„Ein Kranz schillernder Farben leuchtete unter dem Wasser auf, fing sich zwischen den Gräsern und drang zu ihr hinauf. Sie hatte noch nie etwas Derartiges beobachtet. Das konnte nur eines bedeuten. Da unten war etwas Totes. „Was ist, Vi?“, fragte Jay jetzt besorgt. „Komm zurück. lass mich lieber nachschauen, was da ist.“ Aber es war zu spät. Violet schrie im selben Moment auf, als Jay sah, was sie entdeckt hatte. Er schlang von hinten die Arme um sie und zog sie mit sich fort, fort von dem toten Mädchen.“
Violet hat eine Gabe. Sie kann sie sehen, sie hören und manchmal sogar schmecken, die Echos von Tieren und Menschen, die gewaltsam und zu früh aus dem Leben gerissen wurden und nun nicht in der Lage sind ihre Ruhe zu finden. Seit sie ein kleines Kind ist, ziehen diese Echos Violet an und jedes Mal folgt sie dem Ruf, wie eine Motte, die stets vom Licht angezogen wird. Um selbst von den Echos wieder Ruhe zu finden, muss sie die Seelen der Toten von ihren Qualen erlösen, sie begräbt die Überbleibsel zusammen mit ihrem besten Freund Jay, der über ihre Gabe Bescheid weiß, auf dem hauseigenen extra angelegten Friedhof, den sie „Schattenfeld“ getauft hat. Nach der Bestattung verblassen die Echos, da sie endlich ihre Ruhe gefunden haben.
Bei den Echos von Menschen ist dies jedoch leider nicht der Fall, sie locken Violet selbst nach deren Begräbnis noch an wie ein Leuchtfeuer. So findet sie auch das Echo eines Mädchens, das sie bei einer Party tot am See entdeckt, sie wurde ermordet. In den nächsten Tagen merkt die Polizei, dass die Stadt der Schauplatz eines Serienmörders ist, denn die Anzahl der verschwundenen Mädchen, die einige Tage später tot wiederauftauchen, steigt an.
Als eine ihrer Bekannten unter die Mordopfer fällt beschließt Violet sich selbst auf die Suche nach dem Mörder zu machen, da sie die Einzige ist, die ihn aufgrund der Echos erkennen kann, da jedes Echo auch bei seinem Mörder Spuren hinterlässt… Allerdings hat Violet nicht mit ihrem besten Freund Jay gerechnet, der nicht nur nicht begeistert von dieser Idee ist, sondern mit aller Kraft versucht ihr diesen Plan auszureden. Jay, der für sie schon lange nicht nur mehr ihr bester Freund ist, sondern für den sie tiefe Gefühle hegt.
Das Gefühlschaos um Jay, die Morde und der Stress, unter dem Violet steht, führt dazu, dass sie nicht mitbekommt, dass der Mörder längst seine Augen auf sie geworfen und sie als sein nächstes Opfer auserkoren hat. Bis sie plötzlich den gespenstischen Klang von Brookes Echo hört, eines der toten Opfer. Aber es kann nicht von Brooke selbst kommen, die liegt weit entfernt unter der Erde. Und das kann nur bedeuten, dass sich der Mörder mitten unter ihnen befindet und sich auf Violet zubewegt.
Ich muss sagen, dass mir dieses Buch wirklich gut gefallen hat. Es lässt sich leicht und schnell lesen, und es ist mal etwas anders, eine Liebesgeschichte zu lesen, die aus jahrelanger Freundschaft entsteht und nicht gleich nach dem ersten Blick. Und dieses Buch ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern gleichzeitig auch ein spannender Krimi. Als besonders lobenswert muss ich den Perspektivenwechsel erwähnen, wo man die Sicht des Mörders erfährt, was es meiner Ansicht nach noch spannender macht.
Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, der im Herbst 2011 erscheinen soll.