Ab Donnerstag heißt es wieder Daumen drücken bei den BMW International Open im Golfclub München Eichenried. Und wie gewohnt sind viele deutsche Golfer am Start. Wer genau wissen möchte, welcher seiner Lieblinge wann startet, kann das auf der nachfolgenden Grafik sehen. Was mich aber persönlich verwundert ist das geringe Starterfeld aus Österreich, denn nur Bernd Wiesberger vertritt die Alpenregion. Aber immerhin sind 16 Golfer aus den Top 100 der Welt in München am Start. Der Weltranglisten 7. Henrik Stenson führt das Feld an.
Was schreiben denn so die Jungs vor dem Start?
Marcel Siem:
Er wartet auf eine Wende in diesem Jahr. Auf den entscheidenden Schub Selbstvertrauen, einen “Klick” im Spiel auf den Grüns und darauf, “eben nicht mehr in den entscheidenden Momenten die Bogeys zu machen”. Wie so oft in dieser Saison.
Bei der BMW International Open soll der Anfang gemacht werden. “Ich bin hier Clubmeister geworden, wieso sollte ich dann nicht auch das Turnier gewinnen”, sagt Siem ironisch. “Im Ernst, natürlich will ich gewinnen, aber nach den vergangenen Wochen muss ich ein wenig die Kirche im Dorf lassen. Ziel ist es, den Cut zu schaffen, und ein schönes Wochenende zu haben.”
Die Vorfreude auf das Turnier in der Heimat ist da. “Der Platz sieht sensationell aus, so habe ich ihn noch nie gesehen. Vor allem die Grüns.” Vor allem das satte Grün überall auf der Anlage bereitet dem Deutschen Freude. Vor allem nach der Woche auf dem ausgetrockneten Platz im Pazifischen Nordwesten.
“Im Golf kann sich die Welt in einer Woche verändern”, erklärte in der vergangenen Woche Siems Kollege Martin Kaymer. Auch er wird in dieser Woche bei der BMW International Open dabei sein, auch er scheiterte um einen Schlag am Cut der US Open. Und auch er ist bis dato mit seiner Leistung in 2015 eher weniger zufrieden. Was gäbe es schöneres, als dieseWende beim Turnier in der Heimat einzuleiten.
Martin Kaymer:
Nachdem seine Ergebnisse in letzter Zeit nicht überzeugt haben und Martin Kaymer in der letzten Woche den Cut bei der US Open verpasste, hofft der deutsche Profi in seiner Heimat neue Kraft zu schöpfen. “Die Saison ging gut los, jetzt waren die Platzierungen zuletzt ausbaufähig, aber es stehen noch ein paar Highlights an, auf die ich mich freue“, sagte Martin Kaymer nach seinem Ausscheiden in Chambers Bay. “Im Golf kann sich jede Woche alles komplett ändern.”
Stephan Jäger: (Quelle Golf.de)
Hinter Stephan Jäger liegt die wohl aufregendste Golfwoche seiner bisherigen Karriere. Jäger qualifizierte sich für die US Open und feierte in Chambers Bay seine Major-Premiere. Zwar schaffte es der 26-Jährige nicht ins Wochenende, war dabei aber in prominenter Gesellschaft. Im Interview spricht Jäger, der nur einen Steinwurf vom GC München Eichenried groß geworden ist, über die US Open, sein Heimturnier und die Unterschiede zwischen den USA und Deutschland.
Stephan, Sie sind direkt von der US Open nach München gereist. Wie war das Erlebnis, zum ersten Mal ein Major-Turnier zu spielen?
Stephan Jäger: “Es war super – und gerade am Anfang natürlich schon ein bisschen aufregend. Ich habe zum Beispiel mit Henrik Stenson ein paar Proberunden gespielt. Schon 2011 war ich hier als Amateur mit dabei. Damals war ich ehrlich gesagt noch nervöser als bei der US Open.”
Sie sind hier aufgewachsen. Wie weit ist Ihr Zuhause vom Kurs entfernt?
Jäger: “So in etwa 800 Meter, ungefähr die Distanz von einem Par 5 und einem Par 3. Es ist nicht weit. Vielleicht fahre ich mit meinem Roller an den nächsten Tagen, den habe ich schon zehn Jahre. Es ist immer wieder gut, nach Hause zu kommen. Ich komme ja normalerweise nur Weihnachten hierher.”
Sie nehmen jetzt hier in München als Profi teil. Was haben Sie sich vorgenommen?
Jäger: “Die Vorfreude ist groß, man sieht hier Freunde, Familie und Club-Mitglieder. Das hat man nicht so oft. Und dies ist mein Heimatplatz. Es gibt nichts Besseres. Seit ich denken kann spiele ich hier Golf. Jetzt das erste Mal hier als Profi dabei zu sein, ist schon super.”
Ist es für Sie als Lokalmatador ein Traum, die US Open zu spielen und jetzt hier dabei zu sein?
Jäger: “Ich habe mich ja in der Woche vor der US Open dafür qualifiziert und in dieser Zeit in Cleveland gespielt. Ich hatte die gesamte Woche mit organisatorischen Details zu tun, so dass das Spiel etwas gelitten hat, wobei ich den Cut nur um einen Schlag verpasst habe. So schlimm kann es nicht gewesen sein. Das war totale Vorfreude auf die Open. Und diese Woche hier zu Hause, vor Mitgliedern, Freunden und Familie zu spielen, das ist das i-Tüpfelchen.”
Lassen wir uns einfach überraschen, wie die Jungs sich schlagen werden und als erster Deutscher geht Bernd Ritthammer um 7:30 Uhr an den Start.
Euer Stephan