Diese Tage habe ich mich zum allerersten Mal an eine Fondanttorte gewagt. So richtig und mit Deko. Und, surprise surprise, es hat super geklappt. Dabei habe ich irgendwie immer angenommen, dass so eine Torte bestimmt super-kompliziert ist, jede Menge geheimer Kenntnisse und ausgefallener Werkzeuge bedarf. Nach einiger Recherche auf Youtube stellte sich allerdings heraus, dass so eine Fondanttorte gar nicht mal so schwer ist, wenn man ein paar Kleinigkeiten weiß. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder?
Natürlich sind mehrstöckige Torten super schick, aber ich wollte mich erst einmal an einer kleinen Torte versuchen. Und die ist letztlich durch die Füllung auch schon ganz schön gewachsen, bei so einer mehrstöckigen Torte wäre ich mit dem rechtzeitigen Verputzen noch mehr in die Bredoullie geraten also ohnehin schon… und dabei war sie doch am Anfang so lütt. Aber nachdem die Füllung und der Fondant dazu gekommen sind wurde das Törtchen dann doch schon etwas mächtiger. Leider ist das Wochenende so vollgestopft, dass ich nicht mal zur Kaffeetafel laden kann; was impliziert dass ich mal wieder völlig anlasslos drauflos gebacken habe.
Hat man den Dreh mit dem Fondant einmal heraus, stehen einem ungeahnte Möglichkeiten offen… verschiedene Farbkombinationen (ich wäre auch sehr angetan gewesen von Babyblau-Rosa/Braun oder Braun-Rosa), mit Blümchen, Schleifchen, Polkadots, Streifen, Schleifchen….
Und damit ich mich so richtig auslassen kann mit all meinem neu akquiriertem Wissen über Fondanttorten gibts die Infos jetzt Häppchenweise, sonst wirds vielleicht doch etwas unübersichtlich. Daher gibts verschiedene Teile; angefangen wird mit dem Füllen der Torte.
Danach gehts in Teil II weiter mit dem sogenannten Crumb Coat und der finalen Schicht Creme.
In Teil III kommt dann endlich der Fondant zu Einsatz: Die Torte wird eingeschlagen und dekoriert.
Teil I: Die Torte füllen
Das schöne an solchen Fondanttorten ist, dass die Präsentation völlig unabhängig von der Torte ist, die im Inneren steckt. Hauptsache ist, dass der gewählte Teig nicht zu matschig ist und sich auch bewegen lässt. Schließlich muss der gebackene Teig problemlos geschnitten werden können um dann, getrennt von der Füllung, übereinander gestapelt zu werden. Auch bei der Füllung sind eigentlich keine Grenzen gesetzt -Marmelade, Früchte, Creme oder was einem auch immer in den Kopf kommt.
Ich habe also (mal wieder) meinen und Mr. J.’s Liebling gewählt: Guinness-Schokoladen-Torte mit Black Currant Füllung und Cream Cheese Frosting. YUM!
Bevor es losgeht hier nochmal eine kleine Übersicht der Gerätschaften, die für die Herstellung dieser Torte gebraucht werden:
Das Torteninnere:
18 cm Springform
2/3 – 3/4 Rezept Guinness Schokoladen Cupcakes
1 Rezept Cream Cheese Frosting (reicht auch für die Außenschicht)
200 g Schwarze Johannisbeer Marmelade
So wirds gemacht:
- Den Backofen auf 180°C vorheizen. Die Springform mit Backpapier auslegen, den Rand fetten. Guinness-Schokoladen-Teig zubereiten (man kann auch die Mengenangaben des Rezepts 1:1 übernehmen und aus dem restlichen Teig ein paar Cupcakes machen). Die Form zu 2/3 – 3/4 mit dem Teig füllen und für ca. 35 – 40 Minuten backen. Bleibt ein in den Teig gesteckter Holzspieß teigfrei, kann der Kuchen aus dem Ofen. Den Kuchen in der Form etwas abkühlen lassen. Nach ca. 20 Minuten die Form vorsichtig lösen, den Kuchen auf ein Kuchengitter stürzen. Den Boden der Springform abnehmen. Den Kuchen vollständig auskühlen lassen, das Backpapier vorsichtig abziehen.
- In der Zwischenzeit das Cream Cheese Frosting zubereiten. Einen Spritzbeutel (nach Belieben kann hier eine große Lochtülle verwendet werden, es geht aber auch ohne) mit dem Frosting füllen. Das geht übrigens ohne Kleerei wenn man die Spitze des Beutels in einen Meßbecher legt und dann die obere, große Öffnung über den Rand des Bechers schlägt, so hat man bequem beide Hände frei.
- Für eine gleichmäßige Form muss die unebene Oberfläche der zukünftigen Torte weichen. Dafür mit einem Brotmesser unterhalb der Kruste ansetzen und vorsichtig entfernen und die Oberfläche begradigen.
- Um die Torte zu füllen muss der Kuchenteig, je nach Bedarf, in zwei oder drei große Scheiben geteilt werden. Ich habe mich für 3 Lagen Teig entschieden, der Kuchen muss also zwei mal horizontal durchgeschnitten werden. Dafür das Brotmesser gerade ansetzen und vorsichtig die oberste Lage abtrennen. Beiseite legen und die zweite Lage ebenso abtrennen.
- Die verbleibende Schicht Kuchenteig ebenfalls beiseite legen, diese wird später als letztes auf den gefüllten Kuchen gelegt da sie eine glatte Unterseite besitzt, die den gut Kuchen abschließt. Eine der Lagen mittig auf eine Tortenunterlage legen, so dass die Torte später noch bewegt werden kann. Diese sind meist aus dünner, beschichteter Pappe. Wer hat kann auch ein Cakeboard unterlegen, das sind feste, zwischen 3 und 15 mm starke Unterlagen, die sich nicht verbiegen. Beides gibt es in vielen verschiedenen Größen vor allem in Onlineshops zu kaufen (z.B. Taart en Decoratie oder Mein Cupcake), für gängige Springformgrößen (z.B. 28cm) gibts die Pappen oft auch im gut sortierten Supermarkt.
- Nun mit dem Spritzbeutel einen “Auslaufschutz” für die Füllung auf die unterste Lage spritzen. Dazu am äußersten Rand einen Ring Frosting auftragen. Den Zwischenraum mit Schwarze Johannisbeer Marmelade füllen. Anschließend mit dem Spritzbeutel weitere Ringe nach Innen ziehen und mit einem Messer oder einer Winkelpalette verstreichen.
- Nun eine weitere Lage Kuchenteig auflegen. Dabei darauf achten, dass die Ränder plan sind, also gleichmäßig übereinander liegen. Die obere Lage Teig vorsichtig andrücken. Nun noch einmal verfahren wie beschrieben und schließlich die letzte Lage auflegen. Mit der Palette etwas Frosting auf die entstandenen Zwischenräume zwischen die Lagen auftragen, damit eine gleichmäßige Oberfläche entsteht.