Frank Dux wird als kleiner Junge von Kampfsportmeister Tanaka zum Training seines Sohnes aufgenommen. Als dieser stirbt, beginnt Tanaka den Amerikaner zu trainieren, mit dem großen Ziel ihn irgendwann zum großen Full Contact Kumite nach Hong Kong schicken zu können. Jahre später ist es soweit und Frank macht sich auf nach Asien um dem blutigen Turnier beizuwohnen.
"Very good. But brick not hit back!"
Bloodsport ist DER Kampfsportfilm überhaupt. Wo soll ich anfangen? Nehmen wir die Musik. Natürlich bekommt man nicht so hochwertige Stücke wie bei einem Rocky auf die Ohren, aber allein das Stück „Fight To Survive“ von Stan Bush ist ein absolutes Motivationsgenie. Der Song passt perfekt zu den gezeigten Szenen. Alles natürlich 80s Deluxe. Schön trashig, aber toll. Dann die Darsteller: Jean-Claude van Damme ist kein guter Schauspieler, nicht mal ein passabler. Lediglich in Until Death und JCVD zeigte der Belgier überhaupt mal vernünftige Leistungen mit Sprache, Mimik und Gestik. Aber letztlich will man von „The Muscles From Brussels“ auch eher seine technischen Kampfkünste sehen. Und davon gibt es in Bloodsport reichlich zu sehen.
Fantastisch choreografierte Kämpfe in denen van Damme natürlich der Höhepunkt ist. Auch die Anstrengungen der Trainingsszenen im ersten Drittel des Films werden sehr gut vermittelt. Das kann der Belgier also wirklich gut. Bekannt ist dagegen, dass Jean-Claude fast ohne jegliche Mimik spielt, was dann das ein oder andere Mal etwas seltsam, bisweilen unfreiwillig komisch wirkt, aber in so einem Film absolut keine Rolle spielt. Donald Gibb spielt den riesigen und kräftigen Buddy von van Damme. Die Rolle ist sehr sympathisch und wurde in späteren Martial Arts Filmen häufig kopiert. Ebenfalls witzig und sympathisch spielen Forest Whitaker (!!!) und Norman Burton ihre Rollen als Aufpasser von van Damme in Hong Kong.
"You break my record, now I break you, like I break your friend."
Die Story ist natürlich sehr einfach gehalten, damals aber noch recht frisch gewesen. Erst die vielen Aufgüsse, Fortsetzungen und Abklatsch-Versionen haben die Geschichte mit dem amerikanischen Lehrling eines asiatischen Meisters so ausgelutscht. Während des Kampfturniers gibt es dann noch eine kleine Liebesgeschichte und viele komische Momente.
Das Hauptaugenmerk liegt aber bei den Kämpfen und die sind famos in Szene gesetzt. Druckvoll, realistisch und manchmal sehr schmerzend. Wenn man bedenkt, dass der Film beinahe nie veröffentlicht wurde, da die erste Schnittfassung sehr mies war, muss man van Damme dafür danken, dass er sich für einen Recut eingesetzt hat, der scheinbar alles besser machte als der Rohschnitt.
So dürfen wir auch die herrlich cheesigen Dialoge bewunderen (Jackson: „Aren’t You A Little Young For Full Contact?“ – Frank: „Aren’t You A Little Old For Videogames?“ oder das berühmte „OK USA“). Wirklich schade, dass Jean-Claude van Damme soviel Mist danach drehen musste und lediglich ein paar halbwegs taugliche Filme in seiner Discografie aufweisen kann (Universal Soldier, Expendables 2, Sudden Death, JCVD, Hard Target, Kickboxer).
Ich habe die alte VHS meines Vaters früher so oft geguckt. Nicht nur, dass der große FSK 18 Hinweis sehr verlockend war, nein es war auch das Artwork mit dem springenden van Damme in Aktion. Genauso fasziniert war ich von dem Film. Und das bin ich auch heute noch, wenn auch auf etwas andere Weise. Kurios, dass der Film trotz des extremen 80s Appeals immer noch so hervorragend funktioniert und für Trash-Freunde und Martial Arts-Fans eine wahre Perle ist.
OT: Bloodsport DT: Bloodsport - Eine wahre Geschichte VÖ: 1988 Laufzeit: 92 Minuten FSK: 18 R: Newt Arnold D: Jean-Claude van Damme, Donald Gibb, Bolo Yeung
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Christian
Bildquelle: 20th Century Fox, Cannon