Letztere durften den Abend in der gut gefüllten Alten Feuerwache in Mannheim eröffnen. Die Reaktionen auf den unkonventionellen Sound fielen recht unterschiedlich aus. So eckt besonders Quelle Chris mit geistreich betitelten Tracks wie »Super Fuck« an, die er in abstrakter Kool-Keith-Manier auf abgedrehte Beats in Szene setzt. In puncto Innovation sicher einer der spannenderen Künstler der letzten Zeit, den man unbedingt im Auge (Ohr) behalten sollte. Die Bühne erhielt bald schon regen Zulauf, als Johaz nach den Dag-Savage-Stücken »When It Rains« und »Old Times Sake« bereits den Main Act Blu für den gemeinsamen Song »Don’t Stop« begrüßte. Wie sich bald herausstellte nicht ohne Grund, denn Blu feierte heute seinen 31. Geburtstag. Lässig bis zuweilen teilnahmslos schwebte der Birthday-Boy über Bühne und Beats seines soulhaltigen Underground-Klassikers »Below the Heavens«. Ungeahnte MC-Qualitäten präsentierte hingegen sein bärtiger Partner Exile, der sich erst mit einer spontanen Runde Rap hervortat, als human Beatbox in Erscheinung trat und sich danach mit einer ausgedehnten Beat-Show als wahrhaftiges MPC-Monster an den Tasten seines Drumcomputers offenbarte. Die Geburtstagsparty war nun voll im Gange und die Rapper spielten sich gegenseitig die Bälle zu. Eines der letzten Highlights der extrem unterhaltsamen Show setzte Blu mit seinem Hit »So(ul) Amazing«, das die sonnigen Westcoast-Soulvibes von Blu & Exile in Reinform übermittelt. Nachdem er das Mic erneut gekapert hatte, läutete Exile den Abend mit einem Freestylemarathon als Ein-Mann-Cypher dann etwas unsäglich aus.