Bob Findlay - Catharsis

Bob Findlay ist kein Musiker, der nur Musik zum Wohlfühlen schreibt. Auch sein aktuelles Album „Catharsis“ hat es wieder in sich: Die Reinigung, das Loslassen und Neuanfangen in persönlicher und auch im Blick auf Beziehungen steht im Mittelpunkt der 15 Lieder, die für kurze Zeit als verschenkte und jetzt als Download über die meisten Plattformen verkauft.

Ja, da sind sie wieder, die durch den Raum kreisenden und in die Gehörgänge schneidenden Gitarren: Bob Findlay hat in seinem Heimstudio in Tasmanien einen Sound gefunden, der einfach zu seinen oft anklagenden Songs passt. Ob er sich drüber beklagt, dass er sich eingesperrt vorkommt oder sich über Papiertieger im Elfenbeinturm lustig macht, darüber singt, dass es manchmal besser ist, weniger zu sagen: Hier ist keinerlei Romantik in den Texten, kein Schmalz im Sound - und Findlays Stimme bringt dazu mit ihren schneidenden Anklagen noch mehr Schärfe hinzu. Selbst wenn man eigentlich ein Liebeslied erwarten würde wie bei „Stick With Me“ ist Findlays Stimme mehr ein Knurren, sein Werben eher ein ruppiges: Hab Dich nicht so, Du weißt eh, dass wir zusammen gehören sollten.

Er selbst nennt das Genre „Classic Rock“. Man könnte das „Classic“ auch fortlassen oder manchmal gegen „Blues“ austauschen. Auf jeden Fall ist es Rockmusik. Und es ist Musik eines Songwriters, der er sich selbst und seinen Hörern nicht immer einfach macht. Aber genau das macht Alben wie „Catharsis“ zum spannenden Ereignis und zur Empfehlung für alle, die gerne auf die Geschichten in den Songs lauschen und die Augen nicht vor der Realität verschließen.

 

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