BOKKA Bing´s original Kaffee-Koch Apparat"
Hört sich gut an, nicht wahr?
Für mich sogar ein wenig interessanter als dieses heutige "Deutsch-Englisch-Erfinderisch" Misch-Masch. Wenn einer der Marketing Experten zufällig hier rein schneit, es gibt auch schöne deutsche Wortschöpfungen 😉
Aber darum geht es heute nicht.
Bing steht natürlich für die Firma Bing:
Die Bing Werke wurden im Jahr 1866 von den Brüdern Adolf und Ignaz Bing in Nürnberg gegründet und waren einst der größte Spielwarenfabrikant der Welt.
Bekannt war man für seine Blechspielzeuge, welche heute durchaus gesuchte Sammlerobjekte sind.
Aber man stellte eben auch Kaffeemaschinen her, diese "BOKKA" beispielsweise.
Hier findest Du die Bedienungsanleitung als .pdf Datei.
Original Werbetext gefällig=
"Beste Kaffeemaschine der Gegenwart für Familie und Reise"
Man war durchaus von der Qualität seines Produktes überzeugt, wie man lesen kann.
"Kaffee ist gesund und zuträglich - wenn er richtig zubereitet ist, d.h. wenn er nur die aromatischen und anregenden - nicht aber die schädlichen und scharfen Stoffe enthält!"
Klingt vernünftig, nicht?
"Gesunden, und zuträglichen Kaffee bereitet man rasch, gleichmäßig und bequem mit "BOKKA"
Schön, wissen wir Bescheid, aber es geht noch weiter....
"Die Bereitung eines guten, kräftigen und gesunden Kaffees geschieht bisher durch das Verfahren des Uebergießens des Kaffeemehls mit kochendem Wasser. Die bisherigen Methoden aber, die gebräuchlich sind, erfüllen keineswegs alle Voraussetzungen, die zur Erzielung eines guten und schmackhaften Kaffees notwendig sind."
Da bin ich gespannt, was wir brauchen?
"Hierzu gehören neben großer Reinlichkeit =
- eine vollständige Ausnützung des Kaffeemehls
- eine Uebersprudelung mit stets gleichmäßig heißem Wasser
- eine Verhinderung, daß die aromatischen Bestandteile entweichen
- eine Zurückhaltung der gerbsäurehaltigen Bestandteile in dem Kaffeesatz
Alle diese Bedingungen erfüllt "BOKKA" in vollem Maße und liefert dadurch einen ganz vorzüglichen Kaffee.
Wow, welch ein Versprechen!
Wie funktioniert dieses kleine Wunderwerk des Kaffeegeschmacks nun?
Eigentlich ist es eine kleine Kanne, in deren Mitte ein Steigrohr mit oben sitzendem Filter befindlich ist. Am oberen Ende ist sie mit einer Glashaube geschlossen.
Erhitzt man das Wasser mit der Kochmaschine (Rechaud), steigt das Wasser hinauf und regnet in den Filter, auf das dort befindliche Kaffeemehl hinab.
Ganz einfach eigentlich, aber man kann es natürlich, wie Du gesehen hast, viel schöner ausdrücken.
Leider besitze ich den zugehörigen Rechaud nicht, aber interessant ist dieses Stück Alltagsgeschichte allemal.
Liebe Grüße
Björn 🙂
