, weil dieser dieses Mal in mehreren Städten ist und viele eben aus Berlin und anderen Städten zum Abschlussgottesdienst nach Wittenberg anreisen - wir haben uns gegen einen Extratrip nach Wittenberg entschieden, aber das lag eher an ökologischen Gründen als an Terrorangst. Die Veranstaltungen in Berlin sind mit vielen hochkarätigen Persönlichkeiten wie Merkel, Obama, viele Politiker und Minister etc.Reisen nach Berlin oder Paris, ist das einfach in Zukunft ein Risiko mit dem Terror? Viele rieten uns davon ab, in Paris unsere Flitterwochen zu verbringen. Wir waren dennoch dort und sehr entspannt, insbesondere, weil Menschen unter 25 Jahren sehr oft freien Eintritt zu Notre Dame, dem Arc de Triomphe und vielen anderen Sehenswürdigkeiten bekommen. Und dennoch: Viele Menschen bleiben Paris fern und auch während unseres Aufenthalts im März wurde am Pariser Flughafen ein Terrorverdächtiger festgenommen und es gab einen Polizeieinsatz, bei dem unsere Bahn an mehreren Stationen nicht hielt.
Aber was tun? Sollen wir uns von der Angst lähmen lassen, unsere Koffer wieder auspacken und nicht mehr zu Konzerten, zu Festen, in große Städte fahren, uns isolieren und von der Angst lähmen lassen?Das Heimtückische am Terror ist, dass er immer und überall sein kann - genauso in einem Regionalzug wie auch an einem Flughafen oder einer Touristenattraktion. Es sind Menschen, die fanatisch für eine Sache kämpfen - und auch bereit sind, sich und ihr Leben zu opfern, um zu töten, Schaden anzurichten, Angst zu verbreiten.
Jeder muss persönlich entscheiden, was er oder sie tut. Ich möchte nicht in Angst leben. Wenn ich mich von der Angst lähmen lasse, dann haben die Terroristen gewonnen.
Was den Kirchentag angeht, werden wir - wie geplant - heute Nacht anreisen und eine schöne Zeit in Berlin haben, Veranstaltungen besuchen, Freunde und Bekannte aus Berlin treffen und in ein Katzencafé gehen. Irgendwann sterben wir alle und ich denke, ich gehe das Risiko ein, eine schöne Zeit in Berlin zu haben. Zudem habe ich Vertrauen, dass die Organisatoren des Kirchentages nun noch einmal die Sicherheitsbedingungen bei Veranstaltungen verschärfen, dass es Taschenkontrollen und Ähnliches gibt.
Es ist schon krass, wie sehr sich das geändert hat. Vor 2 Jahren hatte ich keine Angst, auf Konzerte oder Festivals zu gehen und jetzt fühlt sich jeder Besuch in Hamburg oder Berlin ein wenig mulmig an. Aber wenn wir der Terrorangst wegen diese Orte nicht mehr besuchen, haben ja die Terroristen gewonnen, denn sie wollen diese Angst verbreiten.
Wie sind eure Gefühle zu dem Terroranschlag in Manchester?
Seid ihr der Meinung, man sollte Angst vor großen Veranstaltungen haben oder ihnen gar fern bleiben?
Ariana Grande selbst ist geschockt über diese Tragödie bei ihrem eigenen Konzert.
broken.
from the bottom of my heart, i am so so sorry. i don't have words.— Ariana Grande (@ArianaGrande) 23. Mai 2017

Auch andere Stars wie Pink, Katy Perry, Bruno Mars oder Demi Levato bekunden auf Twitter ihr Mitgefühl und Beten für die Angehörigen.
My thoughts and prayers are with the people of Manchester, any one affected, @ArianaGrande and the entire crew. Heartbreaking— P!nk (@Pink) 23. Mai 2017

My heart hurts for my sister, Ariana & every family affected by this tragic event in the U.K. Innocent lives lost. I'm so sorry to hear this— NICKI MINAJ (@NICKIMINAJ) 23. Mai 2017

Broken hearted for the families tonight. Broken hearted for Ari. Broken hearted for the state of this world. 😔— KATY PERRY (@katyperry) 23. Mai 2017
Praying for everyone at @ArianaGrande's show— KATY PERRY (@katyperry) 22. Mai 2017

Bombenanschlag auf Ariana Grande Konzert in Manchester - Terrorangst vor Anschlag auf Kirchentag in Berlin, Wittenberg etc?

photo by Ben White/Unsplash.com

Quellen:

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