Nachdem Sillas Vater erst ihre Mutter und dann sich selbst erschossen hat, liegt Sillas Leben in Scherben. Sie ist stark abgemagert und schafft es nur im Schutz ihrer imaginären Masken durch den (Schul-)Alltag. Auch ihr älterer Bruder Reese hat schwer mit dem Geschehenen zu kämpfen, gegenseitig spenden sie sich Trost. Als an einem Tag ein merkwürdiges Büchlein per Post zu Silla nach Hause kommt, beginnt für sie eine ganz neue und magische Zeit: In dem Buch stehen Zaubersprüche um Blutmagie zu wirken, verfasst in der Handschrift ihres Vaters! Und dann lernt sie noch den Neuen, Nick, kennen, der sie auf dem Friedhof beim Zaubern erwischt. Zusammen mit Reese und Nick beginnt Silla, die nie glauben wollte, dass ihr Vater so eine schlimme Tat begangen haben sollte, nachzuforschen, was wirklich hinter dem Tod ihrer Eltern steckt und Nick und Silla kommen sich dabei auch ganz nahe…
Blood Magic, Blood Magic, Blood Magic… was löst das Buch bei mir aus? Eigentlich fand ich es gar nicht so übel, aber richtig vom Hocker gehauen hat es mich jetzt nicht. Tessa Gratton hat einige gute und unverbrauchte Ideen in ihrem Debutroman verarbeitet, wie z.B. die Blutmagie, über die ich so jetzt noch nichts gelesen habe. Magie, die aus dem Blut selbst kommt, ist eigentlich eine Vorstellung, mit der ich mich sehr gut anfreunden kann. Toll fand ich auch irgendwie die rosa Sonnenbrille, aber was es mit der auf sich hat, darf ich an dieser Stelle nicht verraten.
Der Schreibstil der Autorin ist für ein Jugendbuch üblich, sehr locker und leicht. Das Buch lässt sich flüssig und gut lesen und die häufigen Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen. Abwechselnd wird aus Sillas und aus Nicks Sicht erzählt, so bekommt man einen sehr guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Beiden. Sehr gut fand ich die unterschiedlichen Schriftarten, die in dem Buch verwendet wurden. Zwischendurch gibt es Passagen aus Josephines Tagebuch zu lesen, diese Seiten sind kursiv gedruckt oder auch handschriftliche Briefe werden durch verschnörkelte Schreibschrift hervorgehoben. Diese Stellen sind übrigens total spannend!
Silla blieb mir leider fast während des ganzen Buches fremd. Ich konnte mich nicht mit ihr identifizieren, denn sie war mir irgendwie zu verkappt oder verkorkst, wie auch immer man das nennen möchte. Durch die Blutmagie und ihre Liebe zu Nick blüht sie aber ein wenig auf, was sie mir zumindest ein bisschen näher brachte. Mit Nick und Reese wurde ich hingegen sehr schnell warm. Die beiden waren mir sofort sympathisch, jeder auf seine eigene Art und Weise. Reese, skeptisch und stark und Nick ein wenig verrückt und sehr überzeugend!
Der Schutzumschlag des, mit 445 Seiten nicht ganz so dicken Hardcovers ist ein echter Hingucker! Eine blutende Rose ist erhaben und in Spotlackoptik auf dem Umschlag aufgebracht, der Titel sticht in weiß vor dem schwarzen Hintergrund sehr hervor.
Dies ist mit Sicherheit nicht das beste Buch, das ich je gelesen habe, dennoch hat es mich gut unterhalten und die neuen Ideen und Aspekte der Blutmagie haben es für mich interessant gemacht. Auch wenn ich mit Silla nicht richtig warm wurde, hatte ich doch mit Nick und Reese zwei Protagonisten, mit denen ich mitfiebern konnte. „Blood Magic“ ist ein Buch für alle, die magische und romantische Unterhaltungsliteratur schätzen und deshalb empfehle ich es gerne weiter!
Blood Magic
von Tessa Gratton
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten Verlag: cbj (18. Juli 2011) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3570152863 ISBN-13: 978-3570152867 Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre Originaltitel: Blood Magic # 1
Rezension vom 30.06.2011Ich bedanke mich recht herzlich beim