Mit gleich zwei Fahrzeugen hat für BMW der Eintritt in die Elektromobilität begonnen. Ein Elektroauto und ein sehr aufregend aussehender Plugin-Hybrid sollen nicht nur technisch-affine Kunden ab Ende 2013 anziehen.
Die ersten Elektrofahrzeuge sind bereits auf dem Markt – BMW hat die Elektrozukunft jetzt begonnen. In den Frankfurter Messehallen stellte der Autobauer aus München seine ersten beiden Exponate vor, die alternativ zum Verbrennungsmotor angetrieben werden. “Die erste Phase der Elektromobilität hatte viele Ideen und schnelle Lösungen. Wir wollen ein überzeugendes Premium-Angebot ohne Kompromisse offerieren. Dazu müssen wir über die Gegenwart hinausblicken”, sagte BMW-Chef Norbert Reithofer.
Führungsanspruch bei Premium-Fahrzeugen
Der späte Einstieg hinderte Reithofer nicht daran, zeitglich den Führungsanspruch zu äußern. “Wir wollen führender Hersteller bei den Premium-Elektrofahrzeugen werden.” Dazu gehöre auch, dass das Auto nicht nur emissionsfrei unterwegs ist, sondern auch bei der Produktion so wenig CO2 wie möglich produziert. Eine geplante Windkraftanlage am Werk in Leipzig soll dazu beitragen.
Ende 2013 soll es dann bei BMW soweit sein, in welcher Form – sprich in welch hoher Stückzahl – auch immer. Dann soll der i3 als elektrisch angetriebenes Stadtfahrzeug mit einer Reichweite von bis zu 150 Kilometern zur Verfügung stehen. Optional soll auch ein Range-Extender eingebaut werden, also ein Verbrennungsmotor, der als Generator Strom erzeugt. Den Antrieb entwickelt BMW selbst, doch einzelne Komponenten werden durch die Kooperation mit PSA Peugeot Citroen einfließen.
Unter acht Sekunden auf 100 km/h
Der futuristische Viersitzer mit gegenläufig zu öffnenden Türen für einen leichteren Einstieg kommt auf eine Leistung von 125 kW/170 PS und einem Drehmoment von 250 Newtonmeter, die von Beginn an zur Verfügung stehen und den lediglich 1300 Kilogramm schweren i3 in weniger als acht Sekunden auf 100 Stundenkilometer gebracht haben. Das für Elektro-Kleinfahrzeuge geringe Gewicht ist auf den Einsatz von Carbonfaser zurückzuführen, aus dem die Fahrgastzelle hauptsächlich besteht.
CFK kam auch beim BMW i8 Concept, einer Fortführung des vor zwei Jahren vorgestellten Vision Efficient Dynamics-Konzeptfahrzeugs, zum Einsatz. Der Plugin-Hybrid begeistert dabei zunächst nicht als technisch neues Fahrzeug, sondern durch seine äußerst sportlich-futuristische Form, die jeden Sportwagenliebhaber wohl ebenso begeistern wird. Angetrieben wird der i8 vom Elektromotor des i3 an der Vorderachse sowie einem Verbrennungsmotor an der Hinterachse, die zusammen eine Leistung von 308 PS aufweisen. Auch hier gibt es Gemeinsamkeiten mit dem französischen Hersteller PSA. Noch in diesem Jahr wird der 3008 Hybrid4 auf den Markt kommen, der nach dem identischen Konzept angetrieben wird.
Irritierender Verkehrsminister
Unter fünf Sekunden soll der i8 die 100 km/h erreichen, die angegebenen 35 Kilometer rein elektrischer Fahrweise sowie der Verbrauch von weniger als drei Litern sind bei dieser Fahrweise aber nicht zu stemmen. Der als Gastredner eingeladene Peter Ramsauer lobte den Einstieg des Münchner Autoherstellers.
“Es hat lange gedauert, bis in Deutschland der Funke der Elektromobilität gezündet hat. Doch die Tristesse der vergangenen Jahre ist jetzt dem Glauben an das eigene Können gewichen”, so der aus Bayern stammende Bundesverkehrsminister (CSU), der zugleich den Führungsanspruch bei der Elektromobilität in einer Art und Weise unterstrich, dass die geladenen Gäste aus dem Ausland etwas verdutzt den Worten des Ministers folgten.
Weitere Fahrzeuge in Planung
Die beiden Fahrzeuge sollen dabei nur der Anfang sein. “Zwischen i3 und i8 bleibt sehr viel. Wir überlegen, welche Fahrzeuge dazwischen passen”, so Entwicklungsvorstand Klaus Draeger. Zu Stückzahlen und Preisen wollten sich die Verantwortlichen noch nicht konkret äußern. Bei der Fertigung sei man flexibel und könne auf die jeweiligen Nachfragen reagieren. Der i3 soll sich im Bereich des Dreiers ansiedeln, der bei rund 30.000 Euro startet. Dann wird aber wohl die Batterie noch fehlen, was weitere Kosten von etwa 15.000 Euro nach sich ziehen würde.
Beim dem i8 halten sich die Verantwortlichen sich total in Schweigen. Doch angesichts des Design könnte sich die Möglichkeit ergeben, dass George Clooney seinen Tesla und Leonardo di Caprio den Fisker Karma gegen den BMW i8 eintauschen könnte.
Quelle:Brennstoffzelle-NDS