Mit der Füllung und dem Crumb Coat ist die Torte endlich bereit für den spannenden Teil: die Fondant-Decke und die süßen kleinen Zuckerblumen.
Da ich selbst noch nie eine Fondant-Tote gemacht habe, habe ich mir ein paar “How-To” Videos auf YouTube angesehen. Solche Videos sind oftmals schlüssiger als ein beschreibender Text, da man ja dabei zuschauen kann, wie jemand anders die Aufgabe meistert. Ich habe dazu eines der Videos herausgesucht, die mir besonders gut geholfen haben zu verstehen, wie ich den Fondant erfolgreich auf meine Torte bekomme. Das Video ist auf Englisch, aber selbst wer der Sprache nicht ganz so mächtig sein sollte kann sich auch ohne Sprache viele Handgriffe abschauen.
Ansonsten habe ich mir natürlich auch viel Mühe gegeben, zu beschreiben, wie ich den Fondant auf meine Torte bekommen habe.
- Jetzt ist die Fondantdecke an der Reihe. Hierfür sollte dir Arbeitsfläche wirklich blitzeblank geputzt werden, da sonst jeder Krümel oder Fussel später im Fondant sichtbar ist. Um eine 20 cm Torte einzudecken sollten etwa 300-400 g Fondant ausreichen, abhängig von der Höhe der Torte. Nun etwas Speisestärke bereit stellen, falls der Fondant doch mal kleben sollte. Die benötigte Menge Fondant bereit legen, den Rest LUFTDICHT verpacken; so kann er später noch weiter benutzt werden. Den Fondant für ein paar Minuten gut durchkneten, bis er schön weich und geschmeidig ist. Wer Fondant selbst färben möchte, sollte dies jetzt tun (am besten Pastenfarben verwenden). Wichtig bei der Verarbeitung von Fondant ist etwas Schnelligkeit, denn er trocknet schnell aus. Also nicht ablenken lassen!
- Wer möchte kann die Torte nun auf einem Gegenstand platzieren, auf dem sie fest sitzt, die Ränder aber überstehen. Z.B. ein Blumentopf oder eine Soufflee-Form. Das erleichtert die Arbeit enorm. Natürlich kann man sie aber auch auf der Tortenplatte stehen lassen. Mit einem Maßband wird nun der Tortendurchmesser sowie die Höhe gemessen und so die benötigte Fondandeckengröße berechnet. Das geht ganz einfach:
Tortenduchmesser + 2 x Tortenhöhe = Durchmesser Fondantdecke
z.B.: 20 cm + 2 x (9 cm) = 38 cm Durchmesser für die Fondantdecke - Den weich gekneteten Fondant auf der bestäubten Arbeitsfläche zu einer Kugel formen und gleichmäßig zu einem Kreis ausrollen. Dabei immer sicher gehen, dass der Fondant nicht auf der Arbeitsfläche kleben bleibt, daher immer mal wieder drehen und mit etwas Speisestärke bestäuben. der mindestens 38 cm im Durchmesser misst und ca. 3 mm stark ist. 2-3 cm extra können dabei nicht schaden.
- Jetzt ists endlich soweit. Der Fondant kommt auf die Torte. Dazu den Fondant vorsichtig ca. zur Hälfte auf das Nudelholz rollen und vorsichtig auf die Torte heben. Dabei natürlich darauf achten, dass der Außenrand des Fondants unterhalb der Torte beginnt (aber nicht zu weit, sonst reichts auf der anderen Seite nicht.) Den Fondant vorsichtig entrollen. Die Torte sieht nun aus wie ein runder Tisch mit Tischdecke oder wie ein kleines Gespenst.
- Jetzt muss es flott gehen. Den Smoother zur Hand nehmen, etwas Stärke auf die Torte geben und mit kreisenden Bewegungen den Fondant auf der Creme befestigen. Eventuelle Luftblasen vorsichtig nach außen arbeiten. Sollten sich einige Luftblasen quer stellen, mit einer Stecknadel vorsichtig ein kleines Loch stechen und die Luft dort heraus streichen.
- Nun den Tortenrand in Angriff nehmen. Dazu den Fondant mit einer Hand etwas von der Torte weghalten und mit der anderen von oben nach unten leicht andrücken. Dazu kann man den Smoother oder die Hände benutzen. Am besten arbeitet man sich runderhum vor, und drückt erst das gesamte obere drittel fest, dann das zweite, dann den Rest. Gerade am Anfang können sich noch kleine Falten bilden, das ist überhaupt nicht schlimm – da kann man ja hinterher die Blümeleins fest machen und man sieht nix mehr
- Nun ist die finale Dekoration an der Reihe – die Blümeleins. Dafür eine kleine Handvoll Fondant abnehmen und nach Belieben Färben. Ein toller Effekt ist es, wenn man das Fondant nicht vollständig durchfärbt, sondern die Farbe nur dürftig einarbeitet, so dass das Fondant in unterschiedlichen Schattierungen meliert ist. Den Fondant ausrollen und mit dem Fondantausstecher kleine Blümchen aus der Platte stechen. Diese leicht in die Handfläche drücken, so dass sich die Blütenblätter leicht nach oben wölben.
- Um die Zuckerblumen vollständig zu machen, fehlen noch kleine Perlmutt-Zuckerperlen in der Mitte. Diese können ganz einfach mit einer kleinen Menge Frosting in der Blüte befestigt werden. Da diese Arbeit etwas fummelig ist, benutzt man am besten eine Pinzette.
- Sind die Blümchen endlich fertig, können sie auf die Torte gesetzt werden. Bevor sie endgültig festgeklebt werden, sollte man sich Gedanken darüber machen, wie genau die Torte hinterher aussehen soll. Wenn man sich noch nicht so sicher ist, kann man die Blümchen zumindest oben auf erst einmal lose auflegen. Eine grobe Skizze hilft sonst auch. Sollte es auf der Fondant-Decke kleine “Unschönheiten” geben, kann man diese wunderbar unter dem Blumenmeer verstecken. Ich wollte, dass sich meine Blümchen von unten auf die Oberseite der Torte ranken. Gleichzeitig sollten die Blumen an der Seite langsam dichter werden. Die Blumen sind ebenfalls mit etwas Frosting auf der Rückseite benetzt und wurden dann vorsichtig angedrückt.
Fertig! Die übrigen Blümchen habe ich auf der Platte verteilt, so dass sich die Torte optisch noch über ihre eigenen Grenzen hinaus erweitert. Für das Anscheiden meiner ersten Fondanttorte habe ich zur Kaffeetafel geladen; und sie sieht nicht nur bezaubernd aus, sie schmeckt auch hervorragend.
Wenn man den Dreh einmal raus hat, wie man das Fondant auf die Torte bekommt, macht es unglaublich Spaß, sich mit der süßen Masse so richtig auszutoben. Statt Blümchen kann man auch verschieden gefärbte und verschieden große Kreise oder Linien auf die Torte bringen, oder aber Schleifen auf Fondant herstellen und die Torte wie ein Geschenk aussehen lassen. Der Phantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt.