Blutbad in Damaskus

Von Julius Hensel

erschienen bei junge Welt

von Karin Leukefeld – Danke an Yvonne!

Zwei schwere Anschläge haben am Donnerstag in Damaskus zahlreiche Menschenleben gefordert. Bei den Explosionen auf einer vielbefahrenen Schnellstraße in Al-Qassas im Süden der syrischen Hauptstadt starben offiziellen Angaben zufolge mindestens 55 Menschen, 370 wurden zum Teil schwer verletzt.

Offenbar war zunächst eine kleinere Explosion ausgelöst worden. Als Menschen zum Tatort eilten, um zu helfen, wurde der zweite Sprengsatz gezündet. Die Anschläge ereigneten sich am Morgen, als Tausende auf dem Weg in die Schulen, Universitäten und zu ihren Arbeitsplätzen im Zentrum der Stadt waren. Das staatliche Fernsehen zeigte Bilder von völlig zerstörten Fahrzeugen, in einigen waren verkohlte menschliche Überreste zu sehen. Riesige Rauchsäulen stiegen in den Himmel.

Bisher bekannte sich niemand zu den Attentaten. Der militärische Leiter der UN-Beobachter in Syrien, der norwegische Generalmajor Robert Mood, sagte am Anschlagsort, die Verantwortlichen, »ob in Syrien oder außerhalb«, sollten ihre abscheulichen Taten einstellen, um den Syrern die Chance zu geben, einen friedlichen Weg zu finden. Erst am Mittwoch war ein Team der UN-Beobachter in Da­raa Ziel eines Anschlages geworden. Sechs Soldaten, die die Delegation begleiteten, wurden dabei verletzt.

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Antikriegsdemonstration:

»Für ein modernes Syrien unter Baschar Al-Assad«, Samstag, 14 Uhr. Treff: Russische Botschaft in Berlin (Unter den Linden 63–65)