BMW verbindet man mit dem Heckantrieb – ein Alleinstellungsmerkmal, das bald Geschichte ist. Bei der kommenden Generation 1er BMW verlässt man das gewohnte Fahrwasser und stellt auf den Frontantrieb um. Das ist nicht die einzige Änderung, die man den Kunden zumutet. Auch die Motoren werden “optimiert”. Sie werden anders eingebaut, haben weniger Zylinder und sind kleiner. Bei den Benzinern kommen 1.5 Liter Dreizylinder zum Einsatz. Die Power kommt von der Vorderachse und die Motoren werden quer eingesetzt. Auch vom 6 Zylindern muss man Abschied nehmen.
Was bleibt bei BMW?
Was bleibt ist das sportliche Design, natürlich weiterentwickelt und an die aktuelle Designsprache angepasst. Nichtsdestotrotz bleibt die Sportlichkeit zumindest für die Augen. In den Kurven und bei der Beschleunigung wird man merken, ob BMW den Bruch der Tradition meistern kann. Bei Mini funktioniert es, doch warum zieht man bei BMW nach? Ein Grund ist die Variabilität. So lassen sich viele unterschiedliche Varianten zu einer Modellreihe bauen. Mit dem 1er liefert man das perfekte Beispiel, so gibt es den 2er als Coupé und Cabrio, eine Limousine und ein Van sind für den 1er bereits in Planung.
Angesichts der Tatsache, dass man mit dem 1er Active Tourer eine neue Zielgruppe erreicht, bietet das eine große Chance für BMW. Der Frontantrieb sorgt dafür, dass das Van-Modell aus der Kompaktklasse mit großem Platzangebot auftrumpfen kann. Damit erfüllt man die Kundenwünsche an ein Familienauto. In diesem Fall kann man mit dem Frontantrieb leben und es gibt sicher viele weitere Vorteile. Ob diese einen BMW-Fan überzeugen können, wage ich zu bezweifeln. Als überzeugter BMW-Fahrer kann ich ein Liedchen davon singen. Es macht seit Jahren Spaß diese Fahrzeuge zu fahren, sie haben Charakter und der Heckantrieb hat Tradition. Warum etwas ändern, was offensichtlich erfolgreich ist? Ich weiß es nicht.
Ein Vorschlag zur Güte
Langsam, aber sicher muss man sich damit abfinden. Deswegen habe ich einen Vorschlag zur Güte: Die Modelle 5er, 7er, X1, X3 und X5 nach und nach mit Frontantrieb einführen. Das sind allesamt Autos, die nicht mit großer Sportlichkeit überzeugen. Hier geht es vielmehr um fürstliches Reisen oder einen hohen Einstieg gepaart mit großem Platzangebot. Allerdings sollte man die Finger von 1er, 2er, 3er und 4er lassen. Hier geht es tatsächlich um die “Freude am Fahren”. Bei den kleineren Fahrzeugen wäre der Heckantrieb angemessen und würde die alten BMW Käufer zufriedenstellen. Ab 2016 wird der 1er mit Frontantrieb unterwegs sein. Damit wäre der Anfang vom Ende für den traditionellen Heckantrieb aus München besiegelt.