Nach der geglückten Notlandung einer beschädigten Boeing 737-300 in den USA entdeckte der Hersteller an weiteren Maschinen des gleichen Typs kleine Risse an der Außenhülle. Experten arbeiten jetzt an einer Empfehlung für die genauen Inspektionen dieser Baureihe. Southwest Airlines hat allein 548 Boeing 737 im Einsatz, 170 davon entsprechen dem älteren Typ 737-300. Wegen der Inspektionen mussten am Wochenende rund 300 Flüge gestrichen werden.
Bei dem Flug einer Boeing 737-300 von Phoenix nach Sacramento am vergangenen Freitag, riss ein Teil der Außenhaut. Durch ein etwa ein Meter langes Loch in der Decke konnte man den Himmel sehen. Das Teil der Kabinendecke riss mit einem lauten Knall heraus. Danach fiel der Kabinendruck drastisch ab und die Sauerstoffmasken fielen von der Decke. Eine Flugbegleiterin und ein Passagier wurden dabei leicht verletzt. Nachdem der Pilot sofort die Flughöhe reduzierte, normalisierte sich auch der Kabinendruck. Auf einer Militärbasis an der mexikanischen Grenze konnte die beschädigte Maschine sicher Notlanden und die Passagiere unverletzt aussteigen.
Nach dem beinahe-Unglück untersuchte Southwest Airlines über 70 Maschinen diesen Typs und stellte an mehreren Maschinen Materialermüdung an den Schweißnähten der Außenhülle fest. Die Fluggesellschaft hält bis auf weiteres alle betroffenen Maschinen, die zwischen 1984 und 1999 gebaut wurden, auf dem Boden.
Die betroffene Unglücksmaschine soll entsprechend den NTBS-Vorschriften regelmäßig gewartet worden sein. Vor einigen Monaten wurde sie noch grundlegend überholt und kam gerade erst von einer Routinekontrolle.
Mittlerweile wurde von American Airlines bestätigt, dass am Wochenende zwei ihrer Maschinen, wegen Druckabfalls, notlanden mussten. Am Freitag musste eine 737 auf dem Weg von Washington nach Chicago in Dayton notlanden. Vier Passagiere verloren wegen des Druckabfalls das Bewusstsein. Am Sonntag musste eine Boeing 737 von American Airlines ebenfalls wegen Druckabfall in New York notlanden. Der Grund für beide Druckabfälle ist bisher nicht bekannt und wird noch untersucht.