Blossom - Meadows (zur Musik aufs Foto klicken)
Denken an etwas, an jemand. Gedanken kreisen und überwinden hunderte von Kilometern. Und genau von dort – so als wäre es gleich nebenan – klingt plötzlich Lachen an und in meine Ohren und fährt mir ohne Umwege direkt ins Herz. Genau aus dessen tiefsten Tiefen lache ich mit und wirklich niemanden aus . Das ferne Lachen könnte ich die ganze Nacht ertragen, ebenso diese Stimme, diese Worte. Die Wahnsinnigen spielen sich die Bälle zu, nächtliches Ping Pong ohne Netz, aber mit schier unerschöpflichen Elan, eben auf eine ganz besondere Art. Ohne in Konkurrenz zu treten. Es ist leicht, völlig ohne Krampf und voller Nähe. Vor neun Stunden war es Sonntagmittag und die Wolken am Himmel waren fast aufgelöst, die in meinem Kaffee hat es nie gegeben, schon zweimal hatte ich den Knopf gedrückt , um das ebenso schwärzliche wie cremige Gebräu aufs Neue aufzubrühen. Meine dusselige, funkgesteuerte Uhr spielt gerade mal wieder verrückt und stellt sich von 21.12 Uhr auf 02:12Uhr, wobei ich nicht weiß, ob sie sich vorgedreht hat oder einfach wieder zurück. Egal, es hindert sie sowieso nicht daran, weiter zu ticken. Zeit hat nun mal die blöde Angewohnheit im barschen Stechschritt nach vorne zu verrinnen. Sie nimmt einen mit, erbarmungslos, fraglos, hemmungslos. Es hat keinen Sinn sich zu wehren, also lass uns die Augen schließen und davon driften. Ins Schlaraffenfragezeichenland. Wer weiß schon, was jetzt kommt. Egal, aber es soll gut sein. Einfach nur gut. Zu dir, zu mir, zu uns, zu allen. Schaue ich jetzt aus dem Fenster, grient mich dieser vollrunde, tiefgelbe Mond an, ein paar schwarze Zweige teilen ihn in unregelmäßig gezackte Sektoren. Ja, und morgen ist Montag, der erste Tritt vom ewigen Trott in der Mühle, aber es ist schon ok. Eine sanfte Klaviermelodie schleicht sich von den weiß- schwarzen Tasten in meine Stimmung und später, wenn es wieder hell ist, werde ich wieder vorbeifahren an gelb blühenden Rapsfeldern und Wiesen. Tief einatmen und wissen, es ist Frühling, wieder und ich mache ihn mir bewusst, denn so wird es keinen zweiten geben.