Ja was täten wir ohne das “Welt-Gemein-Schaf”? Da würde sich nicht viel rühren, auch nicht vor der Schlachtbank…
Ein Bravo jedenfalls an Bolivien für die Beibehaltung einer klaren Linie, statt wie alle anderen am Arsch der Großen zu riechen.
Was weniger fröhlich stimmt, ist die Qualität der Regelbefolgung. Vor allem, wenn es um die selbst aufgestellten Regeln geht. Immer wieder peinlich, wenn so etwas innerhalb der sogenannten Demokratie vorkommt:
Die UN-Klimakonferenz hat gegen den Widerstand Boliviens den Grundstein für eine Fortschreibung des Kyoto-Protokolls gelegt – ein Minimal-Fortschritt, weil über die rechtliche Verbindlichkeit erst beim nächsten Gipfel verhandelt wird. Die Delegierten einigten sich zudem auf einen Klimafonds für arme Länder.
Boliviens Protest wurde übergangen
Bolivien beklagte, dass dies den Regelungen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) zuwider laufe, die Einstimmigkeit erfordere. „Unser Land hat die gleichen Rechte wie alle anderen Staaten“, sagte der UN-Botschafter Boliviens, Pablo Solón.
Mit Hilfe der Weltbank soll ein Grüner Klimafonds etabliert werden, um arme Länder etwa bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Insgesamt sehen es die Länder als nötig an, dass bis 2020 jährlich rund 100 Milliarden Dollar (75 Milliarden Euro) Klimahilfsgeld zusammenkommen. Beim Waldschutz sind harte Spielregeln zwar genannt, unklar ist aber noch, inwieweit sie eingesetzt werden sollen. Die Finanzierung – privat oder öffentlich – ist ungeklärt.
Quelle: FAZ