Blut. Links: Abgestandene Blutprobe - oben zellfreies Blutplasma, unten zelluläre Bestandteile
Was passiert mit dem Blut nach der Spende?
Das Blut gelangt bei der Blutspende sofort in einen Beutel, der mit gerinnungshemmenden Mitteln versehen ist, damit es flüssig bleibt.
Es wird mit einem Code versehen, damit es immer eindeutig dem Blutspender zugeordnet werden kann – das erhöht die Sicherheit bei einer Transfusion. Danach werden Gesundheitschecks mit dem Blut durchgeführt: Untersuchungen auf HIV und andere Infektionen werden gefahren ebenso wie die Ermittlung der Blutgruppe, des Rhesusfaktors. Außerdem werden Cholesterinwert, Gesamteiweiß, Leber- und Nierenwerte, Antikörper sowie Harnsäurewerte ermittelt – und wenn diese von der Norm abweichen, wird der Spender darüber informiert. Bei vielen Spendestellen erhält man bei der zweiten Blutspende seinen eigenen Blutspender-Pass mit Angabe der Blutgruppe einschließlich Rhesusformel und eventuell vorliegenden Antikörpern – wichtig für den Fall, das man selber einmal eine Blutspende benötigt, denn so kann schnell ermittelt werden, welches Spenderblut zu einem selber passt.
Anschliessend wird das Blut in einem Blutspendezentrum gefiltert, um die weißen Blutkörperchen zu entfernen. Diese würden einen Blutspendeempfänger unnötig belasten – es könnte Fieber als Reaktion des Empfänger-Immunsystems auftreten. Ist das geschehen, kommt das Blut in eine Zentrifugem, in der sich die schwereren Bestandteile von den flüssigen trennen lassen – also die roten Blutkörperchen vom Blutplasma. Nun gehen die Bestandteile des Blutes getrennte Wege:
- Das Blutplasma wird abgetrennt und tiefgefroren und nach einigen Monaten noch einma gründlich gecheckt, bevor es als Blutspenderplasma oder für die Produktion von Medikamenten eingesetzt wird. Es ist in diesem Zustand bis zu zwei Jahre haltbar. Aus dem Blutplasma können zum Beispiel Gerinnungsfaktorkonzentrate gewonnen werden, ein lebenswichtiges Präparat für Menschen, denen diese Faktoren erblich bedingt fehlen (“Bluterkrankheit” oder fachlich: Hämophilie )
- Die Blutplättchen (Thrombozyten) halten sich bei +22 °C nur vier bis fünf Tage lang – und müssen in dieser Zeit ständig in Bewegung gehalten werden, damit sich nicht verklumpen (gerinnen). Thrombozyten werden zum Beispiel bei Krebspatienten, die eine intensive Chemotherapie erhalten, benötigt, damit bei einem möglicherweise auftretenden Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) gegengesteuert werden kann.
- Die Erythrozyten werden mit einer Nährlösung versorgt und werden dann durchgehend bei 4 °C gelagert. Auf diese Weise sind sie 42 Tage lang haltbar. 24 Stunden nach der
Die verschiedenen Blutkonserven werden in Blutbanken gelagert. Viele Krankenhäuser unterhalten eine kleine Blutbank, um den Eigenbedarf zu decken. In jedem Bundesland existieren zwei – drei zentrale Blutbanken, die u.a. durch das Deutsche Rote Kreuz betrieben werden. Diese können in kurzer Zeit Versorgungsengpässe an Krankenhäusern ausgleichen.