Blumen

Du hast mir sehr viel beigebracht.
Vieles davon musste ich mir selbst in Erinnerung rufen. Denn als Du es mir sagtest, hatte ich kein Ohr dafür, keine Zeit, hatte andere Dinge im Kopf. War damit beschäftigt, jung zu sein und verrückt, das ganze Leben war bunt und wild und gut.
Hätte ich doch nur gewusst, dass ich mir Deine Worte konservieren muss!

Ich habe sehr viel von Dir gelernt. Nicht alles, denn zu viele Worte habe ich nicht mit der Aufmerksamkeit bedacht, die sie verdient hätten.
Ich habe Dich nicht immer mit der Aufmerksamkeit bedacht, die Du verdient hattest.
Hätte ich doch nur gewusst, dass ich Dich, die Wärme in Deiner Stimme, das Funkeln in Deinen Augen, die Liebe in Deinen Berührungen konservieren muss!

Du fehlst mir so.

Einer Toten wünscht man nicht „Alles Gute zum Geburtstag“.
Und „Wie schön, dass Du geboren bist, wir hätten Dich sonst sehr vermisst“ klingt wie blanker Hohn.
Ich schreibe eine neue Zeile für Dich: „Du hast mir beigebracht, dass nicht nur das Traurige zu beweinen, sondern auch das Schöne zu feiern ist. Ich bin froh, dass Du eine Weile neben mir gegangen bist“

Ja, ich habe etwas von Dir gelernt. Sogar jede Menge, wenn man es recht bedenkt. Und deshalb bringe ich Dir auch heute Blumen. An Deinem Todestag werden sie längst verblüht sein; das erscheint mir fair.


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